Erste Kuppel an der Staatsgalerie steht
Die erste Gitterschale des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs ist fertig. Mit der eindrucksvollen Kuppel entsteht erstmals eine sichtbare Verbindung zwischen Tiefbahnhof und Stadtraum – ein bedeutender Fortschritt für das Großprojekt Stuttgart 21.

Mit der Fertigstellung der ersten Gitterschale an der Staatsgalerie gewinnt Stuttgart 21 erstmals ein markantes Gesicht im Stadtraum. Die Stahl-Glas-Kuppel bildet den neuen Südeingang zur unterirdischen Gleishalle und setzt ein markantes architektonisches Zeichen. Die Gitterschale erhebt sich mit 8,5 Metern über dem Platz und überspannt eine Fläche von 32 mal 28 Metern. Sie basiert auf einem räumlichen Stahltragwerk aus rund 110 Tonnen Material, verbunden über exakt gefräste 3D-Knoten. 725 dreieckige Glasscheiben sorgen für Helligkeit und Transparenz – ein bewusst gesetzter Kontrast zur Tieflage des künftigen Bahnhofs.
Filigrane Konstruktion mit hoher Belastbarkeit
Trotz ihrer leichten Anmutung muss die Konstruktion enormen Anforderungen genügen. Windlasten, Temperaturschwankungen zwischen -15 °C und +65 °C sowie Druckwellen durch ein- und ausfahrende Züge stellen hohe Ansprüche an Planung und Statik. Die thermische Längendehnung beträgt bei 32 Metern Spannweite bis zu 31 Millimeter. Die tragenden Dreiecksstrukturen aus feinen Strangpressprofilen und individuell angepassten Glaspaneelen ergeben ein System, das konstruktive Logik und gestalterische Klarheit vereint.

Kalottenlager als statisches Herzstück
Ein zentrales Element der Tragwerkslösung sind die 27 Kalottenlager. Sie ermöglichen Bewegungen in mehreren Freiheitsgraden und leiten die Lasten zuverlässig in das Betondach ab. Die sphärischen Lagerflächen wirken dabei wie Gelenke, die Spannungsspitzen abfedern und geometrische Toleranzen ausgleichen – essenziell für die Lebensdauer der Struktur.
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Montage unter Schutzdach
Die Herstellung der Gitterschale erfolgte in Segmenten, die in einem riesigen Zelt vor Ort verschweißt, beschichtet und montiert wurden. Diese temporäre Einhausung ermöglichte konstante Bedingungen für temperaturkritische Arbeitsschritte wie Schweißnähte oder Beschichtungen. Nach dem Einheben und exakten Ausrichten der 36 Segmente folgte die Verglasung – ebenfalls passgenau nach individueller Fertigung. Die ebenfalls aus Glas bestehende Vertikalfassade mit 44 Scheiben ist bis auf die Türanlagen abgeschlossen. Diese folgen später, um die Baustellenlogistik zum Tiefbahnhof nicht zu behindern.

Architektur zwischen Leichtigkeit und Präzision
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