Industrieverband Garten: Grüne Branche gerät massiv unter Druck
Steigende Rohstoff- und Energiepreise, Engpässe in der Lieferkette sowie Fachkräftemangel setzen in Corona-Zeiten viele Wirtschaftsbereiche in Deutschland unter Druck – so auch die Grüne Branche. Laut Industrieverband Garten (IVG) verschärft sich die Lage zusehends. Angesichts dieser Entwicklung geben Hersteller von Substraten, Blumenerden und Düngemitteln einen Teil der Mehrkosten an den Handel und somit an den Endverbraucher weiter.
Auch der aktuelle Mangel an Arbeitskräften, der sich durch alle Branchen ziehe, mache den Unternehmen zu schaffen, berichtet der Industrieverband weiter. Um die Mitarbeiter zu halten, seien hohe Lohnsteigerungen nötig.
Stark steigende Preise auch bei Düngemitteln
Bei der Herstellung von Ammoniak und Stickstoffdüngemitteln ist Erdgas als Rohstoff und Energiequelle von entscheidender Bedeutung: Die erhöhten Erdgaspreise stellten daher auch die Düngemittelhersteller vor große Herausforderungen, so der IVG. Dies gelte insbesondere in Verbindung mit den gestiegenen Preisen für CO2-Zertifikate im Emissionshandel. Darüber hinaus hätten sich bis heute bestimmte Düngemittelrohstoffe wie zum Beispiel Harnstoff um über 300 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Manche Unternehmen in Europa haben ihre Ammoniakproduktion nach Angaben des Industrieverbands Garten bereits eingestellt, weil Folgeprodukte wie Stickstoffdünger auf einem sehr hohen Preisniveau angekommen sind. Zugleich reduzierten Hersteller aus anderen Regionen dieser Welt, wie etwa Asien, ihre Exportmengen, um ihrerseits die lokalen Märkte bedienen zu können.
Industrieverband Garten: Lage bleibt angespannt
Angesichts dieser Produktionskürzungen erwartet der IVG erhebliche Auswirkungen auf Angebot und Preise. „Viele unserer Mitgliedunternehmen haben in den vergangenen Monaten alles in ihrer Macht stehende unternommen, um lieferfähig zu bleiben und den gewohnten Service zu gewährleisten“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin beim Industrieverband Garten. „Doch die Entwicklung der letzten Monate zwingt nun auch diejenigen dazu, die Preiserhöhungen bisher relativ gut kompensieren konnten, die Produktpreise zu erhöhen, um wirtschaftlich produzieren zu können.“ Wo zugekaufte Rohmaterialien fehlten, arbeiteten die Hersteller mit Hochdruck daran, technische Alternativen und neue Lieferanten zu finden. Nichtsdestotrotz bleibe die Lage angespannt. Die Unternehmen setzten aber ihre Anstrengungen fort, die Produktion auf hohem Niveau zu halten.
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Quelle: IVG
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