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Von der Nachkriegsversorgung zum Milliardengeschäft

Steigende Umsätze, wachsende Mitgliederzahlen und ein optimistischer Blick in die Zukunft: Als Wirtschafts- und Arbeitgeberverband repräsentiert der VGL Bayern den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau im Freistaat – und das seit 60 Jahren. Zeit für einen Blick in die Vergangenheit und die Zukunft.

60 Jahre VGL Bayern: GaLaBau als wichtiger Wirtschaftsfaktor
Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner bringen Grün ins Grau und schaffen Lebensräume für Mensch, Tier und Pflanze. | Foto: BGL/Martin Rottenkolber
Vor der Gründung war der Garten- und Landschaftsbau lediglich als „Fachgruppe Landschaft“ im Bayerischen Gärtnerei-Verband vertreten. In den Nachkriegsjahren galt die volle Konzentration dem Wiederaufbau. Was zählte, war die Versorgung der Bevölkerung. Wer einen Garten hatte, zog darin Obst und Gemüse und war weit davon entfernt, an Natursteinterrassen, blühende Staudenbeete und Teichlandschaften zu denken. Dann kamen die Wirtschaftswunderjahre und die Branche gewann stetig an Bedeutung. Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern wurde am 14. Dezember 1963 in Ingolstadt gegründet, damals noch als Fachverband Bayerischer Landschaftsgärtner. Aus einer kleinen Gruppe mit 28 Unternehmern sind nun 665 Mitglieder geworden, die das Gesicht der Metropolen, Städte und Gemeinden im Freistaat wesentlich mitprägen.

GaLaBau-Umsatz in Bayern in Milliardenhöhe

Die GaLaBau-Dienstleistungen werden seit Jahrzehnten von unterschiedlichen Auftraggebern verstärkt wahrgenommen, wie der Verband mitteilt. Demnach lag der Umsatz in Bayern 2002 noch bei 524 Millionen Euro und kletterte auf knapp 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2022. Lag der Anteil des Privatgarten-Segments am Gesamtumsatz 2002 noch bei 40 Prozent, ist dieser inzwischen auf rund 60 Prozent angewachsen – gefolgt von der öffentlichen Hand, dem Wohnungsbau, Gewerbetreibenden und der Industrie sowie Generalunternehmern und Sonstigen.

Mitgliederzahlen im VGL Bayern steigen deutlich

Parallel zum Branchenumsatz wuchs auch die Mitgliederzahl des VGL Bayern. Waren es bei der Gründung noch 28 Unternehmer, haben sich inzwischen 665 Mitglieder dem Verband angeschlossen. Dabei ist eine Mitgliedschaft auf gewerbliche Unternehmen beschränkt, erfolgt auf freiwilliger Basis und erfordert einen Fachkundenachweis sowie die Erbringung von Qualitätsnachweisen. 2022 waren bayernweit insgesamt 2.722 Firmen mit rund 18.000 Beschäftigten im GaLaBau tätig. Die überwiegend kleinen bis mittelständischen Unternehmen beschäftigen in der Regel jeweils zwischen drei und 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ausbildung zum Landschaftsgärtner

Dass die grüne Branche, wie auch andere Sektoren, mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen hat, ist kein Geheimnis. Allerdings beginnen in Bayern immer mehr junge Menschen eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner, wie der VGL meldet. 2022 waren es demnach 546 Frauen und Männer. Insgesamt befanden sich damals 1.556 Nachwuchskräfte in einem laufenden Ausbildungsverhältnis. 20 Jahre zuvor waren es noch 992 Azubis. Mit ihrem Berufsabschluss eröffneten sich für die Absolventinnen und Absolventen viele Karrierewege und Perspektiven, so der VGL. Darüber hinaus sei die Ausbildungsbereitschaft der rund 800 bayerischen GaLaBau-Ausbildungsbetriebe ungebrochen.

Anpassung an den Klimawandel - Expertise gefragt

Trotz der derzeitigen konjunkturellen Schwäche befinden sich die Landschaftsgärtner laut VGL Bayern in keiner strukturellen Krise. Im Gegenteil, die Aussichten seien gut und verheißen weiteres Wachstum. Denn die Geschäftsfelder hätten Auftragspotenzial für Jahrzehnte – nicht zuletzt durch notwendige Anpassungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem Erhalt der Biodiversität. Bei der Transformation der Städte und Gemeinden hin zu mehr blau-grüner Infrastruktur sind die Experten mehr denn je gefragt: zum Beispiel in der Gebäudebegrünung, beim Einsatz klimaresilienter Pflanzen oder in der Flächenentsiegelung zum Schutz vor Starkregen-Ereignissen.

60-Jahr-Feier im Juni

Verband als Impulsgeber: Gerhard Zäh ist Präsident des VGL Bayern. | Foto: VGL Bayern/Astrid Schmidhuber
Verband als Impulsgeber: Gerhard Zäh ist Präsident des VGL Bayern. | Foto: VGL Bayern/Astrid Schmidhuber

„Mein Dank geht an alle unsere Mitglieder“, sagt Gerhard Zäh, Präsident des VGL Bayern, „ebenso an die ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmer im VGL Bayern, in Prüfungsausschüssen sowie zahlreichen anderen Gremien.“ Sie und viele weitere Beteiligte hätten in den vergangenen Jahrzehnten durch ihr Engagement dem Verband zu dem verholfen, was er heute sei: bedeutender Impulsgeber in einem der relevantesten Wirtschaftszweige in Bayern. Die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen sollen bei der Mitgliederversammlung im Juni 2024 steigen.

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Quelle: VGL Bayern


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