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Auffällig unauffällig

Auch heute schaut mal wieder niemand hin: Da schnurrt der neue, vollelektrisch angetriebene Renault Trafic E-Tech durch Stadt und Land und erntet nicht mal ein Schulterzucken. Liegt’s am graublauen Lack, Typ Hausmeisterkittel? Am flüsterleisen Geräusch? An der seit Jahren gewohnten Karosserie? Vermutlich ist’s das Gesamtpaket. Umso mehr lohnt sich ein genauer Blick bei der Proberunde. Für die B_I galabau übernimmt das Fachmann Randolf Unruh.

Der Renault Trafic E-Tech im B_I galabau Praxistest
Unauffälliger Auftritt: Rein äußerlich ist der Renault Trafic E-Tech in seiner graublauen Verpackung ganz der Alte. | Foto: Renault, Angelika Emmerling, Randolf Unruh
Es hat gedauert bis zu diesem Moment, manche Dinge müssen reifen. Wie ein guter französischer Käse oder Wein. Oder ein E-Transporter? Der Trafic E-Tech jedenfalls hat einen langen Anlauf genommen. Ausgerechnet auf der Freizeitfahrzeugmesse Caravan-Salon in Düsseldorf war er im Jahr 2021 erstmals zu sehen. Dabei brauchen die Camper Langstreckenläufer, damit tun sich E-Transporter als Basisfahrzeuge sehr schwer. Ein Jahr später pirschte sich der Renault mit seiner offiziellen Premiere auf der IAA einen weiteren Schritt heran. Ein weiteres Jahr danach geht der Stromer nun tatsächlich an den Start. Damit komplettiert Renault sein E-Angebot, avanciert mit den drei Modellreihen Kangoo Rapid, Trafic und dem neuen Master E-Tech zum Vollsortimenter.

Renault Trafic E-Tech: Nennleistung und Reicheite

So schön können klassische Instrumente sein: klare und übersichtliche Anzeigen aller wesentlichen Funktionen. | Foto: Renault, Angelika Emmerling, Randolf Unruh
So schön können klassische Instrumente sein: klare und übersichtliche Anzeigen aller wesentlichen Funktionen. | Foto: Renault, Angelika Emmerling, Randolf Unruh

Das bedächtige Reifen des elektrisierten Trafic irritiert, denn Renault greift bei Antrieb und Batterie auf bewährte Komponenten zurück. Der Akku mit überschaubarer Nennkapazität von 52 kWh arbeitet bereits im größeren, nun bald abgelösten Master E-Tech. Die E-Maschine mit einer Maximalleistung von 90 kW und 245 Nm Drehmoment summt längst im kleineren Kangoo Rapid E-Tech. Also kann der Trafic bewährte Komponenten seiner Geschwister auftragen, ist ein E-Transporter aus dem Baukasten.

Geladen wird anfangs nur an der Wallbox mit elf oder 22 kW, ein Schnelllader mit 50 kW wird folgen, wirklich flott ist anders. Die Steckdose findet sich auf der Fahrerseite unten an der B-Säule an der klassischen Transporter-Tankposition, das passt als Stromer nicht überall. Trotz der vergleichsweise bescheidenen Batterie nennt Renault nach WLTP-Norm eine Reichweite von knapp 300 Kilometer. Hinter der optimistischen Angabe steckt unter anderem die Tempobegrenzung des Stromers auf 110 km/h. Nochmals rund zehn Prozent Reichweite gewinnt der Renault mit einer weiteren Reduzierung. Er ist dann mit maximal 90 km/h recht matt unterwegs. Das passt zwar für die Stadt und das Umland. Indes steht er damit bei Abstechern auf die Autobahn in Konkurrenz zu drückenden Lkw mit Schwungspitzen.

