Arbeitgeber nehmen Schlichterspruch an

Nachdem die IG BAU vergangenen Samstag ihre Zustimmung zum Schlichterspruch erteilt hatte, haben gestern auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ihre Zustimmung erklärt. Derweil wurden die Tarifverhandlungen im Gerüstbau und bei Hochtief abgebrochen.

Tarifkonflikt am Bau beendet: Arbeitgeber nehmen Schlichterspruch an
„Die Alternative wäre vermutlich ein Arbeitskampf gewesen. Das wollte auch keiner. Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile haben unsere Mitglieder schlussendlich zugestimmt.“ Frank Dupré

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Die Zustimmung der Bauverbände stand zeitweise auf der Kippe. „Unsere Mitglieder haben sich mit ihrer Zustimmung nicht leicht getan“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Frank Dupré. „5,7 % plus Einmalzahlungen sind für viele Bauunternehmen kaum zu verkraften, denn die Baukonjunktur verläuft regional und branchenbezogen sehr unterschiedlich. Das hat sich auch in einer schwierigen und langwierigen verbandsinternen Diskussion gezeigt.“ Vor allem die nördlichen Mitgliedsverbände des ZDB wie in Niedersachsen hatten sich zunächst gegen eine Zustimmung ausgesprochen. Der Baugewerbe-Verband Schleswig-Holstein blieb bei seiner Ablehnung. Letztlich hätten die Mitglieder insgesamt aber Vernunft bewiesen und mit ihrem Entschluss einen möglichen Arbeitskampf abgewendet, sagte Dupré.

Lange Laufzeit bietet Planungssicherheit

„Der im Rahmen der Schlichtung gefundene Kompromiss ist auch für uns alles andere als ein Wunschergebnis“, sagte Andreas Schmieg, Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Der Umsetzung des Schlichtungsergebnisses habe man mehrheitlich zugestimmt, nicht zuletzt, weil die 26-monatige Laufzeit lange Planungssicherheit für die Unternehmen gewährleiste. „Die mit der Tarifeinigung einhergehende Anhebung der Ausbildungsvergütungen um rund 65 Euro sendet zudem das richtige Signal, um die Baubranche als Arbeitgeber für potentielle Nachwuchskräfte noch attraktiver zu machen“, so Schmieg.

Ergebnis der Schlichtung

Der Schlichterspruch vom 12. Mai sieht u.a. folgendes vor: Die Löhne und Gehälter steigen im Westen ab 1. Mai 2018 um 5,7 %, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 26 Monate. Dazu kommen drei Einmalzahlungen in Höhe von zusammen 1.100 Euro. Die Angleichung der Löhne und Gehälter im Tarifgebiet Ost soll in zwei Schritten erfolgen: Dort erhalten de Beschäftigten 6,6 % mehr Lohn und Gehalt ab 1. Mai 2018 und weitere 0,8 % mehr zum 1. Juni 2019. Dazu kommt ebenfalls eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro. Außerdem soll es 2020 zum ersten Mal bundesweit ein 13. Monatseinkommen geben, allerdings in unterschiedlicher Höhe.

Schwierige Haustarifverhandlungen bei Hochtief

Für die rund 3.260 in Beschäftigten des Baukonzerns Hochtief handelt die IG Bau derweil einen eigenen Tarif aus. Die Verhandlungen befinden sich bereits in der vierten Runde, die jetzt unterbrochen wurde. Der Hochtief-Vorstand beharre der auf seinem Angebot von je 1,7 Prozent für 2018 und 2019, so die Gewerkschaft. Berlin solle dem Tarifgebiet West angeglichen werden und der Osten ein anteiliges 13. Monatseinkommen auf West-Niveau erhalten. Dieses Angebot sei deutlich zu gering, so IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt. Hochtief habe im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr einen 14 % höheren Gewinn und einen 12 % höheren Orderbestand ausgewiesen. Ein letztes Gespräch soll am kommenden Montag stattfinden.

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Vierte Tarifrunde im Gerüstbau abgebrochen

Auch die Tarifverhandlungen für die 24.000 Gerüstbauer hat die Gewerkschaft seit Mittwoch in der vierten Runde abgebrochen. Der Bundesverband Gerüstbau habe eine Lohnerhöhung 1,3 Prozent pro Jahr vorgeschlagen. Zudem solle es für zusammen neun Monate kein Lohnplus geben.

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