Volkstheater München termingerecht und zum Festpreis gebaut
Kulturbauten werden meist mit überbordenden Kosten und überzogener Bauzeit in Verbindung gebracht. Nicht so der Neubau des Volkstheaters München: Er wurde termingerecht und im Kostenrahmen realisiert. Mitentscheidend dafür war das Vergabeverfahren. Aber es gibt noch weitere Gründe.
Das Mischen wird digital
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Das von der Stadt München ausgeschriebene, europaweite Verfahren für den Neubau des Volkstheaters mit 600 Sitzplätzen entschied ein Konsortium aus Generalübernehmer und Architekturbüro für sich: das Architekturbüro LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei aus Stuttgart und das Bauunternehmen Georg Reisch, das sich vertraglich dazu verpflichtete, den Neubau zum festgelegten Zeitpunkt am 15. Oktober 2021 sowie zum vereinbarten Preis von rund 131 Millionen Euro schlüsselfertig an die Stadt München zu übergeben.
ÖPP light: Volkstheater im Verhandlungsverfahren ausgeschrieben
Dass das Projekt frist- und kostengerecht fertiggestellt wurde, liegt auch an dem für Kulturbauten in Deutschland sehr ungewöhnlichen Vergabeverfahren: einem Verhandlungsverfahren mit europaweitem Teilnahmewettbewerb. Es konnten sich auch Konsortien bewerben. Von neun Bewerberteams aus Generalübernehmer, Architekt und Fachplanern wurden fünf ausgewählt, ihre Angebote abzugeben. Einstimmig votierte die Jury für das Team der Stuttgarter Architekten LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei und dem Generalübernehmer Georg Reisch aus Bad Saulgau. Das hier gewählte Verhandlungsverfahren nennt man auch ÖPP light, in dem allerdings der Betrieb und der Unterhalt des Bauwerks nicht enthalten ist. Bei diesem, in Bayern durchaus üblichen Verfahren formuliert der Bauherr seine Gedanken und Wünsche und erstellt ein Leistungsprofil.
Funktionale Leistungsbeschreibung für das Volkstheater
Erfolgsrezept: Der Bauherr definiert vorher was er will
Wie schafft man es, ein solches Projekt termingerecht und im Kostenrahmen zu realisieren? „Grundvoraussetzung ist, dass der Bauherr bzw. der Auftraggeber weiß, was er will und das auch festschreibt und definiert“, sagt Hans-Jörg Reisch. „Dann ist schon einmal viel gewonnen. Wenn im Vorfeld alles feststeht und gut recherchiert ist, wenn also im Nachhinein keine zusätzlichen Wünsche seitens des Bauherrn ins Spiel kommen, dann kann das Projekt gut gelingen.“
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Weil es sich um das Gelände des ehemaligen Schlachthofes handelte, waren größere logistische Probleme nicht zu bewältigen. Nach der Verlegung des Schlachthofes fand auf dem Areal zunächst Kleinkunst statt, später blieb eine große Industriebrache zurück. Auf einem fußballfeldgroßen Grundstück wurde das Theatergebäude mit ausreichendem Platz errichtet. Das Grundstück wurde begrenzt durch Bahngleise im Süden und auf der nordöstlichen Seite durch Bestandsbauten, unter anderem eine Halle des Schlachthofes aus den 50er Jahren. „Eigentlich ein wunderschönes Viertel“, schwärmt Reisch.
Volkstheater-Bau mit speziellen Anforderungen
Sein Fazit? „Wenn man sich als Bauunternehmer für ein solches Bauvorhaben bewirbt, darf es nicht ausschließlich um Geld und Umsatz gehen. Man muss sich darüber bewusst sein, dass man gemeinsam mit seinem Architekten Verantwortung weit darüber hinaus übernimmt.“
Ein weiterer Vorzeige-Kulturbau ist ebenfalls in München entstanden: Bauingenieur Dosch verrät, warum der Interims-Konzertsaal Gasteig HP8 im Zeit- und im Kostenrahmen geblieben ist.
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