Leichte Erholung nach schwierigem Jahr
Die Baukonjunktur zeigt 2025 erste Stabilisierungstendenzen: Laut Bundesvereinigung Bauwirtschaft ist ein Umsatzplus von bis zu 1 Prozent möglich. Doch der Aufschwung bleibt fragil – die Branche fordert klare politische Signale für Investitionen, Förderprogramme und den Abbau von Bürokratie.

Die Baukonjunktur in Deutschland zeigt 2025 erste Anzeichen einer Stabilisierung. Nach einem spürbaren Umsatzrückgang im Vorjahr rechnet die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) mit einem leichten Plus von bis zu 1 Prozent auf rund 428 Mrd. Euro. Auch wenn die Zahl der Beschäftigten leicht zurückgeht, hellt sich die Stimmung in mehreren Gewerken auf.
Bauhauptgewerbe: Stimmung optimistischer
Vor allem im Bauhauptgewerbe, das laut dem Vorsitzenden der BVB, Marcus Nachbauer, im letzten Jahr einen Umsatzrückgang von 4 Prozent hinnehmen musste, hat sich die Stimmung aufgehellt: Nur noch ein Viertel der Betriebe geht von einer negativen Entwicklung aus – im Vorjahr waren es noch 40 %. Zudem wollen rund 70 % der Unternehmen ihre Kapazitäten halten, 17 % sogar ausbauen. Die Erwartung steigender Umsätze stützt sich unter anderem auf ein Auftragsplus von 12,5 % im ersten Quartal 2025, wobei der Wohnungsbau ein nominales Wachstum von 16 % verzeichnete. Allerdings bleibt das Genehmigungsniveau weiterhin niedrig.
Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk und GaLaBau
Deutlich differenzierter fällt der Ausblick für die verschiedenen Sparten aus: Das Dachdeckerhandwerk profitiert von gut gefüllten Auftragsbüchern und Aufgaben im Bereich der energetischen Sanierung. Für 2025 rechnet die Branche mit einem Umsatzwachstum von etwa 3 Prozent.
Auch im Garten- und Landschaftsbau zeigt sich ein positiver Trend. Gestützt durch Projekte in hochwertigen Privatgärten und der zunehmenden Gebäudebegrünung wird mit einem Umsatzplus von rund 2,5 Prozent gerechnet.
Gebäudetechnik und Ausbau: Verhaltene Entwicklung
Im Bereich Gebäudetechnik und Dienstleistungen, zu dem unter anderem die Handwerke für Sanitär, Heizung und Klima, Elektro- und Informationstechnik, Rollladenbau sowie Gebäudereinigung zählen, wird für 2025 ein leichtes Umsatzwachstum von rund 1 Prozent erwartet. Besonders das Gebäudereinigerhandwerk trage zur positiven Bilanz bei, während die Gewerke im Sanitär- und Elektrobereich laut BVB weiterhin unter schwacher Nachfrage und unklaren Förderbedingungen leiden.
Die Ausbaugewerke, zu denen unter anderem Maler, Metallbauer, Tischler und Raumausstatter gehören, blicken auf eine eher verhaltene Entwicklung. Während das Tischlerhandwerk weitgehend stabil bleibt, verzeichnen andere Bereiche Rückgänge bei Aufträgen und Erwartungen. Insgesamt wird ein leichtes Umsatzwachstum von rund 0,5 Prozent prognostiziert.
Gerüstbau nicht ausgelastet
Weniger optimistisch ist der Ausblick im Gerüstbau. Hier erwartet die Branche für 2025 einen Umsatzrückgang von etwa 2 Prozent. Ein deutliches Signal ist die gesunkene Auslastung von Geräten und Gerüsten, die von 75 Prozent im Vorjahr auf nur noch 66 Prozent gefallen ist.
Nachbauer: Politik muss Investitionen ermöglichen
Damit 2025 zum Jahr des Aufbruchs werde, seien entsprechende politische Weichenstellungen nötig, so Nachbauer: „Wir fordern eine klare Kurskorrektur mit Fokus auf Investitionen, Verlässlichkeit und Bürokratieabbau.“ Wichtig für die Baubranche sei vor allem die Umsetzung des Wohnungsbau-Turbos, eine praxisgerechte Ausgestaltung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), der Abbau bürokratischer Hürden sowie Respekt vor der Tarifautonomie. „Unsere Betriebe sind bereit, ihren Beitrag zu leisten – bei der Energiewende, beim Wohnungsbau und der Modernisierung der Infrastruktur“, so Nachbauer. „Aber sie brauchen Rückenwind durch eine Politik, die Investitionen ermöglicht.“
Im Bau kennen wir uns aus!
Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.
Gleich abonnieren!


Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?


Bauleistungen


Dienstleistungen


Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Jetzt zum Newsletter anmelden:
Lesen Sie Nachrichten zu Bauwirtschaft und Baupolitik aus erster Hand. Plus: Hoch-, Tief- und Straßenbau.