Case wächst mit dem Markt

Viele Baumaschinenhersteller staunen über die Vehemenz des aktuellen Aufschwungs am Markt – auch Case Construction hat der unerwartete Boom 2017 auf dem falschen Fuß erwischt. Markenchef Carl Gustaf Göransson hat aber keinen Zweifel, dass sein Unternehmen langfristig überproportional von dem guten Marktumfeld profitieren wird.

Case wächst mit dem Markt
Der im Herbst 2017 vorgestellte Steinbruchbagger CX750D und die großen Radlader der Baureihe G dürften das Schwermaschinengeschäft von Case weiter beflügeln. | Foto: Case CE

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2017 sind für Case die Bäume nicht in den Himmel gewachsen, und zwar vor allem deshalb, weil das Unternehmen viele Weichenstellungen vorgenommen hat. „Wir sind 2017 nicht gewaltig gewachsen, aber wir haben uns auf dem Markt positioniert“, sagt Carl Gustaf Göransson, der im September 2016 den Job des weltweiten Markenchefs für Case bei CNH Industrial übernommen hat.

2017 sei ein Jahr strategischer Entscheidungen für Case gewesen, und es sei darum gegangen, neue Maschinen auf den Markt zu bringen. „Wir haben viele Sachen im Vertrieb gemacht. Wir haben neue Minibagger vorgestellt, wir haben die neue G-Serie [die neue Radlader-Baureihe; Anm. d. Red.] vorgestellt – alles das ist 2017 passiert, und gleichzeitig ist der Markt hochgegangen“, sagt Göransson.

Das führte zum Beispiel dazu, dass Case in der Produktion der im März 2017 gelaunchten neuen Minibagger vorübergehend etwas in Rückstand geriet. „2017 hatten wir ein bisschen Lieferschwierigkeiten bei den Minibaggern. Aufgrund der Nachfrage haben wir die Produktion im vierten Quartal um etwa 50 Prozent erhöht. Der Verkauf ist im vierten Quartal um etwa 36 Prozent gestiegen. Wir waren ein bisschen hinterher in der Anlaufphase“, erklärt Göransson. Dennoch verlief das Geschäftsjahr 2017 insgesamt gut für Case.

„Für 2018 bin ich positiv eingestellt.“ – Case-Markenchef Carl Gustaf Göransson glaubt an weiter gute Geschäfte im Bau- sektor. | Foto: B_I
„Für 2018 bin ich positiv eingestellt.“ – Case-Markenchef Carl Gustaf Göransson glaubt an weiter gute Geschäfte im Bau- sektor. | Foto: B_I

Händler sollen „mit Case wachsen“

Auch die Erneuerung der europäischen Händlerschaft im Zuge der 2015 ausgerufenen Ein-Marken-Strategie hat die Verkäufe vermutlich auch 2017 noch geschmälert. Case will die neuen Vertriebspartner behutsam aufbauen und ihnen helfen, Vertrauen bei den Kunden aufzubauen, das mittel- und langfristig in Verkäufe münden soll – schwierig genug, wenn man die starke Markenbindung im hart umkämpften deutschen Markt kennt.

Entscheidend sei, so Göransson, dass Unternehmen die Case-Produkte ausprobieren könnten. Dann seien Berührungsängste oder Zweifel in der Regel schnell ausgeräumt. „Wenn die Maschinen zu neuen Kunden kommen“, sagt er, „sind die hoch zufrieden.“ Insbesondere in Süddeutschland sieht Göransson sein Unternehmen nach der Umstrukturierung „gut aufgestellt“; andere Regionen, die noch nicht so gut mit Service versorgt sind, werden von der Werksniederlassung in Unna mit betreut. Und auch die deutschen Iveco-Niederlassungen können laut Göransson im Bedarfsfall für Case-Servicestützpunkte genutzt werden.

