Bauwirtschaft wächst nur wegen hoher Preise
Die Bauwirtschaft kann das Jahr 2021 als weiteres Wachstumsjahr verbuchen – allerdings nur wegen der gestiegenen Preise für Bauleistungen. Die hohe Nachfrage vor allem im Wirtschaftsbau sorgte für ein Orderplus beim Bauhauptgewerbe. Aber auch hier verpasste die Preisentwicklung der Bilanz einen Dämpfer.
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Um nominal 1,2 Prozent nahmen die Umsätze im Bauhauptgewerbe gegenüber dem Vorjahr zu und erreichten im Jahr 2021 damit rund 144,8 Milliarden Euro. Allerdings sind die Preise für Bauleistungen auch um 7 Prozent gestiegen. So gab es real einen Umsatzrückgang von etwa 6 Prozent. Die höheren Preise für Bauleistungen seien vor allem kostengetrieben, sagte dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des deutschen Baugewerbes. Kostensteigerungen bei Baumaterialien um bis zu 60 Prozent belasteten die Bauunternehmen.
Mit einem nominalen Umsatzplus von 2,3 Prozent schnitt der Wirtschaftsbau im Gesamtjahr am besten ab, und auch der Wohnungsbau legte nominal um 2 Prozent zu. Der öffentliche Bau verzeichnete einen Rückgang von 1,2 Prozent, für den die Bauindustrie die fehlende Kompensation der Gewerbesteuerausfälle bei den Gemeinden durch Bund und Länder verantwortlich macht. Weil die Öffentliche Hand aber im Dezember 2021 noch etliche Aufträge vergeben hat, lag der Auftragseingang für das Gesamtjahr in dieser Bausparte nominal mit knapp 3 Prozent im Plus.
Impulse aus Wirtschaft und Wohnungsbau
Die Nachfrage nach Bauleistungen hält weiter an. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte nahm die Auftragsentwicklung wieder Fahrt auf. So gab es im Wirtschaftsbau Auftragszuwächse von nominal 16 Prozent. Im Wohnungsbau stiegen die Auftragseingänge um nominal 8,5 Prozent. Insgesamt lag der Auftragseingang damit bei nominal 9,4 Prozent, preisbereinigt immerhin noch bei einem Plus von 2,3 Prozent. Für das laufende Jahr liefere das dem Bauhauptgewerbe eine „gute Basis“, so Tim Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
Auftragsbestände auf Rekordniveau
Auf einem Allzeithoch lag Ende 2021 mit 4,7 Monaten die Reichweite der Auftragsbestände. Hier machen sich die Lieferengpässe bei Baumaterialien deutlich bemerkbar: Sie führten zu Verzögerungen bei der Abarbeitung von Bauaufträgen. Das wird sich zunächst auch nicht bessern: Mitte Februar 2022 lag die Reichweite laut Müller bei historisch hohen 4,9 Monaten.
Baugewerbe baut weiter Kapazitäten auf
Wie schon im Vorjahr hat das Bauhauptgewerbe auch 2021 deutlich Personal aufgebaut. Mit einer Zunahme um fast 19.000 Arbeitskräfte zählte das Baugewerbe zum Ende des Jahres über 911.000 Beschäftigte. „Das zeigt, die Bauunternehmen gehen von einer nachhaltigen Nachfrageentwicklung aus“, so ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa. Wichtig sei aber, dass die Bauwirtschaft von verlässlichen Rahmenbedingungen ausgehen könne. So habe der überraschende Förderstopp bei den KfW-Programmen dazu geführt, dass Bauunternehmen von einem Abbruch beim Auftragseingang im Geschäftsfeld klimaeffizienter Gebäude berichten. „Wir brauchen hier schnell Klarheit über die Fortsetzung der Förderpolitik beim energieeffizienten Neubau“, so Pakleppa. Nötig seien auch mehr Impulse im Straßenbau.
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