Das RAL-Zeichen bei Baumsubstraten
Immer mehr Kommunen verlangen bei der Ausschreibung von Baumpflanzungen die Verwendung RAL-gütegesicherter Baumsubstrate. Doch welche Gütekriterien stecken hinter dem Gütezeichen und welchen Vorteil bieten diese den ausschreibenden Stellen und Anwendern?
Die Ansprüche an Stadt- und Straßenbäume sind heutzutage hoch: sie sollen die Luft reinigen, Sauerstoff liefern, Kohlendioxid binden, Schatten spenden, den Stadtlärm dämpfen, Tieren einen Lebensraum bieten und die Lebensqualität der Menschen erhöhen. Dabei finden die Bäume an ihrem Standort oft nur unzureichende Standortbedingungen vor und leiden an den Folgen des Klimawandels.
Die Kommunen haben inzwischen erkannt, wie wichtig es ist den Bäumen möglichst gute Startbedingungen zu bieten. Dazu sollte, neben der Wahl hitze- und trockenheitsverträglicher Arten, der Baumgrube und deren Inhalt besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Hier kommen nun die speziellen Baumsubstrate ins Spiel.
Gütegesicherte Baumsubstrate und ihre Anwendung
Ein hochwertiges, gütegesichertes Baumsubstrat besteht in der Regel aus mineralischen Ausgangsstoffen mit geringen Anteilen organischer Substanz. Solche Substrate kommen oft in Pflanzgruben straßennaher Baumpflanzungen zum Einsatz. Hier werden zwei verschiedene Anwendungsbereiche unterschieden:
- Baumsubstrate mit Gütezeichen RAL-GZ 250/7-1 für offene nicht überbaute Pflanzgruben (Pflanzgrubenbauweise 1): Sie haben in der Regel eine offene Baumscheibe und ihre Oberfläche wird nur geringfügig belastet.
- Baumsubstrate mit Gütezeichen RAL-GZ 250/7-2 für die überbaute Pflanzgrube (Pflanzgrubenbauweise 2): Hier ist die Pflanzgrubenverfüllung nicht nur Pflanzenstandort sondern auch Baugrund für die Verkehrsflächen.
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Da das Substrat dem Baum über viele Jahre als Standort dienen muss, sind die Anforderungen an ein stabiles Bodenskelett hoch. Besonders physikalische Parameter spielen daher eine wichtige Rolle bei der Auswahl des geeigneten Baumsubstrats. Wichtige physikalische Eigenschaften sind die Korngrößenverteilung, der Wasser-/ Lufthaushalt (Wasserdurchlässigkeit, Wasserkapazität, Luftkapazität) und der Anteil an Fremdstoffen.
Aber auch die chemischen Konstanten müssen eine gesunde Wurzelentwicklung auch an schwierigen Standorten unterstützen. Dazu muss der Anteil an organischer Substanz und löslicher Nährelemente stimmen, sowie der pH-Wert und Salzgehalt.
Bei Baumsubstraten, die das RAL-Gütezeichen Substrate für Pflanzen tragen, werden eben jene Parameter regelmäßig in einem kontinuierlichen Überwachungsverfahren kontrolliert. Darüber hinaus werden die Schwermetallgehalte der Substrate überwacht, so dass sichergestellt werden kann, dass kein belastetes Ausgangsmaterial verwendet wird.
Kontaktinformationen können auf der Website der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen unter www.substrate-ev.org abgerufen werden.
Autorin:
Dr. Anne Bergmann
Gartenbaureferentin
Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V.
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