VSVI tagte auf der Nordbau

Pünktlich zur Nordbau in Neumünster erreichte der Ausbau der Autobahn A7 zwischen Hamburg und dem Dreieck Bordesholm einen Meilenstein: die Eröffnung des Tunnels Schnelsen. Beim Tag der Straßenbau- und Verkehrsingenieure auf der Messe bekamen die VSVI‘ler einen Einblick in die Betriebs- und Verkehrstechnik des einzigartigen Bauwerks.

Von Deckeln und Dioden: VSVI tagte auf der Nordbau
Für das aktuelle Thema „Hamburger Deckel“ hatte der Landesvorsitzende Matthias Paraknewitz (Mitte) sich zwei fachkundige Referenten ins Haus geholt: Dipl.-Ing. (FH) Frank Wilking (links) und Dipl.-Ing. (FH) Kai Oliver Henze von der Arge A7 Hamburg-Bordesholm. | Foto: B_I

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Dipl.-Ing. (FH) Kai Oliver Henze von Hochtief Infrastructure, Projektleiter für den 7. Bauabschnitt in der ARGE A7 Hamburg – Bordesholm, war sichtlich erfreut, dass es beim Tag der Straßenbau- und Verkehrsingenieure auf der Nordbau „mal nicht um die Termine oder die Finanzierung“ ging, sondern um bauliche und ingenieurtechnische Herausforderungen. Zusammen mit seinem Kollegen Dipl.-Ing. (FH) Frank Wilking, Projektleiter für die Betriebs- und Verkehrstechnik, sprach er über den „Hamburger Deckel“ im Zuge der Bundesautobahn A7 und dessen Ausstattung mit betriebs- und verkehrstechnischen Einrichtungen.

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Der Ausbau der A7 zwischen dem Autobahndreieck Bordesholm und der Anschlussstelle Hamburg-Schnelsen hat es wirklich in sich: Nicht nur wird die verkehrliche Lebensader Schleswig-Holsteins auf 65 Kilometern Länge auf sechs Fahrspuren erweitert. Mit dem Hamburger Deckel – der genaugenommen aus drei einzelnen Deckeln bestehen – entsteht mitten in Hamburg ein anspruchsvolles Tunnelbauwerk, das die von der A7 zerschnittene Stadt wieder zusammenwachsen lässt. Die Fertigstellung der westlichen Tunnelröhre des 560 Meter langen Deckels Schnelsen nahmen die Referenten nun zum Anlass, den VSVI-Ingenieuren auch einmal die betriebstechnische Ausstattung näherzubringen.

Tunnel mit Ventilation und ohne Höhenkontrolle

Autofahrern an der A7 im Hamburger Stadtgebiet dürften die leuchtend blauen und laut Henze architektonisch anspruchsvollen Schilderbrücken auffallen, die in engen Abständen den Bereich der Ausbaustrecke säumen. Neben diesen Fachwerkbogenbrücken, so die fachlich korrekte Bezeichnung, werden an der Nord- und Südeinfahrt des Schnelsener Deckels als Novum jeweils fünf Hub-Dreh-Schranken als Leit- und Sperrschranken errichtet. Des weiteren werden eine Fluchtwegekennzeichnung, ein „aktives Leitsystem“ am Fahrbahnrand, eine Adaptionsbeleuchtung, die den Autofahrern die Anpassung an die Lichtverhältnisse im Tunnel erleichtert, und eine Tunnelventilation mit dem klangvollen Namen „Banana Jet“ eingebaut: Vier jeweils 22 kW starke Turbinen pro Tunnelröhre blasen bei Bedarf Frischluft mit 33 Metern pro Sekunde in das Bauwerk. Ein aus dem Elbtunnel bekanntes Ärgernis für Autofahrer wird es im Tunnel Schnelsen übrigens nicht geben: Die lichte Höhe des Bauwerks von 4,90 Metern macht eine automatische Höhenkontrolle überflüssig.
Die architektonisch anspruchsvollen, leuchtend blauen Schilderbrücken prägen die Optik des Tunnels Schnelsen. Sie tragen sowohl die Lärmschutzwände als auch die Signaltechnik. | Foto: Via Solutions Nord
Die architektonisch anspruchsvollen, leuchtend blauen Schilderbrücken prägen die Optik des Tunnels Schnelsen. Sie tragen sowohl die Lärmschutzwände als auch die Signaltechnik. | Foto: Via Solutions Nord

Werben um die besten Köpfe

Wie gewohnt traf sich die Fördergemeinschaft der VSVI SH am Donnerstag, den 6. September zum gemeinsamen Frühstück auf der Nordbau. Am Stand des LBV-SH im Forum der Halle 1 sprachen Ingenieure und Förderer bei Brötchen und Kaffee über die Zukunft insbesondere des Landesbetriebs. Neben dem VSVI-Landesvorsitzenden Matthias Paraknewitz richteten Verkehrsstaatssekretär Dr. Thilo Rohlfs und Torsten Conradt, Direktor des Landesbetriebs Straßenbau, Grußworte an die versammelten Ingenieure. Rohlfs ging zunächst auf den eklatanten Ingenieursmangel in der Straßenbauverwaltung ein: Es sei in den letzten Jahren Konsens gewesen, dass man in Köpfe investieren wollte statt in Beton. Die Landesregierung habe nun aber „den LBV nach Jahren des Sparens wieder in die Lage gebracht, seine Aufgaben zu bewältigen“. Die Herausforderung für die Zukunft bestehe darin, die digitalen Fachkräfte von morgen zu schaffen. Daher müsse der LBV-SH auch im Bereich Digitalisierung ein attraktiver Arbeitgeber sein, so Rohlfs. Man suche „gut ausgebildete Ingenieure, die bereit sind zu gestalten“. Die Fortbildung hat in der Behörde laut Rohlfs einen hohen Stellenwert. Man werde die Investitionen wegen des großen Bedarfs konstant hoch halten, versprach der Staatssekretär.

Personalaufbau im Landesbetrieb

Der LBV-SH befindet sich nach den Worten seines Direktors Torsten Conradt in einem kontinuierlichen Stellenaufbau. Nachwuchsingenieuren bietet er auch ein industriebegleitetes Studium an, ab dem Wintersemester 2018 zusätzlich zur FH Lübeck auch wieder an der FH Kiel. Außerdem stellt er auch Beschäftigte in den Bau-Lehrberufen ein und bietet seinen Mitarbeitern eine flexible Arbeitszeitgestaltung. In diesem für immer mehr junge Bewerber wichtigen Punkt sei der LBV im Vergleich mit den Baufirmen besser aufgestellt, sagte Conradt. Und auch die Themen der Zukunft dürften Nachwuchsingenieure ansprechen: Zurzeit arbeite der LBV mit dem Umbau der Rastanlage Ellund an der Autobahn A7 an seinem ersten BIM-Pilotprojekt. Es soll zeigen, wie auch Straßenbauwerke über ihre gesamte Lebensdauer hinweg in einem IT-Modell abgebildet werden können.

Sprach ein Grußwort beim Förderfrühstück der VSVI Schleswig-Holstein: Dr. Thilo Rohlfs, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein. | Foto: B_I
Sprach ein Grußwort beim Förderfrühstück der VSVI Schleswig-Holstein: Dr. Thilo Rohlfs, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein. | Foto: B_I

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