Tarifverhandlungen für das Baugewerbe vorzeitig abgebrochen
Alle Beteuerungen, man wünsche sich eine schnelle Einigung, sind hinfällig: Gestern am frühen Nachmittag wurde die zweite Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe in Mainz vorzeitig abgebrochen. Ein Ergebnis gab es nicht. Ein neuer Termin steht auch noch nicht fest.
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Die Gewerkschaft habe nach Darstellung der Arbeitgebervertreter nicht über Entgelterhöhungen sprechen wollen, sondern wiederholt auf dem Thema Wegezeitentschädigung beharrt. Das sei „ungekündigte Rahmentarifmaterie", die nach den moderierten Spitzengesprächen nun Sache der Gremien sei und nicht in die Tarifverhandlungen gehöre, hieß es vom ZDB. "Leider hat die Gewerkschaft immer wieder von der eigentlichen Diskussion der Entgeltfrage abgelenkt", sagte ZDB-Vizepräsident Uwe Nostiz, Verhandlungsführer der Bau-Arbeitgeber nach Abbruch der Verhandlungen am 21. Juni.
Bau-Arbeitgeber wollen erst im August weiterverhandeln
Auch Jutta Beeke, Vizepräsidentin im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, sieht die Schuld für den Abbruch der Gespräche bei der IG Bau. Die Arbeitnehmervertreter seien nicht bereit gewesen, sich auf die "eigentlichen Fragen der Lohn- und Gehaltserhöhungen" einzulassen, so Beeke. Die Arbeitgeber hätten der Gewerkschaft nun einen Termin für eine dritte Verhandlungsrunde angeboten, allerdings erst im August. Warum nicht am heutigen Dienstag, der sowieso als Verhandlungstag angesetzt war, weiter diskutiert wird, dazu gab es vom ZDB zunächst keine Angaben.
IG Bau: Arbeitgeber „völlig unvorbereitet“
Bei der Gewerkschaft herrsche „völliges Unverständnis" darüber, dass die Arbeitgeber die Verhandlungen frühzeitig unterbrochen hätten, sagte IG-Bau-Vorstand Carsten Burckhardt. „Das gab es noch nie, dass die Arbeitergeberseite so unvorbereitet in die Gespräche gegangen ist", so Burckhardt. Die Arbeitgeber hätten keine Frage der IG Bau beantwortet. Hinter dem Terminvorschlag für August stehe lediglich die Absicht, die Verhandlungen in die Länge zu ziehen mit dem Hintergedanken, dass es so lange auch keine Tariferhöhungen geben werde.
Der aktuell gültige Tarifvertrag läuft am 30. Juni aus. Am Mittwoch, den 23. Juni, will die Gewerkschaft über ihr weiteres Vorgehen beraten.
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