Aus für Saudi-Arabiens Mega-Projekt?
Saudi-Arabien stellt sein Vorzeigeprojekt „The Line“ offenbar ein. Die geplante Wüstenstadt galt als futuristisches Aushängeschild. Doch nach der strategischen Überprüfung durch den saudischen Staatsfonds PIF im August wurden die Arbeiten an dem Projekt eingestellt.


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Weltweites Staunen – und Skepsis seit Ankündigung 2017
Seit der Präsentation im Jahr 2017 sorgte „The Line“ mit seinen visionären Plänen für Schlagzeilen – und für breite Zweifel. Eine 170 Kilometer lange, schnurgerade Stadt ohne Autos, mit Hochgeschwindigkeitstransport, nachhaltiger Energieversorgung und einem WM-Stadion in über 350 Metern Höhe: Kritiker sprechen von einem techno-urbanistischen Fantasiegebilde. Zahlreiche Expertinnen und Experten halten das Projekt nicht nur für ökologisch und humanitär fragwürdig, sondern schlicht für unrealistisch – technisch wie finanziell.
Neubewertung als Folge von Finanzdruck und Investorenfrust
Saudi-Arabien muss seine wirtschaftlichen Prioritäten neu ordnen. Die Ölpreise sind deutlich niedriger als für die Finanzierung der Megaprojekte erforderlich – laut Bloomberg Economics liegt der Haushaltsausgleich erst ab 96 US-Dollar pro Barrel, aktuell notiert Brent bei rund 71 Dollar. Ziehe man die Ausgaben des PIF hinzu, wären sogar 113 Dollar nötig. Gleichzeitig bleiben laut Bloomberg die erhofften ausländischen Direktinvestitionen bisher weit hinter den Erwartungen zurück.
Vision 2030 droht an Realität zu scheitern
„The Line“ war jahrelang das medienwirksamste Symbol von „Vision 2030“, der Transformationsstrategie, mit der Kronprinz Mohammed bin Salman das Land in eine postfossile Wirtschaft überführen will. Doch der ursprüngliche Plan, bis 2030 rund 1,5 Millionen Menschen dort anzusiedeln, wurde schon im vergangenen Jahr stillschweigend revidiert. Bloomberg zufolge rechnet die Regierung inzwischen mit weniger als 300.000 Einwohnern bis zum Ende des Jahrzehnts.

Öffentlichkeitsarbeit statt Baufortschritt
Trotz der strategischen Überprüfung betonte Neom noch im August, man halte weiter an der Vision fest und arbeite an Effizienz und Umsetzung. COO Giles Pendleton postete regelmäßig auf LinkedIn Fotos von der Baustelle – offizielle Bilder enthielten dagegen kaum Konkretes, meist waren es Visualisierungen. Die Zweifel der Skeptiker waren offenbar begründet: „The Line“ bleibt womöglich nichts weiter als eine Vision.
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Kein WM-Stadion in "The Line" für die FIFA
Ein Beispiel für die Überambitionierung von „Neom The Line“ ist das geplante Stadion, das bis zur Fußball-WM 2034 errichtet werden sollte – über 350 Meter über dem Boden und integriert in das Dach der Bandstadt. Branchenkenner zweifelten von vornherein offen daran, dass das Stadion überhaupt im vorgesehenen Zeitrahmen 2032 gebaut werden könnte. Jetzt muss sich die FIFA einen neuen Austragungsort suchen.
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