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5,6 Prozent mehr Lohn für Dachdecker plus Gewerkschafter-Bonus

Ab Dezember steigen voraussichtlich die Löhne der rund 80.000 Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk. Nach dem Schlichterspruch des früheren NRW-Wirtschaftsministers Garrelt Duin sollen die Einkommen in zwei Stufen um insgesamt 5,6 Prozent steigen, IG Bau-Mitglieder erhalten eine Sonderzahlung. Vorausgegangen waren ergebnislose Verhandlungen.


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Die diesjährigen Tarifverhandlungen am Bau und in baunahen Gewerken gestalteten sich weitgehend schwierig. Nachdem das Bauhauptgewerbe, der Gerüstbau sowie die Maler und Lackierer schon in die Schlichtung gehen mussten, folgte nun auch das Dachdeckerhandwerk. Die Verhandlungen zwischen den Vertretern des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) seien „verfahren“ gewesen, sagte der stellvertretende IG Bau-Vorsitzende Dietmar Schäfers. Trotz der hohen Auslastung und berstender Auftragsbücher hätten die Arbeitgeber in den freien Verhandlungen nicht einmal einen Inflationsausgleich angeboten, so der Verhandlungsführer der Gewerkschaft. Auch in der langen Schlichtungsrunde fanden die Tarifpartner keinen Kompromiss, so dass der Schlichterspruch von Garrelt Duin (SPD) die letzte Möglichkeit war, überhaupt noch zu einem Tarifergebnis zu kommen.

Der Schlichterspruch im Einzelnen

Im Detail sieht der Schlichterspruch für das Dachdeckerhandwerk ein Plus der Löhne und Gehälter ab 1. Dezember um 2,7 Prozent vor. Ab dem 1. Oktober 2019 sollen sie noch einmal um 2,9 Prozent steigen. Die Ausbildungsvergütungen sollen für alle Ausbildungsjahre ab dem 1. Dezember um monatlich 80 Euro und um weitere 30 Euro ab dem 1. September 2019 angehoben werden.

Keine Extra-Vergütung für „Trittbrettfahrer“

Eine einmalige Sonderzahlung gibt es für die Mitglieder der Gewerkschaft. Sie erhalten mit der April-Abrechnung 2019 zusätzlich 360 Euro. Den Bonus erhält aber nur, wer spätestens zum Ablauf der Erklärungsfrist am 23. November IG Bau-Mitglied ist.

Die Gewerkschaftsmitglieder würden die Tarifverhandlungen überhaupt erst ermöglichen, verteidigte Schäfers diesen Schritt: „Das Plus auf dem Konto fällt nicht vom Himmel. Deshalb ist es mehr als gerechtfertigt, wenn die IG Bau-Mitglieder auch deutlich mehr vom Tarifergebnis profitieren als nicht organisierte Trittbrettfahrer.“

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Schlichter empfehlen Erhöhungen zwischen 5,4 und 5,9 %

Bis zum 23. November haben ZVDH und IG Bau jetzt Zeit, um dem Schlichterspruch zuzustimmen. Auch im Bauhauptgewerbe hatte erst ein Schlichterspruch die Tarifverhandlungen Ende Mai zu einem Ergebnis (5,7%) geführt. Bei den Malern und Lackierern hatte die zweite Schlichtungsrunde im Oktober ein Lohnplus von insgesamt 5,9 Prozent gebracht. Und erst Ende Oktober haben sich die Tarifpartner im Gerüstbauer-Handwerk auf eine Lohnerhöhung um insgesamt 5,4 Prozent geeinigt – ebenfalls in einer Schlichtungsrunde.


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