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Sievert-Chef: Nachhaltigkeit gehört in die Ausschreibungen

Die Baubranche wartet auf politische Impulse durch die vorgezogene Bundestagswahl im Februar. Der Vorstandsvorsitzende der Sievert SE in Osnabrück, René Grupp, fordert im Interview mit den B_I MEDIEN, in Sachen Nachhaltigkeit dem Beispiel der Schweiz zu folgen.

Sievert-Chef zur Bundestagswahl: Das erwartet René Grupp von der neuen Bundesregierung
„Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit vom Bauen müssen Hand in Hand gehen, das muss Teil der politischen Agenda sein.“ René Grupp, CEO der Sievert SE | Foto: Sievert SE/LuxTeufelsWild

Wo sehen Sie aktuell die größten Probleme für die Baustoffindustrie?


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René Grupp: Ich sehe die größten Herausforderungen 2025 in den steigenden Bau- und Finanzierungskosten sowie den sinkenden Baugenehmigungen, insbesondere im Wohnungsbau. Dass zu wenig Wohnraum geschaffen wird, wirkt sich nicht nur negativ auf die Baustoffindustrie aus, sondern ist für das Land und die Menschen dramatisch. Darüber hat die Baustoffindustrie in Sachen Nachhaltigkeit noch einen langen Weg vor sich. Als Branche sollten wir uns deshalb deutlich engagierter mit den Themen Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft auseinandersetzen – und neue Lösungen vorantreiben.

Welche Erwartungen haben Sie an eine neue Bundesregierung?

René Grupp: Was die deutsche Baustoffindustrie braucht, ist Verlässlichkeit. Wir brauchen stabile wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen – wozu ich auch die Förderkulisse zähle. Hierin sehe ich eine Kernaufgabe der nächsten Bundesregierung. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit vom Bauen müssen Hand in Hand gehen, das muss Teil der politischen Agenda sein. Darüber hinaus ist es an der Zeit, nachhaltige Konzepte und kreislauffähiges Bauen zu fördern. Das beginnt für mich damit, dass in allen öffentlichen Ausschreibungen nachhaltige und kreislauffähige Produkte ausgeschrieben werden. Andere europäische Länder wie die Schweiz sind hier weiter. Die neue Bundesregierung muss mit Blick auf die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft dringend Vertrauen und Transparenz im Markt fördern.

Wie blicken Sie für die kommenden fünf Jahre auf die Zukunft ihres Unternehmens?

René Grupp: Die Branche befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Treiber der Transformation sind neben den veränderten Kundenwünschen natürlich die EU-Regulatorik, die auch in der Bauwirtschaft immer mehr zum Zuge kommt. Auch wir befinden uns im Umbruch und sind auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. In fünf Jahren werden wir hier einen großen Schritt vorangekommen sein.

Über die Sievert SE

René Grupp ist seit Juli 2023 Vorstandsvorsitzender der Sievert SE. Der Baustoffhersteller mit Hauptsitz in Osnabrück beschäftigt über 1.700 Mitarbeitende an rund 60 Standorten in Deutschland, Europa und in China. Bekannte Produktmarken sind Quick-mix. Akurit, Tubag, Strasser, Hahne und Sievert Logistik. Das Unternehmen war bis 2020 unter dem Namen quick-mix Gruppe GmbH und Co KG bekannt.

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