Renault mit hoher Nutzlast

Vorteil Einfachheit: Drehregler fürs Bordklima, Wählhebel ohne komplexen Rekuperationswirrwarr. | Foto: Renault, Angelika Emmerling, Randolf Unruh
Vorteil Einfachheit: Drehregler fürs Bordklima, Wählhebel ohne komplexen Rekuperationswirrwarr. | Foto: Renault, Angelika Emmerling, Randolf Unruh

Vorteil der kompakten Batterie ist eine appetitliche Nutzlast, der Kastenwagen schultert angesichts von 3,1 Tonnen zulässiger Gesamtmasse im Bestfall beachtliche 1,2 Tonnen. Hinzu kommen bei Bedarf eher magere 920 Kilogramm Anhängelast. Ein weiteres Plus, na klar, ist der Preis: Die Batterie ist schließlich mit Abstand die teuerste Komponente eines jeden E-Mobils. Trotzdem ist der Renault laut Liste alles andere als günstig: Bei netto 48.500 Euro geht es für den Kastenwagen los. Das Programm aber ist elektrisierend üppig: Es gibt den Renault als Kastenwagen lang und bald auch kurz, wahlweise mit Hochdach, als Kastenwagen-Doka, sogar als Plattformfahrgestell.

Die Bedienung des Trafic E-Tech ist denkbar einfach: Tastendruck zum Start, Fahrtrichtung mit einem klassischen Wählhebel à la Automatik aussuchen und die inzwischen schon etwas altbacken anmutende mechanische Handbremse lösen. Tritt aufs Fahrpedal – und dann legt der Renault gelassen ab und nimmt Fahrt auf. Die Explosivität manch anderer E-Transporter geht ihm ab. Wer es nicht eilig hat oder leer unterwegs ist, drückt die Eco-Taste. Sie reduziert die Motorleistung von 90 auf 60 kW und spart Strom. Große Instrumente informieren über den wesentlichen Stand der Dinge. Sie zeigen, wie ästhetisch und perfekt ablesbar herkömmliche analoge Anzeigen im Vergleich zu manch modischem Schnickschnack sein können. Herkömmlich ist auch der Umgang mit der Klimatisierung: drei Drehregler, wenige Tasten – danke dafür, dass sich hier nichts umständlich in verschachtelten Menüs versteckt und vom Job hinter dem Steuer ablenkt.

Unspektakulär unterwegs mit dem Trafic E-Tech

Stromaufwärts: Geladen wird links an der B-Säule. Eine mäßig flotte Schnelllademöglichkeit folgt. | Foto: Renault, Angelika Emmerling, Randolf Unruh
Stromaufwärts: Geladen wird links an der B-Säule. Eine mäßig flotte Schnelllademöglichkeit folgt. | Foto: Renault, Angelika Emmerling, Randolf Unruh

Mitsamt Beifahrern ist der E-Transporter heute zur Hälfte befrachtet. Der Testwagen wiegt sich sanft, aber nicht zu weich in den Federn. Und, anders als von Renault gewohnt, die elektrische Lenkung ist sympathisch straff abgestimmt und arbeitet zielbewusst. Die Rekuperation kennt keine Wahlmöglichkeiten. Sie erinnert mit ihrer Verzögerung an die gewohnte Bremswirkung bei eingelegtem Gang, das passt. Im Ergebnis fährt sich der Trafic E-Tech angenehm unspektakulär und geschmeidig, sachte überhaupt nicht gewöhnungsbedürftig. Nicht einmal lästige Sing- oder Pfeifgeräusche aus Richtung Motorraum sind zu vernehmen. Entsprechend kehrt an Bord Gelassenheit ein. Der Trafic E-Tech gehört auf der Straße zu den legalen und hochwillkommenen Beruhigungsmitteln.

Gedeiht die grüne Branche?

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Prompt herrscht an Bord nicht einmal angesichts des qualmenden vierrädrigen Altmetalls Aufregung, das sich während der ersten Proberunde plötzlich vor den Trafic E-Tech setzt und den sauberen Transporter bei jedem Gasstoß übel einnebelt. Fix die Umlufttaste gedrückt, ausgeschert und dem Übeltäter flink die Schlussleuchten gezeigt. Bei aller Sanftheit – wenn’s drauf ankommt, kann er zubeißen. Fazit: Hinschauen lohnt sich trotz des unauffälligen Auftritts. Und am besten einfach mal eine Proberund drehen.

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