Liebherr unplugged: Sechs Neue für den Spezialtiefbau
2019 überraschte Liebherr auf der bauma in München mit dem ersten batteriebetriebenen Drehbohrgerät LB16 unplugged. Das neue Konzept kam am Markt so gut an, dass Liebherr nun sechs weitere elektrisch angetriebene Baumaschinen nachschiebt: je zwei Bohrgeräte, Rammgeräte und Raupenkrane.
Liebherr traf 2019 mit dem ersten batteriebetriebenen Großdrehbohrgerät der Welt LB 16 unplugged einen Nerv im Markt. Schnell etabliert, wurde das Konzept auf weitere Produktbereiche übertragen: Raupenkrane, Ramm- und Bohrgeräte. Ihr herausragendes Merkmal ist „zero emission“, das heißt, sie verursachen keine Abgase und sind sehr leise. Damit finden sie besonders in lärmempfindlichen Regionen Anklang bei Baustellenpersonal und Anwohnern. In Großstädten wie London, Paris oder Oslo wird das Konzept bereits erfolgreich eingesetzt.
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Das Laden der Batterien erfolgt über herkömmlichen Baustellenstrom. Während des Ladevorgangs kann der Betrieb wie gewohnt fortgesetzt werden. Um in den Akkubetrieb zu gelangen, muss nur das Ladekabel ausgesteckt (unplugged) werden, für einen zeitlich unbegrenzten Einsatz schließt man die Maschine wieder an die Stromversorgung der Baustelle an. Leistung und Anwendungsspektrum sind in beiden Fällen gleich und entsprechen denen der konventionellen Maschinenversionen.
Batteriebetriebene Liebherr-Rammgeräte arbeiten 4-5 Stunden
Die Bodendruckanzeige der neuen LRH-Modelle berechnet den aktuellen Bodendruck in Echtzeit und vergleicht diesen mit vorgegebenen Sicherheitsgrenzwerten der jeweiligen Baustelle. Der Bodendruck wird in der Fahrerkabine angezeigt. So weiß der Geräteführer zu jeder Zeit, ob er sich in einem kritischen Bereich befindet oder sich einem solchen annähert. Die Steuerung des neuen Rammgerätes LRH 200 basiert auf dem bewährten Konzept des LRH 100. Die integrierte Datenaufzeichnung macht die Auswertung der Pfahldaten sehr einfach und ist eine große Zeitersparnis.
Bohrgeräte LB 25 unplugged und LB 30 unplugged arbeiten emissionsfrei
Unplugged-Raupenkrane heben mühelos schwere Lasten
Der elektrohydraulische Antrieb der neuen Raupenkrane LR 1130.1 unplugged und LR 1160.1 unplugged hat dieselben Leistungsdaten wie die konventionelle Version. Beide werden in gleicher Weise bedient, was besonders praktisch ist, wenn die Kranführer häufig zwischen Maschinen einer Flotte wechseln. Die Kapazität der Batterie ist für einen durchschnittlichen Hebebetrieb von 8 Stunden ausgelegt. Alternativ lässt sich damit der Hauptausleger mit Nadelausleger vollständig aufrichten. Die Batterie kann in nur 2,5 bis 4,5 Stunden wieder aufgeladen werden. Optional kann mittels zusätzlicher Batterien die Leistung um 20 bis 60 Prozent erhöht werden. Liebherr gibt den Schalldruckpegel von drei Unplugged-Raupenkranen im Leerlauf mit 60 dB(A) an – das entspricht einer normalen Unterhaltung auf der Baustelle – und beziffert den für Raupenkrane üblichen Leerlaufanteil auf der Baustelle auf 60 Prozent.
Wie alle Raupenkrane der Liebherr-Werk Nenzing GmbH sind auch die neuen batteriebetriebenen Modelle mit allen bewährten Assistenzsystemen unter anderem für die Sicherheit auf der Baustelle erhältlich. Das neueste System ist die sogenannte „Gradient Travel Aid“ für sicheres Befahren von Rampen: Das Steuerungssystem des Krans berechnet automatisch den Schwerpunkt und warnt den Fahrer, bevor er den sicheren Bereich verlässt. Der Bediener erhält während der Fahrt jederzeit Informationen über die zulässige und tatsächliche Steigung und über den Gesamtschwerpunkt des Krans.
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