Praxishandbuch Bäume und Baustellen

Neues Praxishandbuch Bäume und Baustellen

Baumschutz von der Planung bis zur Ausführung

05.10.2023, 09:12 Uhr, aktualisiert 07.11.2024, 16:02 Uhr

KIEL

Wie Baumschutz auf Baustellen gelingt, beschreibt das nun in 1. Auflage 2023 erschienene „Praxishandbuch Bäume auf Baustellen – Baumschutz von der Planung bis zur Ausführung“ von Antje Lichtenauer, Oliver Gaiser und Markus Streckenbach. Es ist aus einer länderübergreifenden Zusammenarbeit zwischen den Autoren entstanden, die in Deutschland und der Schweiz als Baumgutachter tätig sind. Erweitert um Fachinformationen aus Österreich, ist ein praxisrelevantes Fachbuch für den gesamten deutschsprachigen Raum entstanden.

Idealbild eines Baumschutzzaunes, der deutlich außerhalb der Kronentraufe steht. | Foto: Streckenbach

Das Thema Baumschutz auf Baustellen ist nicht neu, dennoch werden Bäume im Bauumfeld häufig noch immer nicht ausreichend in der Bauprojektplanung berücksichtigt und infolgedessen während der Bautätigkeiten geschädigt. Das passiert, obwohl es klare Vorgaben und Regelwerke zum Baumschutz auf Baustellen gibt. Das „Praxishandbuch Bäume auf Baustellen – Baumschutz von der Planung bis zur Ausführung“ klärt überzeugend darüber auf, dass ein langfristiger Erhalt von Bäumen auch bei komplexen Bauvorhaben möglich ist. In Ergänzung zu den einschlägigen Regelwerken wird detailliert auch darauf eingegangen, welche Arbeiten durch wen in welcher Phase eines Bauprojektes zu erbringen sind.

Die Autoren Dipl.-Ing. Gartenbau (FH) Antje Lichtenauer, Dipl.-Forsting. (FH) Oliver Gaiser und Dipl.-Biol. Dr. Markus Streckenbach wecken bei den Lesern das grundsätzliche Verständnis für die Bedürfnisse von Bäumen und ihre Bedeutung im Ökosystem. Sie beantworten die Frage, was Baumschutz tatsächlich bedeutet und was unter Schadensbegrenzung in diesem Zusammenhang zu verstehen ist. Erstmals in einem Fachbuch werden die Möglichkeiten für Maßnahmen zum Baumschutz und zur Schadensbegrenzung nach den typischen Leistungsphasen eines Bauprojekts dargestellt – von der Planung über die Ausschreibung und die Ausführung bis zur Abnahme.

Anstelle einer Böschung wurde hier im Bereich der Bäume auf Anraten eines Baumgutachters ein senkrechter Baugrubenverbau angelegt. Hierdurch konnte ein deutlich größeres Wurzelvolumen erhalten bleiben. | Foto: Gaiser

Zahlreiche Praxisbeispiele für Baumschutz und Schadensbegrenzung „sollen dazu ermutigen, sich für einen effektiven Baumschutz einzusetzen, um damit ganz aktiv einen wertvollen, ökologischen, gestalterischen, wie auch ökonomisch lohnenden Beitrag zum Gelingen von Bauvorhaben zu leisten.“ Die Autoren belegen, dass fehlender oder mangelhaft umgesetzter Baumschutz ebenso wie ungeeignete Maßnahmen der Schadensbegrenzung kein Geld sparen. Aus baumfachlicher Sicht werden sogar hohe wirtschaftliche Einbußen umso wahrscheinlicher, je später sich das Baugeschehen dem Thema Baumschutz widmet. Hinzu kommt, dass baubedingte Schäden obendrein noch Schadenersatzforderungen und Bußgelder nach sich ziehen können. Es spricht also alles dafür, eine Fachbauleitung Baumschutz so früh wie möglich in ein Bauvorhaben mit einzubeziehen.

Das Buch versteht sich als Ergänzung zu Vorgaben zum Baumschutz in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die dort jeweils gültigen Normen, Regelwerke und Richtlinien sind in eigenem Kapitel dargestellt. Orientierung erhalten alle an einem Bauvorhaben beteiligten Personen mit Arbeitshilfen und Checklisten in vier Anhängen, darunter auch eine umfangreiche Beschreibung der Wurzelwerke von Bäumen. Glossar, Stichwortregister, Quellenverzeichnis und Literaturangaben runden das Werk ab.

Das Fachbuch erscheint als Hardcover (Format 16,5 cm x 23 cm) im Eigenverlag, hat 408 Seiten, 437 Abbildungen und 8 Tabellen. Es ist zum Preis von 48,- Euro bei GEFA Fabritz erhältlich. | Foto: GEFA Fabritz

Treffend bemerkt Dipl.-Biol. Gerhard Doobe, der das Vorwort verfasst hat, dass das Buch auch das Potenzial besitzt, im Rahmen der entsprechenden Ausbildungsgänge seinen Platz zu finden.

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