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Hoffnung auf die Zukunft

In seiner traditionellen Frühjahrsumfrage stellt der BGL fest, dass der Druck auf die Branche wächst: steigende Preise, die kaum an die Auftraggeber durchgegeben werden können, lassen die Erträge sinken. Bei den kurzfristigen betrieblichen Aussichten für die nächsten sechs Monate gibt es ein besseres Stimmungsbild.

Ergebnis der BGL-Frühjahrsumfrage 2023: stabile Auftragssituation, weniger Erträge
Der Auftragsbestand im GaLaBau sank beim Neubau von 25 Wochen im Vorjahr auf 21 Wochen und bei der Pflege von 19 auf 18 Wochen. | Foto: Pixabay

Nach drei Jahren Pandemie und über einem Jahr Ukrainekrieg sehen die GaLaBau-Mitgliedsbetriebe mit weniger Zuversicht in die Zukunft als im Frühjahr vor einem Jahr. Materialknappheit bei gleichzeitig steigenden Preisen für Baumaterialien, Pflanzen, Energie und steigender Inflation mindern die Unternehmenserlöse. Das ist das Ergebnis der Frühjahrsumfrage 2023 des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).

BGL-Frühjahrsumfrage: die Zahlen

„Wie beurteilen Sie Ihre gegenwärtige Geschäftslage?“ wollte der BGL von den GaLaBau-Mitgliedsbetrieben wissen. Fast 600 und damit 13,5 Prozent von ihnen antworteten. | Foto: BGL
„Wie beurteilen Sie Ihre gegenwärtige Geschäftslage?“ wollte der BGL von den GaLaBau-Mitgliedsbetrieben wissen. Fast 600 und damit 13,5 Prozent von ihnen antworteten. | Foto: BGL

Mit 589 Unternehmen nahmen 13,5 Prozent der Mitgliedsbetriebe (2022: 400 Betriebe) an der diesjährigen BGL-Frühjahrsumfrage teil. Sie gibt turnusmäßig Einblick in die Stimmungslage, Auftrags- und Erlössituation der über 4.200 Mitglieder der zwölf Landesverbände des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus in Deutschland, die 60 Prozent des Branchenumsatzes erwirtschaften. Nur noch 68 Prozent von ihnen beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage mit „gut“ (2022: 80 Prozent), während 29,2 Prozent „befriedigend“ sagen (2022: 18,2 Prozent) und 2,9 Prozent sogar „schlecht“ (2022: 1,6 Prozent). Gleichzeitig sank der Auftragsbestand beim Neubau von 25 Wochen im Vorjahr auf 21 Wochen, bei der Pflege von 19 auf 18 Wochen. Damit ist die Auftragslage jedoch besser als vor der Pandemie (2019 im Herbst: elf Wochen Pflege und 17 Wochen Neubau).

Sinkende Erträge

BGL-Präsident Lutze von Wurmb: „Wir befinden uns in einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation, die leider auch die wirtschaftlichen Entwicklungen im GaLaBau aktuell erkennbar bremst. Gleichzeitig könnten in den nächsten Jahren mehrere Milliarden Euro Fördergelder in grüne Stadtentwicklung in Deutschland fließen – wenn die Politik nun ihren ambitionierten Ankündigungen auch wirksame Maßnahmen folgen lässt..“ | Foto: PPBraun/BGL
BGL-Präsident Lutze von Wurmb: „Wir befinden uns in einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation, die leider auch die wirtschaftlichen Entwicklungen im GaLaBau aktuell erkennbar bremst. Gleichzeitig könnten in den nächsten Jahren mehrere Milliarden Euro Fördergelder in grüne Stadtentwicklung in Deutschland fließen – wenn die Politik nun ihren ambitionierten Ankündigungen auch wirksame Maßnahmen folgen lässt..“ | Foto: PPBraun/BGL

Zwar entsprechen für 50 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer die aktuellen Erträge noch ihren Erwartungen (2022: 53 Prozent). Die andere Hälfte bewertet die aktuelle Ertrags- und Gewinnsituation jedoch mit „verbesserungsfähig“ (43,1 Prozent) oder sogar „unbefriedigend“ (6,8 Prozent). Im Frühjahr 2021, ein Jahr vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, sagten beides zusammen nur 30 Prozent.

Steigende Preise

Stichwort „Preise“: Hier geben die Befragten an, dass sie im Vergleich zum Vorjahr deutlich seltener höhere Preise erzielen. Im Privatgarten gaben 66,4 Prozent „höher“ an (2022 sagten die 82 Prozent), bei Gewerbe- und Industrie-Aufträgen 52 Prozent (2022: 65 Prozent) und beim öffentlichen Grün: nur noch 45 Prozent (2022: 62 Prozent).

Branchen-Aussichten und betriebliche Perspektive

Im Vergleich zum Frühjahr 2022 zeigen sich die Betriebe auf die Frage nach den Zukunftsaussichten der Branche skeptischer – sowohl im aktuellen Jahr als auch für die nächsten fünf Jahre: So bewerten nur noch 64,8 Prozent diese mit den Schulnoten 1 und 2 (2022: 77,2 Prozent). Dafür vergeben 9,5 Prozent die Noten 4 bis 6 (2022: 5,8 Prozent).

Bei den kurzfristigen betrieblichen Aussichten für die nächsten sechs Monate gibt es ein besseres Stimmungsbild: Hier erwarten 6,8 Prozent für 2023 günstigere Entwicklungen als 2022 (9,2 Prozent). Gleichzeitig sagen aber sogar 77,3 Prozent „gleichbleibend“ (2022: 70,2 Prozent) und nur 16 Prozent erwarten, dass sich die Geschäfte für ihren Betrieb ungünstiger entwickeln als im Vorjahr (2022: 20,6 Prozent). Beim langfristigen unternehmerischen Blick auf die nächsten fünf Jahre trübt sich das Bild: Hier vergaben noch 53,6 Prozent die Schulnoten 1 und 2 (2022: 58,8 Prozent); 43,8 Prozent benoteten mit 3 oder 4 (2022: 39,3 Prozent) – eine 5 oder 6 vergaben mit 2,6 Prozent ähnlich wenige wie im Vorjahr (2 Prozent).

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