Gemischte Stimmung im Garten- und Landschaftsbau
Obwohl sich einige Kennzahlen im Vorjahresvergleich leicht verbessert haben, verschlechtert sich die Stimmungslage bei den Mitgliedsbetrieben der Landesverbände erneut: Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) jetzt in seiner Herbststatistik 2024. Dies spreche für Zukunftssorgen in den rund 4.300 Unternehmen.
GaLaBau: Beurteilung der Geschäftslage
„Wir sehen ähnliche Antwort-Muster wie in den letzten Jahren: Während die ,harten‘ Kennzahlen vergleichsweise stabil bleiben, mit leichtem Rückgang bei der Auftragslage im Neubau und beim Ertrag, wird die Stimmung im GaLaBau 2024 erkennbar schlechter“, so Banzhaf, „unsere Branche ist eben keine Insel, gerade mit Blick auf die fehlenden Aufträge im Bau-Sektor sowie die politische Situation in Deutschland.“ Eine Mehrheit von rund 59 Prozent antwortet auf die Frage, wie sie ihre gegenwärtige Geschäftslage beurteilen, mit „gut“. „Befriedigend“ sagten 35,3 Prozent und „schlecht“ 5,8 Prozent. 2024 sehe zwar weiter eine deutliche Mehrheit der Befragten die wirtschaftliche Situation des eigenen Betriebs eher positiv, so der BGL, das seien aber weniger als im Vorjahr. Eine weitere Frage zielte auf die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate ab. Hier antworteten die Befragten zuversichtlicher als im Vorjahr. Etwa fünf Prozent der Befragten sagten „günstiger“ und 68,7 Prozent „gleichbleibend“. „Ungünstiger“ antworteten 26 Prozent.
Auftragslage ist weitestgehend stabil
Die Kennzahlen zur Auftragslage zeigen laut BGL ein gemischtes Bild. Während im Neubau der Trend leicht rückläufig sei, zeige sich der Pflege-Bereich weiter erfreulich stabil. Mehr noch: Im Vergleich mit der Auftragslage im GaLaBau vor der Corona-Pandemie werde deutlich, dass sich die Situation mittelfristig sogar eher positiv entwickelt habe, so der Verband.
- Pflege: weiter stabil. So sind die Betriebe mit 16 Wochen Vollbeschäftigung in der Pflege genauso gut ausgelastet, wie in den beiden Vorjahren (Frühjahr 2020: 13).
- Neubau: leicht rückläufig. Beim Neu- und Umbau zeigt sich mit einer vollbeschäftigten Auslastung für 17 Wochen (18 Wochen) ein leichter Rückgang (Frühjahr 2020: 17).
- Etwas besser: die Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr. „Gleich“ oder sogar „besser“ sagten hier insgesamt 69,1 Prozent (66,6 Prozent in 2023); 30,1 Prozent bewerten die Auftragslage im Vergleich „schlechter“ (33,4 Prozent).
- Ertrags- und Gewinnsituation: leicht eingetrübt. Im Vergleich zur BGL-Herbststatistik 2023 bewerten elf Prozent die Situation als „unbefriedigend“ (9,7 Prozent), rund 46 Prozent als „verbesserungsfähig“ (43,2 Prozent) und 42,6 Prozent sagten „entspricht den Erwartungen“ (47,1 Prozent). Ein Blick auf die bessere Stimmung vor der Pandemie trübt das Bild erkennbar ein (Frühjahr 2020: „unbefriedigend“ 6,3 Prozent; „verbesserungsfähig“ 33,8 Prozent und „entspricht den Erwartungen“ 59,8 Prozent).
- Das Zahlungsziel wird eingehalten. 87,8 Prozent der Befragten geben dies an und damit etwas weniger als im Vorjahr (91,1 Prozent).
- Die Mitarbeiterzahl steigt leicht. Die Zahl der Beschäftigten bleibt ein weiteres Jahr in Folge stabil und liegt durchschnittlich bei 22 Mitarbeitenden (21 Beschäftigte im Herbst 2023).
Zukunftsaussichten im GaLaBau: gemischtes Bild
- Branche im aktuellen Jahr: Weiterhin bewertet eine deutliche Mehrheit von 91,3 Prozent die aktuelle Situation der Branche mit den Schulnoten 1 bis 3, also „sehr gut“ bis „befriedigend“. 2023 sagten dies 93,8 Prozent, 2022 waren es etwa 96 Prozent.
- Branche in den nächsten fünf Jahren: Bei den langfristigen Aussichten für die Branche zeigt sich etwas mehr Zuversicht als in den beiden Vorjahren. Denn 78,8 Prozent der Befragten vergeben hier die Schulnoten 1 bis 3. 2023: 77,2 Prozent, 2022: 71 Prozent.
- Eigener Betrieb im aktuellen Jahr: Für die nächsten sechs Monate schätzen die Befragten ihre betriebliche Situation mit deutlicher Mehrheit positiv ein – jedoch etwas weniger als im Vorjahr: 90,2 Prozent von ihnen bewerten dies mit den Schulnoten 1 bis 3. 2023 vergaben 93,1 Prozent diese Bewertung, 2022 waren es 94,4 Prozent.
- Eigener Betrieb in den nächsten fünf Jahren: Langfristig schätzen 88,4 Prozent ihre betrieblichen Aussichten mit den Noten 1 bis 3 etwas besser ein als im Vorjahr – da waren es 87,5 Prozent. 2022 lag die Prozentzahl bei 84,1.
Gedeiht die grüne Branche?
Aktuelle Nachrichten zu den Entwicklungen im GaLa-Bau erfahren Sie in unserem Newsletter.
Hier abonnieren!
„Aktuell nehmen auch bei unseren Unternehmerinnen und Unternehmern Verunsicherung und Sorge zu, das spiegeln die Ergebnisse der aktuellen Herbststatistik 2024 deutlich wider“, sagt BGL-Präsident Banzhaf, „und dennoch: Die Auftragslage ist wieder besser als von vielen erwartet.“
Lesen Sie auch:
- GaLaBau 2024: „Zukunftslösungen für die aktuellen Herausforderungen“
- BGL-Herbstumfrage 2023: Vorsichtige Zuversicht im GaLaBau trotz Krisen und gesunkener Erträge
- BGL-Frühjahrsumfrage 2024: GaLaBau weiterhin stabil
- BGL-Frühjahrsumfrage 2023: Hoffnung auf die Zukunft
- Jahresstatistik 2021: GaLaBau-Bilanz zwischen Umsatzplus und Fachkräftemangel
Quelle: BGL
Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?
Bauleistungen
Dienstleistungen
Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Jetzt zum Newsletter anmelden:
Werden Sie Experte im Garten- und Landschaftsbau. Plus: Kommunaltechnik.