Luftgetrockneter Ziegel spart Energie und Ressourcen
Die Ziegelwerke Leipfinger-Bader haben einen Vollziegel aus recyceltem Material entwickelt, er nicht gebrannt werden muss. Der luftgetrocknete Innenwandziegel besteht aus recycelten Ziegelresten und mineralischen Bindemitteln. Entstanden ist er im Rahmen des Forschungsprojektes „Kaltziegel“.
Das Mischen wird digital
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Ziegel werden bei hohen Temperaturen gebrannt – traditionell im Tunnelofen. Das kostet viel Energie. Den Energieeinsatz zu verringern war ein Ziel des Forschungsprojekts, an dem Leipfinger-Bader gemeinsam mit dem Osnabrücker Mörtel- und Putzspezialisten Sievert Baustoffe seit 2016 gearbeitet hat. Beteiligt waren auch Forscher von „rent a scientist“ (Regensburg). „Ziel unserer Forschung war es, einen Mauerziegel mit hoher Rohdichte und Druckfestigkeit zu entwickeln, der die Anforderungen tragender Innenwände erfüllt. Das ist uns gelungen“, so Firmenchef Thomas Bader.
Aus Ziegelsand und Bindemittel
Grundlage des ungebrannten Ziegels sind sortenreine Ziegelreste in besonders feinen Körnungsgrößen, wie sie beim Schleifen von Planziegeln anfallen. Auch Fraktionen von recyceltem Ziegelbruch können verwendet werden, so der Hersteller. Solche liefere die Recyclinganlage bei Leipfinger-Bader, die seit September am Standort Puttenhausen in Betrieb ist. Dieser Ziegelsand wird mit einer speziellen Bindemittel-Mischung versetzt. Die verschiedensten Rezepturen lassen sich langfristig auch für unterschiedliche Produkte einsetzen, heißt es von Leipfinger-Bader.
Gepresst und Getrocknet
Die Mischung aus Ziegelsand und Bindemittel wird in einem speziellen Verfahren in Form gepresst. Die Rohlinge werden anschließend bei Umgebungstemperatur an der Luft getrocknet. Das Resultat sei, so der Hersteller, ein Wandbaustoff, der eine besonders hohe Rohdichte und eine entsprechend hohe Druckfestigkeit aufweise. Dank seiner Masse erfülle er nicht nur die statischen Voraussetzungen für tragende Innenwände, sondern auch deren spezielle Schallschutzanforderungen. Das hätten unabhängige Prüfinstitute wie Kiwa Deutschland (Augsburg), Prüfzentrum für Bauelemente (PfB, Rosenheim) und das Institut für Ziegelforschung (IZF, Essen) bestätigt.
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Ohne staatliche Förderung kaum zu stemmen
Der „Kaltziegel“ lässt sich wie herkömmliche Planziegel im Dünnbettverfahren verarbeiten. Erste Abstimmungsgespräche für eine Zulassung habe es schon gegeben. „Wir stehen am Beginn einer völlig neuen Generation von Mauerziegeln. Um eine eigene Produktionslinie zu schaffen, muss jedoch auch ein völlig neuer Betriebszweig entstehen“, so Thomas Bader. So würden neben technischen Anlagen und Hallen große Lagerflächen benötigt. Auch der logistische Aufwand sei hoch, da zu recycelndes Material von den Baustellen zurück ins Werk befördert werden muss. Dazu kommt eine anspruchsvolle Qualitätskontrolle für den Ziegelsand. Für eine Serienfertigung des Vollziegels hofft das Familienunternehmen deshalb auf staatliche Investitionsförderung, die die hohen Anfangskosten zumindest teilweise auffangen soll.
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