Ziegelindustrie fordert „Marshall-Plan“ von der Bundesregierung
Aus Sicht der Baubranche steht der Wohnungsbau in Deutschland kurz vor dem Kollaps. Nach den jetzt publizierten Zahlen der Baufertigstellungen für das Jahr 2022 fordert der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie die Bundesregierung zur „Zeitenwende“ im Wohnungsbau auf.
Das Mischen wird digital
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Dass die Ampel-Koalition bereits im ersten Jahr ihrer Regierungszeit das selbstgesteckte wohnungsbaupolitische Ziel deutlich verfehlt hat, daraus machte bislang selbst Bundesbauministerin Klara Geywitz keinen Hehl. Zwar ist die Zahl neuer Wohnungen leicht angestiegen, entstanden sind aber nur 295.300 neue Wohnungen – ein Minus von 104.700 Wohnungen im Vergleich zu den angestrebten 400.000 jährlich neu zu bauenden Einheiten. Für dieses Jahr wird mit etwa 250.000 Fertigstellungen gerechnet, für 2024 sogar mit weniger als 200.000.
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Wohnungs-Bedarf wird immer größer
Dabei hatte das Pestel Institut schon zu Jahresbeginn errechnet, dass allein bis Ende 2023 gut 700.000 Wohnungen im bezahlbaren Segment fehlen werden. Deshalb hat ein Verbändebündnis der Baubranche von der Bundesregierung im Frühjahr ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro allein für den sozialen Wohnungsbau gefordert. Die Ziegelindustrie, die ihren größten Absatz in dieser Bausparte macht, teilt die Auffassung vieler Branchen-Experten, dass die Bundesregierung erhebliche Mittel für den Wohnungsbau bereitstellen muss. Der Mangel an Wohnungen sei die „brennendste soziale Frage unserer Zeit“, meint der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie (BVZi), Stefan Jungk. Er forderte jetzt einen „Marshall-Plan“ zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in großem Maßstab: „Jetzt helfen keine parteipolitischen Schuldzuweisungen. Wir brauchen nicht mehr nur ein Update, sondern einen echten Neustart in der Wohnungsbaupolitik.“
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Neustart im Wohnungsbau braucht Technologieoffenheit
Nach dem Förderchaos des letzten Jahres müsse sich die Bundesregierung das Vertrauen der Marktteilnehmer neu erarbeiten, meint der BVZi-Präsident: „Die gesamte deutsche Industrie, unsere Branche eingeschlossen, braucht langfristige Planungssicherheit. Daran hapert es aktuell. Neben einer sicheren und auskömmlichen Förderkulisse für Bauträger und Investoren ist es für uns als Ziegelindustrie unerlässlich, dass der Neustart im Wohnungsbau technologieoffen – ohne Wettbewerbsverzerrungen – erfolgt.“ Zudem sieht Jungk die Bundesregierung in der Pflicht, die Transformation der energieintensiven Baustoffindustrie auf dem Weg hin zur Klimaneutralität zu unterstützen. Für den Einsatz grüner Energien müssten alle Kräfte für den Aus- und Umbau der Infrastrukturen mobilisiert werden. Jungk: „Wenn hier die fundamentalen Rahmenbedingungen stimmen, können wir auch künftig mit unserer wirtschaftlichen und nachhaltigen Ziegelbauweise einen bedeutsamen Beitrag im Wohnungsbau leisten.“
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