Deutsches Nationalteam holt Doppel-Gold, Silber und Bronze
Vom 9. bis 13. September fanden in Herning (Dänemark) die Europameisterschaften der Berufe statt. Das Nationalteam Deutsches Baugewerbe war bei den EuroSkills in fünf Gewerken am Start. Nach drei spannenden Wettbewerbstagen konnten sich die sechs Ausnahmehandwerker am Samstag über eine großartige Medaillenausbeute freuen.


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Die fünf deutschen Sieger der EuroSkills 2025 in der Übersicht:
- Linus Großhardt (21) aus Baden-Württemberg holt Gold im Wettbewerb der Zimmerer
- Franz Lehnert (21) aus Bayern gewinnt Gold im Wettbewerb der Stuckateure
- Florian Quade (22) aus Brandenburg gewinnt Silber im Wettbewerb der Maurer
- Muhammed Ali Lamain (20) aus Baden-Württembergund Louis Ritschel aus Bayern gewinnen als Team die Bronzemedaille im Wettbewerb der Beton- und Stahlbetonbauer
- Luis Brauner (21) aus Nordrhein-Westfalen holt einen stolzen fünften Platz und die „Medallion for Excellence“ für eine besonders hohe Punktzahl im Wettbewerb der Fliesenleger
Getragen wird das Nationalteam Baugewerbe vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab war vor Ort dabei und hat das Team angefeuert: „Wir sind unglaublich stolz auf unsere Mannschaft! Nach monatelangem, intensivem Training haben alle gezeigt, dass sie zur europäischen Spitze gehören. Medaillen in gleich mehreren Gewerken – das ist eine herausragende Leistung und ein starkes Signal für den gesamten Bau-Nachwuchs. Mein Dank gilt auch den Trainerinnen und Trainern, den Betrieben und Familien, die das Team unterstützt haben. Dieser Erfolg ist eine echte Gemeinschaftsleistung!“ Insgesamt sei der Wettbewerb ein einmaliges Erlebnis: „Wer die EuroSkills live miterlebt, wird sofort gefesselt – vom Adrenalin, den Emotionen und den großartigen Menschen. Einfach unvergesslich!“
Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), sprach den erfolgreichen Handwerkerinnen und Handwerkern der diesjährigen EuroSkills ebenfalls seine Anerkennung aus und dankte ihnen für ihre herausragenden Leistungen: „Mit ihrem Können, ihrer Disziplin und ihrem unermüdlichen Engagement haben diese jungen Fachkräfte eindrucksvoll gezeigt, was möglich ist, wenn Talent, eine exzellente duale Ausbildung, Einsatzbereitschaft und Leidenschaft aufeinandertreffen. Sie sind nicht nur Medaillengewinnerinnen und -gewinner, sie sind Vorbilder für eine ganze Generation und zugleich starke Botschafter eines modernen, zukunftsgerichteten und leistungsfähigen Handwerks. Ihr Erfolg ist eine Inspiration für junge Menschen in ganz Deutschland, sich für eine Karriere im Handwerk zu entscheiden."
EuroSkills-Berufseuropameisterschaft für Nachwuchshandwerker
Der Anspruch der EuroSkills ist hoch: Innerhalb einer vorgegebenen Zeit, verteilt auf mehrere Tage, müssen die Nachwuchshandwerker ein anspruchsvolles Werkstück errichten. Neben Schnelligkeit zählen Präzision und fachgerechte Ausführung. Bewertet wird jedes Werkstück von einem Expertenteam – und am Ende entscheidet oft ein einziger Millimeter über den Platz auf dem Siegertreppchen.
Die EuroSkills-Berufseuropameisterschaft wird alle zwei Jahre ausgetragen. In Herning traten rund 600 junge Fachkräfte aus 32 Ländern in 38 Disziplinen gegeneinander an. Deutschland war mit 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in 30 Disziplinen vertreten.
Nationalteam Baugewerbe dankt den EuroSkills-Sponsoren
Die Teilnahme des Teams an den internationalen Wettbewerben ist nur mit der Unterstützung starker Partner möglich. Das Nationalteam dankt:
- Adolf Würth GmbH & Co. KG
- BRZ Deutschland GmbH
- Collomix GmbH
- Nevaris Bausoftware GmbH
- STABILA Messgeräte
- VHV Versicherungen sowie der
- Zertifizierung Bau GmbH.
Kurzbeschreibung der Aufgaben bei den EuroSkills
Zimmerer
Stuckateure

