Bauwirtschaft sieht Chancen und macht Druck
Der neue Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD wird von der Bauwirtschaft überwiegend positiv aufgenommen. Verbände und Branchenvertreter sehen wichtige Weichenstellungen – verlangen aber Tempo bei der Umsetzung.

IG BAU: Jetzt zählt das Infrastruktur-Tempo
Für IG BAU-Chef Robert Feiger steht fest: „Mit diesem Koalitionsvertrag kann Deutschland gut bauen.“ Besonders Investitionen in den Wohnungsbau und die Verkehrsinfrastruktur könnten konjunkturelle Impulse setzen. Entscheidend sei nun, von Beginn an mit Tempo und verlässlicher Finanzierung – etwa für Sozialwohnungen – zu handeln.
Bauindustrie: Gute Signale, aber Umsetzungsdruck
Auch der Hauptverband der Bauindustrie lobt die zügige Einigung und die politische Aufwertung des Baubereichs mit einem eigenen Ministerium. Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller fordert jedoch, dass die Vorhaben aus dem Vertrag „konsequent umgesetzt“ werden. Nur durch Transparenz und Planungssicherheit könne die Branche investieren – „wir könnten sofort loslegen“.
Baugewerbe: Förderpolitik im Fokus
Felix Pakleppa vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes sieht in der geplanten Förderpolitik und dem stärkeren Fokus auf heimische Unternehmen wichtige Elemente für den „Bau-Turbo“. Die Verlängerung der Mietpreisbremse kritisiert er dagegen – es brauche mehr Neubau statt Symptombekämpfung.
Wohnungswirtschaft: Große Schritte beim bezahlbaren Bauen
Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW) spricht von einem „riesigen Schritt nach vorne“ – mit einem Investitionsfonds, der bezahlbares Wohnen mit privatem Kapital und öffentlichen Garantien anschieben soll. Auch beim Klimaschutz setze der Vertrag neue Akzente: Der Fokus liege nun auf CO₂-Reduktion statt reiner Effizienz. Dies senke die Kosten und ermögliche soziale wie ökologische Fortschritte.
Wasserwirtschaft: „Jetzt müssen Taten folgen“
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) begrüßt die angekündigten Maßnahmen zur Klimaanpassung und Wasserstrategie. Besonders positiv seien die geplanten Investitionen in klimaresiliente Infrastruktur, Hochwasserschutz und die Beschleunigung von Genehmigungen. Kritik übt die DWA jedoch an vagen Aussagen zu Dünge- und Pflanzenschutzrecht. „Jetzt müssen wir gemeinsam den Koalitionsvertrag mit Leben füllen“, fordern Präsident Paetzel und Bundesgeschäftsführerin Broß.
Holzindustrie: Serielles Bauen als Lösung – aber Kosten steigen
Dr. Denny Ohnesorge vom Hauptverband der Deutschen Holzindustrie sieht in der Förderung des modularen und CO₂-sparenden Bauens aus Holz ein wichtiges Signal. Jedoch warnt er vor wachsender Belastung durch höhere Lohnkosten und fehlende Maßnahmen zur Begrenzung von Sozialabgaben. Damit drohe eine Schwächung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
Im Bau kennen wir uns aus!
Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.
Gleich abonnieren!


Lesen Sie auch:
Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?


Bauleistungen


Dienstleistungen


Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Jetzt zum Newsletter anmelden:
Lesen Sie Nachrichten zu Bauwirtschaft und Baupolitik aus erster Hand. Plus: Hoch-, Tief- und Straßenbau.