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Spezial-Betone für die Mikrobiom-Forschung

Der vielgescholtene Baustoff Beton ist in seinen technischen Eigenschaften unschlagbar vielseitig. Das zeigt sich zum Beispiel beim Neubau für die Universität Hohenheim. Von Heidelberg Materials kamen Betone für unterschiedlichste Anforderungen zum Einsatz – auch der nachhaltige EcoCrete R.

Stuttgarter Uni-Neubau mit nachhaltigem Beton gebaut
Die Universität Hohenheim baut neue Forschungsgebäude für die Nutztierwissenschaften. Am "Holmir" wird das Mikrobiom von Nutztieren erforscht. | Foto: Heidelberg Materials/Christian Buck

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Die Universität Hohenheim investiert in zusätzliche Forschungskapazitäten im Bereich der Nutztierwissenschaften. Der Rohbau des Labor- und Institutsgebäudes „Hohenheim Center for Livestock Microbiom Research“ (HoLMiR), an dem zum Mikrobiom bei Nutztieren geforscht wird, wurde Ende Mai 2023 fertiggestellt. Im Untergeschoss wird die Technikzentrale untergebracht, darüber befindet sich Forschungsräumlichkeiten, die nur über Reinraumschleusen zugänglich sind. In den Geschossen darüber werden die mikrobiologischen Untersuchungslabors untergebracht. Die Pläne für den Bau hat Stefan Bötel von der Nickl Architekten Deutschland GmbH entworfen. Dabei gab es einige Besonderheiten für Planung und Ausführung.

WU-Beton gegen Schichtenwasser

„Obwohl das Forschungsgebäude am Hang liegt, muss mit eindringendem Schichtenwasser gerechnet werden“, sagt Bötel. „Deshalb war es die Vorgabe des Bauherrn, den Baukörper im unteren Teil nach dem Prinzip ‚Gelbe Wanne‘ zu bauen.“ Dabei sind Sohle und Wände aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) hergestellt, zusätzlich wird eine Frischbetonverbundfolie als außenliegende Abdichtung eingezogen. Auch der Bewehrungsgehalt ist hier höher als im Rest des Gebäudes, um die Risse, die beim Trocknen des Betons zwangsläufig entstehen, klein zu halten.

Nachhaltigkeit mit RC-Beton

Neben der Ästhetik kommt auch die Nachhaltigkeit nicht zu kurz. Die Wände und Decken im Oberbau bestehen aus „EcoCrete R“, einem Spezialbeton, den Heidelberg Materials mit bis zu 45 Prozent Rezyklat liefern kann. Bei diesem Projekt enthält er bis zu 25 Prozent rezyklierte Gesteinskörnung. „Im Prinzip eignet sich dieser Beton beim Forschungsneubau für alle Bauteile, die nicht im Grundwasser liegen“, erklärt Oberbauleiter Frank Ederer von der Wayss & Freytag Ingenieurbau AG. Wichtig sei, dass der Beton die Festigkeitsanforderungen erfülle und gut verarbeitbar sei. „Und genau diese Anforderungen konnten vom Lieferwerk sichergestellt werden. Der Beton zeigt ein sehr gutes Zementleimverhalten und ließ sich gut verarbeiten, was besonders beim Herstellen der Sichtbetonflächen wichtig war“, erläutert Ederer. Auch terminlich sei der Rohbau voll im Soll gewesen.

Der nachhaltige Beton ist bei unterschiedlichsten Anforderungen einsetzbar. So kam bei der Sanierung der Festung Marienberg der EcoCrete 50 R zum Einsatz.

Die Wände und Decken im Oberbau bestehen aus „EcoCrete R“ mit 25 Prozent rezyklierter Gesteinskörnung. | Foto: Heidelberg Materials AG/Christian Buck
Die Wände und Decken im Oberbau bestehen aus „EcoCrete R“ mit 25 Prozent rezyklierter Gesteinskörnung. | Foto: Heidelberg Materials AG/Christian Buck

Warum ist der Beton EcoCrete nachhaltig?

• Mindestens 30 % CO2-Reduzierung oder Einsatz von mindestens 10 % Recyclingmaterial (Kombination möglich)

• Nutzung von 100 % Ökostrom

• Produktion mit Recyclingwasser, soweit technisch möglich und normativ zulässig

• Vollständiger Wasserkreislauf

• Vermeidung von Deponieabfällen (Zero Waste)

• EcoCrete ist recycelbar

• Auf Wunsch mit CSC Gütesiegel und CO2-Dokumentation

Sichtbeton im Treppenhaus

Sichtbeton haben die Architekten für die Wände im Treppenhaus vorgesehen, mit sichtbaren, regelmäßig angeordneten Ankerlöchern, die von der Schalung herrühren. „Insgesamt verleiht der Einsatz von Sichtbeton dem Gebäude einen gröberen Charakter, weil wir auf diese Weise einen schönen Kontrast zu den eher feinen Ausbauteilen aus Glas und Metall schaffen“, erklärt Bötel. Dadurch erhalte das Gebäude eine materialästhetische Komponente. „Die Materialien werden spürbar, und das Gebäude gewinnt an Wertigkeit“, so Bötel.

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Startschuss für den Bau war im März 2022. „Mit dem Abschluss der Deckenbetonage konnten wir den Rohbau für das Laborgebäude im Mai 2023 fristgerecht fertigstellen“, so Oberbauleiter Ederer. Das Forschungszentrum soll 2025 seinen Betrieb aufnehmen.

Der Rohbau des Labor- und Institutsgebäudes wurde Ende Mai 2023 fertiggestellt. | Foto: Heidelberg Materials AG/Christian Buck
Der Rohbau des Labor- und Institutsgebäudes wurde Ende Mai 2023 fertiggestellt. | Foto: Heidelberg Materials AG/Christian Buck

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