Symbiose zwischen Bienen und Stauden
Bereits seit einiger Zeit nimmt die Zahl der Bienen in Deutschland dramatisch ab. Für Gärtner erwachsen daraus diverse Probleme. Dieser Erfahrungsbericht zeigt, wie man als Staudengärtner die Symbiose aus Bienen und Pflanzen unterstützen kann und welche Vorteile sich daraus ergeben.
Einbruch der Erntemengen
Ohne die unglaubliche Bestäubungsleistung der friedliebenden Brummer würden die jährlichen Erntemengen bei vielen Obst- und Gemüsearten erheblich sinken. Bei Äpfeln beispielsweise könnten nur noch 37 Prozent der durchschnittlichen Mengen geerntet werden, bei Birnen sogar nur noch 11 Prozent, so Hokema.
Staudengärtner wirtschaften generell sehr naturnah. Die Pflanzen stehen meist im Freiland unter natürlichen Witterungsverhältnissen und werden nur sehr verhalten gedüngt, damit sie sich im Garten schnell Nährstoffe suchen und einwachsen. Chemische Pflanzenschutzmittel sind bei der Kultivierung von Gartenstauden kaum notwendig. „In 80 Prozent aller Fälle setzen wir auf Maßnahmen des biologischen Pflanzenschutzes. Wir wenden zum Beispiel gezielt Pflanzenstärkungsmittel an, um die natürliche Widerstandskraft der Pflanzen zu erhöhen, das funktioniert sehr gut“, berichtet Christoph Hokema.
Zunehmendes Interesse
Er hofft, dass die derzeit wiedererwachte Begeisterung für die Honigbiene langfristig bei vielen Menschen zu einem gesteigerten Umweltbewusstsein und Interesse an der Natur führt. „Die Biene als Sympathieträger ist bestens geeignet, um Zusammenhänge in der Natur begreiflich zu machen. Insbesondere Kinder sind so begeisterungsfähig, die wollen mit anpacken und helfen, das sehe ich immer wieder an unserem eigenen Nachwuchs.“ Erfolgserlebnisse sind garantiert: „Im vergangenen Jahr haben wir in unserem eigenen Garten ein großes Insektenhotel aufgebaut. Da kamen die ersten Wildbienen schon zur Besichtigung angeflogen, ehe es überhaupt fertig war.“ Kein Wunder, denn in den vergangenen Jahren sind neben der Honigbiene auch Wildbienen, Hummeln, Falter und andere Insekten in arge Bedrängnis geraten – sowohl durch einen zunehmenden Mangel an Nahrungspflanzen als auch aufgrund fehlender Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten.
Insektenfreundliche Pflanzen
„Wer der Honigbiene etwas Gutes tut, hilft also gleichzeitig vielen weiteren faszinierenden Lebewesen.“
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Pflanzen, die viel Nektar und Pollen produzieren, ziehen nicht nur Honigbienen an, sie sind auch eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten. „Echte Bienenmagneten sind zum Beispiel Kugeldisteln (Echinops), Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Katzenminze (Nepeta), Polster-Glockenblume (Campanula poscharskyana), Duftnesseln (Agastache), die auch als Steinquendel bekannte Bergminze (Calamintha) und viele Wolfsmilcharten (Euphorbia)“, zählt Christoph Hokema auf.
Auf die Blüte kommt es an
Wichtig: „Verwenden Sie vor allem Sorten mit ungefüllten Blüten. Gefüllte Blüten produzieren in der Regel weniger oder gar keinen Nektar und Pollen und nützen den Bienen daher wenig.“ Mindestens ebenso wichtig sind ein möglichst vollständiger Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und ein dauerhaftes Nahrungsangebot. „In vielen Gärten blüht es von April bis Juni überreich, aber davor und danach kaum. In solchen Fällen lohnt es sich, gezielt Zwiebelblumen und sommer- sowie spätblühende Stauden zu ergänzen.“ Das Resultat: nahezu ganzjährig blühende Beete. Darüber freuen sich sowohl die Bienen als auch die Gartenbesitzer.
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