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Elektromaschinen vor dem Durchbruch

Lange wurden die elektrischen Baumaschinen und -geräte von Wacker Neuson von Wettbewerbern belächelt. Aber die Geduld der Münchener scheint sich auszuzahlen: Die Elektro-Idee ist im Markt etabliert, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Verkaufszahlen durch die Decke gehen, glaubt der Vorstandsvorsitzende Martin Lehner.

Elektromaschinen vor dem Durchbruch
„Nicht bloß eine Spinnerei von Wacker Neuson“: Der Elektroantrieb hat in der Baubranche inzwischen breite Akzeptanz gefunden – zu Recht, findet Martin Lehner, Vorstandsvorsitzender von Wacker Neuson.

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„Heute spielt dieses Produktprogramm vom Umsatz her noch eine relativ geringe Rolle im Gesamtkonzern. Da sind wir im niedrigen einstelligen Prozentbereich“, sagt Wacker-Neuson-Technikvorstand Martin Lehner. „Wir haben aber bei einzelnen Produktgruppen teilweise schon einen Anteil der batteriebetriebenen Lösungen von bis zu 30 Prozent.“ Immerhin kamen die ersten elektrisch betriebenen Baugeräte von Wacker Neuson – der WL20-Radlader, die Akku-Stampfer und der Raupendumper DT10e – schon 2014 und 2015 auf den Markt und haben dort schon recht ansehnliche Populationen gebildet.

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„Wir wachsen in diesem Produktbereich auch schneller als wir im Gesamtkonzern wachsen, und wir sind fest davon überzeugt, dass wir jetzt sehr schnell an einem Wendepunkt sind, wo dieses Thema noch viel mehr an Geschwindigkeit zunehmen wird“, sagt Lehner. Der Zuspruch der Anwender auf der diesjährigen bauma sei schon viel stärker gewesen als noch vor drei Jahren, und auch die Wettbewerber nähmen das Thema nun viel ernster. Dies helfe auch Wacker Neuson, „die Message schneller in den Markt zu bringen“, so Lehner.

Dank kontinuierlicher Weiterentwicklung können die Wacker- Neuson-Akkus immer mehr Strom speichern. Als Wechsel- akkus können sie in unterschiedlichen batteriebetriebenen Geräten des Unternehmens eingesetzt werden.
Dank kontinuierlicher Weiterentwicklung können die Wacker- Neuson-Akkus immer mehr Strom speichern. Als Wechsel- akkus können sie in unterschiedlichen batteriebetriebenen Geräten des Unternehmens eingesetzt werden.

Vorsprung in der Akkutechnik

Der Mut, als einziger Baumaschinenhersteller so konsequent den Weg der Elektrifizierung zu gehen, scheint sich also auszuzahlen. „Alle beschäftigen sich im Kompaktmaschinenbereich mit dem Elektroantrieb. Dadurch fühlen wir uns bestätigt“, sagt Lehner. Gegenüber den Herstellern, die jetzt intensiv an der Markteinführung eigener Elektrobagger arbeiten, haben die Münchener einen entscheidenden Vorteil. Lehner: „Wir haben inzwischen schon Tausende Maschinen im Einsatz, wir haben teilweise schon die dritte Generation von Lithium-Ionen-Akkus im Einsatz. Wir haben jetzt gut vier Jahre Erfahrung.“ Die Leistungsdichte der Akkus werde immer höher, die Preise sänken. „Jetzt geht die Entwicklung in die nächste Leistungsklasse“, so der Vorstandsvorsitzende.

Technologiemix bei Antrieben

Dennoch sei der Elektroantrieb nicht für jede Maschine das Nonplusultra. „Wir werden nicht morgen einen 8-Tonnen-Bagger mit Batterieantrieb haben. Das kann man als Einzellösung machen, das rechnet sich aber wirtschaftlich nicht“, sagt Lehner. „Bei den größeren Maschinen werden wir mehr hybride Lösungen sehen, kleinere Dieselmotoren in Verbindung mit einem Akku. Wir werden synthetische Kraftstoffe sehen, längerfristig vielleicht auch die Brennstoffzelle – wenn die Infrastruktur vorhanden ist. Wir werden einen Mix von verschiedenen Technologien sehen. Schützenhilfe erwartet Lehner auch von Seiten der Auftraggeber: „Ich glaube, dass jetzt auch die Kommunen mitbekommen, dass es Lösungen im Kleingerätebereich gibt. Auch von dort wird der Druck auf die Unternehmen größer werden, wird es Vorschriften geben, dass Lösungen, wenn sie vorhanden sind, auch einzusetzen sind in den sensiblen Bereichen in der Stadt.“

Seit diesem Jahr auf dem Markt: Der Elektrodumper DW15e macht überall da eine gute Figur, wo Abgasemissionen und Motorenlärm unerwünscht sind. | Fotos: Wacker Neuson
Seit diesem Jahr auf dem Markt: Der Elektrodumper DW15e macht überall da eine gute Figur, wo Abgasemissionen und Motorenlärm unerwünscht sind. | Fotos: Wacker Neuson

Akku auch zur Miete

Natürlich weiß man bei Wacker Neuson, dass der gegenüber konventionellen, dieselbetriebenen Maschinen nach wie vor höhere Kaufpreis der Elektrogeräte für die Kunden ein Kaufhemmnis ist; diese Hürde will Wacker Neuson jetzt abbauen: „Alle unsere Lösungen haben einen Return-on-invest von etwa drei Jahren“, sagt Lehner. „Wir bieten aber jetzt auch Leasing- und Finanzierungsmodelle für unsere Akkus an, um diesen höheren Investitionspreis, der sich aus der Batterie ergibt, abzufedern. Damit nehmen wir den Kunden die Unsicherheit: Wie lange lebt der Akku? Er mietet den Akku und braucht sich um die Lebensdauer und den Austausch keine Sorgen zu machen.“

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