Storz erprobt Glasfaser bei der Brückensanierung

Glasfaserverstärkte Kunststoffe könnten Einzug halten in die Sanierung von Brücken. Verbaut als Bewehrung anstelle von Stahl könnten Glasfaserstäbe Betonteilen die gewünschte Festigkeit verleihen, ohne Korrosion befürchten zu müssen. Die Storz-Bauwerkinstandsetzung (BWI) erprobt diese Technologie derzeit bei der Sanierung einer Fußgängerbrücke über die A831 bei Stuttgart-Vaihingen.

Pilotprojekt: Storz erprobt Glasfaserarmierung bei der Brückensanierung
Die Fußgängerbrücke über die A831 bei Stuttgart-Vaihingen. Hier erprobte Storz eine neue Betonbautechnik. | Foto: STORZ / Mahrholdt

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Was jetzt in Stuttgart-Vaihingen an einer sanft geschwungenen, schmalen Fußgängerbrücke über die A831 erprobt wurde, könnte bei der Sanierung von Brücken eine Technik der Zukunft werden, zeigt man sich bei Storz-BWI optimistisch. Hier führte Storz im Auftrag der Autobahn GmbH eine Sanierung mit Pilotcharakter aus: Die Brückenkappen wurden nicht mit Stahl-, sondern mit Glasfaserstäben bewehrt. Die Glasfasern sind eingegossen in Epoxidharz und ähneln in Aussehen und Größe den herkömmlichen Stahlbewehrungen. Es sei bundesweit das erste Projekt dieser Art, so das Tuttlinger Unternehmen.

Brückensanierung: GFK verhindert Chloridkorrosion

Der Einsatz solcher Glasfaserstäbe als Bewehrung kann helfen, ein großes Problem beim Unterhalt von Brücken zu lösen: Lochfraß, der durch in Tausalz enthaltene Chloride verursacht wird. Denn im Winter streut man in unseren Breiten Salz. Das mit Tausalz beaufschlagte Wasser kann durch Haarrisse, die jeder Beton früher oder später aufweist, in das Bauwerk eindringen und Schäden am Betonstahl zur Folge haben. Gefährdet sind auf Dauer vor allem die Kappen, also die Brückenränder, über die beispielsweise Gehwege verlaufen und auf denen Geländer verschraubt werden. Die üblicherweise verbauten Stahlbewehrungen rosten nach und nach. Glasfaserstäbe dagegen korrodieren nicht, weisen aber die gleichen Zugeigenschaften auf wie die bisher eingesetzten Stahlbewehrungen.

Die Brückenkappen wurden hier erstmals nicht mit Stahl-, sondern mit Glasfaserstäben bewehrt. | Foto: STORZ / Mahrholdt
Die Brückenkappen wurden hier erstmals nicht mit Stahl-, sondern mit Glasfaserstäben bewehrt. | Foto: STORZ / Mahrholdt

Zulassung im Einzelfall für Kappensanierung mit Schöck Combar

Mit dieser Sanierung haben man in vielerlei Hinsicht Neuland betreten, heißt es von der Storz-BWI, denn für den Einsatz von Glasfaserstäben als Bewehrung gebe es noch kein Regelwerk. Deshalb habe bei diesem Projekt das Bundesverkehrsministerium eine Zustimmung im Einzelfall erteilen müssen. „Damit hat man signalisiert: ‚Wir wollen das‘.“ Storz habe als Auftragnehmer in Zusammenarbeit mit dem Hersteller der Glasfaserstäbe, der Firma Schöck aus Baden-Baden, die statischen Berechnungen für diese Kappensanierung ausführen müssen. Es sei Storz aber wichtig gewesen, bei dieser innovativen Technik ganz vorne dabei zu sein.

Einbau der Glasfaserarmierung

Der Einbau der neuartigen Glasfaser-Armierungen vor Ort ähnelte dem einer Stahlbewehrung. Allerdings wurden die einzelnen Stäbe nicht mehr mit Drähten, sondern mit Kabelbindern zusammengehalten. Verglichen mit der neuartigen Bewehrung der Kappen nahm sich die weitere Sanierung des Bauwerks klassisch aus: Die Oberflächen der Pfeiler, der Widerlager und die des Überbaus wurden mit HDW gestrahlt, anschließend mit einer Spritzmörtelschicht zur Erhöhung der Betondeckung und nachfolgend mit Feinspachtel und einer Oberflächenschutzbeschichtung versehen. Der Überbau oben wurde mit einer einlagigen Schweißbahn und einer Schutzschicht aus Gussasphalt abgedichtet.

Bewehrung mit Schöck Combar: Kabelbinder sorgen für das nötige Geflecht. | Foto: STORZ / Mahrholdt
Bewehrung mit Schöck Combar: Kabelbinder sorgen für das nötige Geflecht. | Foto: STORZ / Mahrholdt

Nachhaltiger bauen mit Glasfaserarmierung

„Eine Bewehrung von Brückenkappen mit Glasfaserstäben führt zu einem leichteren und langlebigeren Bau“, ist man bei der Storz-BWI überzeugt. Wenn alles funktioniere wie geplant, werde man in Zukunft weniger Betonstahl einsetzen müssen. Dies spare Material, Energie und damit Treibhausgase: „Diese Bauweise hat also auch nachhaltige Aspekte.“

Die neuen Brückenkappen sollen bei gleichen Eigenschaften länger halten als solche in herkömmlicher Bauweise. | Foto: STORZ / Mahrholdt
Die neuen Brückenkappen sollen bei gleichen Eigenschaften länger halten als solche in herkömmlicher Bauweise. | Foto: STORZ / Mahrholdt

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