Bauindustrie warnt vor "unumkehrbarem Schaden" im Wohnungsbau

Beim Wohnungsbau ist weiter kein Lichtblick in Sicht – der Oktober brachte ein weiteres Auftragsminus: Die Bauindustrie fordert von der Politik eine entschiedenere Reaktion. Wenn nicht sofort gegengesteuert werde, drohe der dauerhafte Verlust von Wohnungsbaukapazitäten.

Bauindustrie warnt vor Jobabbau im Wohnungsbau
Der Wohnungsbau in Deutschland lahmt weiterhin. Wenn nicht sofort politisch gegengesteuert werde, warnt die Bauindustrie, drohten Kapazitäten unwiederbringlich verloren zu gehen. | Foto: Wolfgang Filser/Adobe Stock

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Beim Wohnungsbau ist weiter kein Lichtblick in Sicht: Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes meldeten die Bauunternehmen für Oktober im Vorjahresvergleich in dieser Sparte ein reales Orderminus von 5,1 Prozent. „Wir sehen zwar keine zweistelligen Minusraten mehr, von einer Talsohle sind wir aber noch entfernt", sagt der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Tim-Oliver Müller. „Besonders bitter ist, dass diese negative Entwicklung einen sehr langen Atem hat, schließlich mussten die Wohnungsbauunternehmen schon im Oktober 2022 einen Orderrückgang von 25 Prozent verkraften." Seitdem schmelzen die Auftragsbestände der Bauunternehmen im Wohnungsbau ab. „Und obwohl die schlechten Meldungen im Wohnungsbau nicht abreißen, bleibt der Befreiungsschlag durch Bund und Länder aus, und die Politik scheint gedanklich schon in den Weihnachtsferien zu sein. Anders ist das alles nicht mehr zu erklären“, kommentiert Müller die aktuellen Konjunkturindikatoren für das Bauhauptgewerbe. Er warnt: „Wenn nicht sofort gegengesteuert wird, können die negativen Konsequenzen für den Wohnungsbau, die Unternehmen sowie für Millionen von Mieterinnen und Mieter nicht wieder gutgemacht werden. Schon jetzt müssen Bauunternehmen Personal abbauen. Wenn diese Menschen am Bauarbeitsmarkt fehlen, können auch in Zukunft nicht mehr ausreichend Wohnungen gebaut werden.“

Wohnungsbauunternehmen droht Personalabbau

Aufgrund der anhaltend schlechten Auftragslage im Wohnungsbau seien die Wohnungsbauunternehmen gezwungen, Personal abzubauen: Für die ersten neun Monate 2023 werde ein Rückgang der Beschäftigten in den Betrieben des Wirtschaftszweiges Bau von Gebäuden von 3,0 Prozent ausgewiesen, mit zunehmender Dynamik: Im September hätte der Rückgang schon bei 4,7 Prozent gelegen. Der Personalabbau werde sich auch 2024 weiter fortsetzen, schließlich hätten im Rahmen der aktuellen ifo-Konjunkturumfrage 57 Prozent der im Wohnungsbau tätigen Bauunternehmen über eine Behinderung ihrer Bautätigkeit aufgrund von Auftragsmangel geklagt, so viele wie noch nie. „Dass mehr als jedes zweite Bauunternehmen betroffen ist, ist kein Wunder, schließlich stehen ihnen für den Wohnungsbau in den ersten zehn Monaten fast ein Viertel weniger Aufträge zur Verfügung als im Vorjahr“, sagt Müller. Für das gesamte Bauhauptgewerbe werde für den gleichen Zeitraum ein realer Orderrückgang von 4,9 Prozent gemeldet. Es wundere somit nicht, dass der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe um real 3,2 Prozent zurückgegangen sei.

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Müller: „Angesichts dieser Entwicklung werden wir 2024 – erstmalig seit 2008 – in unserer Branche einen Rückgang der Beschäftigung erleben. 2023 wurde der Beschäftigtenrückgang im Wohnungsbau noch durch einen Anstieg im Tiefbau, insbesondere im Bahn- und Leitungstiefbau, ausgeglichen. Für das gesamte Bauhauptgewerbe erwarten wir für das laufenden Jahr 2023 somit noch eine Stagnation der Beschäftigung. Angesichts der angespannten Haushaltslage wird der Ausgleich durch den Öffentlichen Bau im kommenden Jahr aber wegfallen.“

Quelle: Bauindustrie


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