Maurer

Im Maurerwettbewerb mussten zwei Module erstellt werden. Das erste Modul war ein größeres Wandrelief im Stil eines „Legoland“-Gebäudes. Das Werkstück bestand aus mehreren Ebenen, sodass Konturen und Schatten deutlich hervortreten. Zahlreiche Steine mussten konisch zugeschnitten werden, um Radien, Schrägen und Versprünge präzise auszuformen. Die Schnittflächen mussten exakt aufeinanderpassen, damit Lager- und Stoßfugen ein homogenes Gesamtbild ergaben. Die Dimension des Werkstücks stellte zudem hohe Anforderungen an Logistik und Zeitmanagement: Achsen einmessen, Höhen kontrollieren und gleichzeitig gleichmäßige Fugenbreiten sowie lot- und fluchtgerechte Flächen sicherstellen.
Als zweites Modul musste das Wappen der Stadt Henning hergestellt werden. Auch hier gab es unterschiedliche Ebenen, ein filigranes Putzfeld mit vielen Ecken und Kanten, wobei die Schwierigkeit darin bestand, es unter hohem Zeitdruck herzustellen.
Fliesenleger

Im Fliesenleger-Wettbewerb musste eine komplexe Badezimmerecke gestaltet werden. Die Aufgabe umfasste einen Boden, zwei Wände, eine Trennwand sowie einen gemauerten Waschtisch – alles mit unterschiedlichen Fliesenformaten, Farben und Mustern ausgeführt.
An der linken Wand (Wand A) war der obere Bereich mit kleinen roten und hellen Fliesen zu belegen, die zusammen die dänische Flagge ergaben. Im unteren Bereich wurden großformatige graue Fliesen im Format 60 × 60 cm diagonal verlegt. Gerade hier kam es auf millimetergenaue Schnitte an, damit die Diagonalen exakt durchliefen und ein sauberes Gesamtbild entstand.
Die rechte Wand (Wand B) kombinierte ebenfalls große graue Fliesen mit kleineren, beigefarbenen Formaten. Zusätzlich musste in der Mitte eine Trennwand errichtet werden, die mit Edelstahlschienen im Kantenbereich verlegt wurde. Links davon war ein Waschtisch mit schräger Geometrie aus Leichtbetonsteinen zu mauern und anschließend zu verfliesen. Rechts von der Trennwand entstand ein angedeuteter Duschbereich.
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Besonders anspruchsvoll war die Arbeit durch die Verwendung von Fliesen mit unterschiedlichen Materialstärken: Der Untergrund musste präzise vorbereitet und mit Ausgleichsschichten versehen werden, sodass am Ende trotz verschiedener Dicken eine absolut ebene Fläche entstand und alle Fugen perfekt ineinanderliefen.
Beton- und Stahlbetonbauer

Die Aufgabe der Beton- und Stahlbetonbauer bestand aus drei Modulen. Im ersten Modul musste eine Halbkreis-Rundung sowie eine gerade Wand mit Überhöhung hergestellt werden, die am Ende in einen Segmentbogen mit schräger Aussparung überging. Dabei war besonders die präzise Einhaltung der vorgegebenen Maße in allen Ecken und Kanten entscheidend, um eine hohe Qualität in der Schalung zu gewährleisten. Die Betonierung erfolgte unter strenger Zeitvorgabe, wodurch neben Genauigkeit auch schnelles, effizientes Arbeiten gefordert war.
Im zweiten Modul ging es um den Bau eines Unterzugs mit jeweils zwei Stützen auf beiden Seiten. Eine Seite blieb offen, sodass Zuschauer die Schalung und den Aufbau des Unterzugs einsehen konnten. Der Unterzug war an der Spitze leicht überhöht.
Das dritte Modul fokussierte auf die Herstellung eines Unterzuges aus Bewehrungseisen. Die Eisen mussten nach Plan gebunden, teilweise gespiegelt und verdreht eingesetzt werden, um die gewünschte Form zu erzeugen. Auch hier war präzises Arbeiten innerhalb der vorgegebenen Zeit entscheidend.
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