Vertikalbegrünung mit torffreier Erde
Auf der BUGA hatte BEEOTOPIA am Pavillon vom VGL die Vielfalt von Fassadenbegrünungen demonstriert und bei der Bepflanzung der verschiedenen Systeme Erde von frux verwendet.
„Im Vorfeld der BUGA sind wir von den betreuenden Landschaftsarchitekten angesprochen worden“, erläutert Tom Thies, Inhaber und zuständig für Beratung, Planung sowie Projektmanagement bei BEEOTOPIA. „Insbesondere, weil wir als einer der wenigen Fassadenbegrüner unterschiedliche Systeme zur Berankung und wandgebundenen Begrünung anbieten und diese Vielfalt auf dem Pavillon gezeigt werden sollte.“ Die Herausforderung hierbei war, dass unter sportlichen statischen sowie zeitlichen Rahmenbedingungen am Gerüst vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. (VGL) Begrünungen mit Fernwirkung umgesetzt werden sollten, deren Bewässerung und Pflege während der BUGA automatisiert sichergestellt sein sollte.
Strukturstabiles und nährstoffreiches Substrat mit Wasserspeicherfunktion
Auf der Suche nach einem für die Vertikalbegrünung geeigneten Substrat hatte BEEOTOPIA mit seinem Partner MüllerLebensraum verschiedene Mischungen getestet. Die Entscheidung fiel zugunsten der torffreien Trog- und Dauererde von frux. „Grundsätzlich verwenden wir ausschließlich torffreie Erden. Nicht nur, weil es eine entsprechende Anforderung der Fassadenbegrünungsrichtlinie ist, sondern aus Prinzip. Torffreie Installationen müssen zwar etwas anders gewässert und gedüngt werden, aber das planen wir ohnehin ein.“
„Pauschal müssen torffreie Erden aber nicht öfter gegossen oder gedüngt werden als torfhaltige. Darauf haben bei allen Erden verschiedene Faktoren Einfluss, beispielsweise der Standort, die verwendeten Pflanzen, die Struktur der Erde, die Grunddüngung, die Qualität der Rohstoffe und ob Naturton als wasserspeicherndes Element enthalten oder nicht“, erläutert Jonas Rothenhöfer, Leitung Gartenbau und Produktion bei der PATZER ERDEN GmbH.„Da der Platz in den Pflanzelementen sehr begrenzt ist, bedarf es einer nährstoffreichen, lockeren Erde mit guter Wasserverfügbarkeit. Mineralische Bestandteile in unserer Trog- und Dauererde beugen einer Verdichtung der Erde vor und verbessern in Kombination mit Holzfasern die Belüftung des Wurzelbereichs sowie die Drainage. Das fördert einerseits das Wurzelwachstum, andererseits verhindert es Staunässe. Frischer Naturton wiederum speichert Wasser sowie Nährstoffe und puffert Mangel bzw. Überschuss während längerer Hitze oder bei Starkregen ab“, so Rothenhöfer.
Wandgebundene und rankende Begrünungssysteme bis 10 m Höhe
Eine knappe Woche vor Eröffnung der BUGA in Mannheim hat das BEEOTOPIA-Team mit Unterstützung der für dieses Projekt zuständigen Landschaftsarchitekten jeweils drei wandgebundene sowie rankende Begrünungselemente mit einer Fläche von 48 sowie 30 Quadratmeter bepflanzt. Als Rankpflanzen kamen unter anderem Akebia und Clematis zum Einsatz, in 20 Pflanztöpfen á 75 Liter standen Obstgehölze und Winden. Der zehn Meter hohe Turm wurde an zwei Seiten mit einem sogenannten Coresystem aus 1.700 Filztaschen, bepflanzt u.a. mit Scabiosia, Teppichphlox und Salbei, versehen. Die Vielfalt seiner Lösungen für vertikale Begrünungen stellte BEEOTOPIA darüber hinaus noch mit einem Textiltaschensystem dar. Hier werden die Pflanzen direkt eingesetzt und das System eignet sich auch für Innenbereiche.
Begrünungssysteme komplett wiederverwendbar
Nach dem Ende der Bundesgartenschau hat BEEOTOPIA das gesamte System am VGL-Pavillon zurückgebaut. „Die einzelnen Bestandteile wie das Metall aus dem Coresystem, Vliese und Dichtplatten können wir vollständig wiederverwenden und bei einer der nächsten Installationen verbauen“, erläutert Thies. Das gilt natürlich auch für die Töpfe. Sie werden jetzt erst einmal überwintert und später mit neuen Pflanzen bestückt. „Dabei werden wir wieder auf Substrate von PATZER ERDEN wie bei allen unseren bisherigen Projekten zugreifen“, so Thies. Auch die Fassaden vom Hochpunkt Spinelli, einem zehnstöckigen „grünen Wohnturm“ auf dem BUGA-Ausstellungsgelände, hat BEEOTOPIA mittels an Seilen rankenden immergrünen Pflanzen begrünt – bis auf mehr als 30 Meter Höhe. An einem Parkhaus in Heidelberg wiederum setzen drei wandgebundene Vertikalgrünfelder, ein 30 Meter langer begrünter Zaun sowie großflächige Rankbegrünungen Akzente. An diesem Objekt untersucht auch die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Heidelberg die Auswirkung der Pflanzenvielfalt auf die Biodiversität der Insekten.
Quelle: Bernd Hinrichs
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