Lieferengpässe nehmen ab, dennoch Baupreise so hoch wie nie
Im Baugewerbe gehen die Materialengpässe offenbar zurück. Allerdings bleibt das Material ein Kostentreiber am Bau: Vor allem die Preise für Holzbaustoffe erreichen Rekordhöhe. Die Folge: Besonders im Hochbau haben die Bauunternehmen laut einer Umfrage des ifo Instituts ihre Preise angehoben – ein Trend, der noch anhalten soll.
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Die Versorgungslage scheint sich etwas zu entspannen: Im Januar haben die Bauunternehmen in Deutschland weniger unter Materialengpässen gelitten als noch im Dezember. Nach den Umfragen des ifo Instituts meldeten 25,3 Prozent der befragten Bauunternehmen im Hochbau Beeinträchtigungen durch Mangel an Material. Im Monat davor waren es noch 31,3 Prozent gewesen. Im Tiefbau nannten 20,4 Prozent der Betriebe Lieferengpässe als Behinderungsgrund, im Dezember waren es noch 23,1 Prozent. Das ist im Vergleich zu den Vorjahren aber immer noch ein hohes Niveau.
Höhere Preise im Baustoffhandel
So bleibt das Material bleibt nach Einschätzung von ifo-Forscher Felix Leiss weiterhin ein Kostentreiber am Bau. Das sei auch im Baustoffgroßhandel zu bemerken: Flächendeckend seien hier im Januar steigende Verkaufspreise gemeldet worden, so Leiss. Vor allem im Hochbau mussten die Bauunternehmen wegen der gestiegenen Materialkosten ihrerseits die Preise anheben. Laut ifo ist in den kommenden Monaten vielerorts mit weiteren Preisanpassungen nach oben zu rechnen.
Nicht nur Holzpreise immens gestiegen
Auch das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt: Das Bauen in Deutschland ist im letzten Jahr deutlich teurer geworden. Denn gleichzeitig mit den Lieferengpässen ist die Nachfrage im In- und Ausland angestiegen. So stiegen im Jahr 2021 die Erzeugerpreise für Baustoffe wie Holz und Stahl im Schnitt so stark wie noch nie zuvor seit 1949. Die Teuerungsraten sind immens: Konstruktionsvollholz kostete 77,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor, Dachlatten waren 65,1 Prozent und Bauholz 61,4 teurer als 2020. Sogar die Preise für weniger hochwertige Holzbaustoffe wie Spanplatten stiegen um 23 Prozent.
Für Stahl konstatiert Destatis ebenfalls erheblich höhere Preise: So war Betonstahl in Stäben im letzten Jahr durchschnittlich 53,2 Prozent teurer, Betonstahlmatten für die Bewehrung kosteten 52,8 % mehr als noch 2020. Unangenehme Folgen für private Bauprojekte dürfte auch die Verteuerung von Metallen für den Heizungsbau und Elektroinstallationen haben. Hier sind die Preise insgesamt um 25,4 Prozent gestiegen.
Bauindustrie wünscht sich „fairen Umgang mit den Kosten"
Mit einer leichten Entspannung rechnet die Branche gegen Mitte des Jahres. „Die Preisentwicklung ist sehr volatil", sagte dazu Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. „Auftraggeberinnen und Auftraggeber sowie Bauunternehmerinnen und Bauunternehmer sollten daher auch weiterhin Preisschwankungen in ihren Budgets und Kalkulationen berücksichtigen und sich auf einen fairen Umgang dieser nicht beeinflussbaren Faktoren verständigen.“
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