Bei Baumaschinen nur noch Case
CNH Industrial konzentriert seine Aktivitäten in der Baubranche künftig auf die Marke Case, New Holland wird Kompaktmaschinen für die Landwirtschaft anbieten. Andy Blandford, der stellvertretende Leiter der CNH-Baumaschinensparte erklärt den Strategiewechsel. von Hendrik Stellmach
Das Mischen wird digital
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„CNH Industrial hatte in der Vergangenheit die Marken Case und New Holland mit vielen gleichen oder ähnlichen Produkten, die in unterschiedlichen Farben lackiert waren“, sagt Andy Blandford. „Wir haben strategisch entschieden, dass die Case-Händler weltweit Baumaschinen von einer bis 80 Tonnen an die Bau-Kunden vertreiben: eine Marke, ein Netzwerk. Die New Holland-Kompaktmaschinen verkaufen wir über die New Holland-Händler an Kunden in der Landwirtschaft.“
Im Zuge der Konzentration des Baggergeschäfts auf Case wird CNH Industrial die Zusammenarbeit mit Kobelco, die bisher die Bagger der Marke New Holland produziert haben, 2017 beenden. Die Case-Bagger werden weiterhin von Sumitomo hergestellt, eine entsprechende Vereinbarung besteht seit über 20 Jahren. Ab Mitte 2016 wird CNH die Bagger zusätzlich auch in seinen eigenen Werken in San Mauro (Italien) und Sorocaba (Brasilien) produzieren. „Wir haben entschieden, dass es nicht sinnvoll ist, mit zwei Herstellern großer Bagger zusammenzuarbeiten“, sagt Blandford. Und was wird aus den kleineren Baggern, die bislang Kobelco produziert hat? Blandford: „Für die Produktion unserer Minibagger werden wir uns bis spätestens 2017 einen neuen Partner suchen.“
Händlernetz neu strukturiert
CNH Industrial hat das Case-Vertriebsnetz in der EMEA-Region bereits gründlich umgebaut. Binnen eines Jahres habe Case seine komplette europäische Händlerschaft ausgetauscht, sagt Blandford. Gab es Probleme dabei, die Vertriebspartner auf die neuen Verhältnisse einzustellen? „Wir haben entschieden, uns mit New Holland komplett aus der schweren Bagger-Baureihe zurückzuziehen“, sagt Blandford. „In einigen Ländern ist dieser Schritt sehr einfach umzusetzen, zum Beispiel in Großbritannien oder Frankreich, sogar in Spanien, wo die Marke Case eine starke Wahrnehmung genießt. In Italien, wo New Holland einen guten Ruf hat, ist es eine größere Herausforderung. Aber ich würde die Markenwahrnehmung nicht überbewerten, denn der Kunde hat eine Beziehung zu seinem Händler. Er kauft bei ihm eine Maschine, ob sie nun New Holland heißt oder Case.“
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Und welche Rolle werden die Case-Niederlassungen künftig spielen? „Zur Zeit haben wir in Deutschland drei Niederlassungen in NRW und eine im Norden Bayerns; außerdem ein Case- und ein New Holland-Händlernetzwerk. Wir haben vor, Deutschland mit unabhängigen Händlern zu besetzen, die in diesem Geschäftsfeld wachsen können – ohne Konkurrenz durch verschiedene Marken oder ein eingeschränktes Verkaufsprogramm. Kurzfristig kann das bedeuten, dass wir noch eine Niederlassung haben, bis wir die passende Lösung gefunden haben.“ Böhrer Baumaschinen mit Sitz im baden-württembergischen Walldürn zum Beispiel hat im März letzten Jahres von New Holland zu Case gewechselt und in diesem Zuge zwei Case-Niederlassungen in Hessen und Baden-Württemberg übernommen.
Basis für Wachstum geschaffen
Leichte Zuwächse in diesem Jahr
Für das Baumaschinengeschäft in diesem Jahr ist Blandford vorsichtig optimistisch: „In der EMEA-Region erwarten wir zwei bis drei Prozent Wachstum in diesem Jahr.“ Europa biete dabei derzeit ein gemischtes Bild: Der britische Markt laufe weiterhin gut, angetrieben von einer guten Wohnungsbaukonjunktur. Deutschland sei im Prinzip konstant und bleibe ein wichtiger Markt. Frankreich und Belgien seien leicht negativ. Südeuropa erhole sich weiter, insbesondere Spanien habe das zweite Jahr in Folge zugelegt; zugegebenermaßen von einem niedrigen Niveau aus. „Aber die Maschinenparks der Unternehmen werden allmählich so alt, dass sie investieren müssen“, so Blandford. „Insgesamt liegt unser Marktanteil in der EMEA-Region um die vier Prozent. Infolge des erwarteten, leichten Wachstums in diesem Jahr sollten die Marktanteile leicht zulegen.“
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