So will die BayWa AG wieder liquide werden
Die BayWa AG will ihre Unternehmensanteile an der österreichischen RWA Raiffeisen Ware Austria AG (RWA AG) verkaufen. Der Deal könnte dem hochverschuldeten Baustoffkonzern etwa 176 Millionen Euro in die Kasse spülen. Zudem ist die Ausgabe neuer BayWa-Aktien geplant.
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Mit der RWA verbindet die BayWa eine Überkreuzbeteiligung. Genehmigen die Kartellbehörden den Verkauf, würden die 47,53 Prozent-Beteiligung plus eine Aktie der BayWa auf ein Verbundunternehmen der RWA Raiffeisen Ware Austria Handel und Vermögensverwaltung eGen (RWA eGen) übergehen, die schon 49,99 Prozent an der RWA AG hält. Ein Gutachten habe einen Kaufpreis in Höhe von 176 Millionen Euro als angemessen bestätigt, teilte die BayWa AG mit. 26 Millionen Euro davon sollen für eine Teilrückzahlung einer Darlehensverbindlichkeit gegenüber der RWA AG verwendet werden.
BayWa hofft auf Finanzspritze durch Aktionäre
Der Verkauf internationaler Beteiligungen wie der RWA AG ist Teil des Sanierungskonzeptes, das die BayWa AG Ende November vorgelegt hat. Zudem plant der Konzern für dieses Jahr die Ausgabe neuer Aktien mit einem Erlösvolumen von 150 Millionen Euro, das von den beiden Großaktionären, der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) und der Raiffeisen Agrar Invest AG (RAI) absichert werden soll. Einzelheiten will das Unternehmen im Laufe des ersten Quartals 2025 festlegen. Mit beiden habe sich die BayWa AG noch vor dem Jahreswechsel auf eine Sanierungsvereinbarung bis 2027 geeinigt, die bis spätestens Ende April rechtsgültig abgeschlossen sein soll. Zugleich wurde das Stillhalteabkommen mit den rund 300 Finanzgläubigern bis zum 30. April verlängert.
BayWa-Sanierung: Stellenabbau und Standort-Schließungen geplant
Die angeschlagene BayWa AG hatte Ende November ein sogenanntes "Transformierungskonzept" vorgelegt, um Schulden tilgen zu können und dem operativen Geschäft zu mehr Liquidität zu verschaffen. Geplant sind eine organisatorische Verschlankung, operative Einsparmaßnahmen und der Verkauf internationaler Beteiligungen. Die vier Kerngeschäftsbereiche Agrar, Baustoffe, Energie und Technik sollen fortgesetzt werden, jedoch sollen über alle Geschäftsfelder hinweg Kosten eingespart werden. Das betreffe vor allem die Verschlankung der Verwaltung und eine Transformation des IT- Bereichs, so die BayWa. Wichtigste Maßnahme ist der Abbau von bis zu 1.300 der knapp 8.000 Vollzeitstellen, das entspricht etwa 40 Prozent der Arbeitsplätze. Zudem sollen 26 der derzeit gut 400 Standorte geschlossen werden. Bis zum Jahr 2027 wolle die BayWa „wieder nachhaltige Finanzkennzahlen“ ausweisen.
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