Nachdem die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Markteinführung neuer Produkte überwunden sind, stehen für Case die Zeichen 2018 auf Wachstum. „Ich muss sagen, das Jahr hat gut angefangen“, sagt Göransson. Im ersten Quartal hat Case 36 Prozent mehr Umsatz erzielt als im Vorjahresquartal, im zweiten Quartal 23 Prozent mehr, auch bedingt durch günstige Preisbedingungen. Dabei schnitten die Großmaschinen jeweils besser ab als die Kompakten. In den meisten Regionen der Welt konnte der Hersteller seine Marktanteile erhöhen.

Case steigerte seine Maschinenproduktion in der ersten drei Monaten des Jahres um rund 30 Prozent und kann die Nachfrage des Handels damit derzeit gut bedienen. Der Auftragsbestand lag Ende März rund 20 Prozent, Ende Juni 15 Prozent über den Vorjahreswerten. Wichtig seien im Moment ein starker Vertrieb und Kundensupport inklusive einer guten Ersatzteileverfügbarkeit sowie ein gutes Preismanagement, sagt Göransson.

Case CE hat viel Aufwand in die Entwicklung seiner neuen Radladerbaureihe gesteckt. Effiziente Motoren und ein ansprechendes Design, besonders aber die komfortablen Kabinen sollen verstärkt Kunden in der Gewinnung überzeugen. | Foto: Case CE
Case CE hat viel Aufwand in die Entwicklung seiner neuen Radladerbaureihe gesteckt. Effiziente Motoren und ein ansprechendes Design, besonders aber die komfortablen Kabinen sollen verstärkt Kunden in der Gewinnung überzeugen. | Foto: Case CE

Aufschwung geht weiter

Die Konjunkturentwicklung in Europa liefert derweil keinen ernsthaften Anlass für Sorgenfalten – auch wenn manchem etwas unwohl ist angesichts eines Marktniveaus, das in den Jahren nach 2008 üblicherweise als „Übertreibung“ gewertet wurde. „Wir liegen jetzt mit dem Gesamtmarkt etwa auf dem Niveau von vor der Wirtschafts- und Finanzkrise: circa 200.000 Einheiten europaweit“, sagt Göransson.

Mit einer Prognose für das Restjahr und die weitere Zukunft tut er sich schwer: „Man muss genau beobachten, was passiert. 2019 kommt wieder die bauma, das ist für Deutschland immer ein interessantes Jahr.“ Vorausgesetzt, es komme keine neue Finanzkrise. Er weiß aber auch: „Der Level des Marktes ist hoch. Der deutsche Markt ist im Moment um die 36.000 Einheiten groß und wächst immer noch im Bereich Kompaktmaschinen. Mein Bauchgefühl ist: 2018 wird noch gut sein, 2019 auch, und dann kommt eine Pause, eine Beruhigung.“

Case trifft schon jetzt Vorkehrungen, um auch für so eine schwächere Marktphase gerüstet zu sein. Dazu hat der Hersteller unter anderem seinen Verkauf stärker auf die drei Vertriebskanäle Erdbau, Kompaktmaschinen und Straßenbau ausgerichtet. Ziel sei, so Göransson, effizienter zu arbeiten, um auf eine etwaige Konjunkturabkühlung vorbereitet zu sein.

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Was Case’s Position auf dem europäischen Markt angeht, ist Göransson realistisch: „Ein Marktführer in Europa werden wir wahrscheinlich nicht werden; wir haben einfach eine andere Startposition. Aber wir wollen einer der präferierten Hersteller sein.“ Dabei erhebt Case durchaus Anspruch auf das Premium-Segment – ein Segment, mit dem der ehemalige Volvo-Manager langjährige Erfahrung hat. „Bei den Baggern und Radladern sind wir schon da“, sagt er selbstbewusst. Auf einen „Vorsprung durch Technik“ legt Case nach seinen Worten dagegen keinen so großen Wert: „Wir sind kein Technologieführer. Wir wollen intuitive Technik anbieten. Diesen Bereich wollen wir besetzen.“ Ein Beispiel dafür ist der auf der Steinexpo 2017 neben dem Bagger CX750D und den G-Radladern ebenfalls vorgestellte Case-Grader mit der auf Wunsch erhältlichen, neuartigen Multifunktions-Joysticksteuerung des Anbieters Vemcon.


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