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Nach zweitem Förderstopp: KfW-Förderung nur noch mit Nachhaltigkeits-Siegel
Der Fördertopf der KfW ist nach wenigen Stunden schon leer. Die Wohnungswirtschaft befürchtet weitere Baustopps. | Foto: Erich Spahn / KS-Original

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Das KfW-Förderprogramm für den Neubau energieeffizienter Gebäude nach EH40-Standard, das seit dem Förderstopp im Januar ruhte, ist am 20. April wieder angelaufen. Allerdings waren nur eine Milliarde Euro im Fördertopf. Zwar hatte das Baugewerbe vor einem Wettlauf um die KfW-Fördergelder gewarnt, das Ende kam aber doch schneller als gedacht: Schon gegen Mittag waren die Mittel vollständig ausgeschöpft. „Das abrupte Förder-Aus war leider zu erwarten“, sagte dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Ab jetzt gebe es die EH-40-Förderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen (QNG). "Das Siegel als Förderbedingung wird für viele Bauwillige ein Hemmnis darstellen, da es noch nicht genug Kapazitäten zur Vergabe gibt“, so Pakleppa.

Förderstopp als "zweites Fiasko mit Ansage"

Auch die Wohnungswirtschaft hatte gewarnt, dass die angekündigte Milliarde sehr schnell ausgeschöpft sein würde. Kenner der Branche erwarteten den Förder-Schluss aber zumindest erst nach einigen Wochen. Auch dass das Förder-Budget nicht lange reichen würde, hatten die Verbände der Bau- und die Immobilienbranche schon vorher angemahnt. „Es war vollkommen klar, dass die vorgesehene eine Milliarde Euro angesichts des riesigen Bedarfs niemals ausreichen würde“, sagte Axel Gadaschko vom Spitzenverband der Wohnungswirtschaft. Es war ein „zweites Fiasko mit Ansage“, so der GdW-Präsident.

Baustopps immer wahrscheinlicher

Angesichts der steigenden Baukosten und der Materialknappheit müssten Wohnungsunternehmen ihre Neubauprojekte inzwischen auf Eis legen, weil sie finanziell nicht mehr realisierbar seien. Sie bräuchten jetzt dringend staatliche Unterstützung. Die Bundesregierung müsse schnellstmöglich eine dauerhafte und verlässliche Förderung für klimaschonenden, bezahlbaren Wohnungsbau einsetzen, forderte Gadaschko.

KfW-Förderung nur noch mit Nachhaltigkeits-Nachweis

Neustart und Förderstopp innerhalb nur weniger Stunden deuteten auf die hohe Nachfrage und Bedeutung der KfW-Förderung für den Wohnungsneubau in Deutschland, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Bezahlbare Mieten im Wohnungsneubau seien ohne staatliche Förderung nicht zu machen. Es sei fraglich, ob die EH40-Förderung mit QNG dieses leisten könne.

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Verunsicherung bei Bauherren nimmt zu

Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten & Ingenieure (BDB) befürchtet massive Unsicherheiten bei Bauwilligen mit gravierenden Folgen für Planer und Bauwirtschaft. Bei der Neuausrichtung der Förderung in Stufen müsse jede Stufe so ausgestattet sein, dass verlässlich geplant werden könne, sagte BDB-Präsident Christoph Schild. Er forderte von der Bundesregierung, die Mittel für den Neubau auch der KfW-40EE-Klasse dringend aufzustocken und so für Planungssicherheit zu sorgen. Ohne ausreichende Mittel würde Zurückhaltung bei Investitionen weiter zunehmen.

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