Mercedes-Benz Special Trucks macht Dampf
Im Rahmen eines Testeinsatzes hat Mercedes-Benz einen Unimog Prototyp mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor beim Mähen eingesetzt. Daneben wurde die Betankung mit gasförmigem Wasserstoff an einer öffentlichen Tankstelle durchgeführt. Für den Test stellte die Autobahn GmbH Oberfranken einen stillgelegten Autobahnabschnitt zur Verfügung.
Das Prototypenfahrzeug mit umgerüstetem Motor
Projekt „WaVe“: Schulterschluss zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft
Die Entwicklung des Versuchsfahrzeugs mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor findet im Rahmen des öffentlich geförderten Projekts „WaVe“ statt. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Vorhaben wird von 18 Partnern aus Industrie und Wissenschaft gemeinschaftlich umgesetzt und begann im Juli 2021. Ziel des WaVe-Projekts ist es, zu prüfen, inwiefern der konventionelle Dieselmotor als Multienergieverteiler für den Fahrantrieb und alle Nebenabtriebe durch einen wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotor ersetzt werden kann.
Der Fokus von Daimler Truck liegt prinzipiell auf batterieelektrischen Antrieben und wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen. Die Wasserstoffverbrennung kann neben diesen beiden Technologien eine weitere Option für die Dekarbonisierung des Antriebstrangportfolios von Daimler Truck sein. Erste Ergebnisse aus dem WaVe-Projekt zeigen, dass für spezielle Anwendungen der Wasserstoff-Verbrennungsmotor eine sinnvolle, komplementäre Lösung sein könnte.
Gerade für den Unimog könnte sich diese Variante aufgrund des limitierten Bauraums und der erforderlichen hohen Leistung im Arbeitseinsatz als zukunftsfähige Antriebsart erweisen. Nach dem ersten erfolgreichen Praxiseinsatz bleibt dem Entwicklungsteam eine restliche Projektlaufzeit von sechs Monaten, um weitere Anpassungen und Verbesserungen vorzunehmen. Eine Weiterführung des Projekts hält Dr. Günter Pitz, Leiter der Powertrain-Entwicklung bei Mercedes-Benz Special Trucks, für sinnvoll: „Das Antriebskonzept der Wasserstoffverbrennung kann als Blaupause für leistungsintensive Anwendungen im Sonderfahrzeugbereich dienen. Auf Baustellen, im kommunalen oder im landwirtschaftlichen Bereich könnte damit sehr schadstoffarm gefahren und gearbeitet werden. Um bei solchen Fahrzeugen die Serienreife zu erreichen, braucht es auch weiterhin finanzielle Planbarkeit durch gezielte Förderung.“
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