Kein „Konjunkturschock“ durch Corona

In der aktuellen Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe hält die Gewerkschaft an ihren Forderungen nach einem deutlichen Lohnplus fest. Der Bau fahre trotz Corona weiter auf Volllast, argumentiert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Eine Umfrage unter den Betriebsräten im Mai habe die Linie der Gewerkschaft bestätigt.

IG Bau: Kein „Konjunkturschock“ durch Corona
Hält an der Lohnforderung aus dem Februar fest: IG Bau- Verhandlungsführer Carsten Burckhardt | Foto: IG Bau

Corona-Krise hin oder her: Die Bauwirtschaft ist nach wie vor voll ausgelastet und wird in ihrer Arbeit kaum eingeschränkt. Die Bauwirtschaft schiebe eine „enorme Auftragswelle“ aus dem letzten Jahr und dem ersten Quartal vor sich her, so die IG Bau im Vorfeld der zweiten Lohntarifverhandlung am 4. Juni. Sie hält daher an ihrer Forderung nach einer kräftigen Lohnsteigerung sowie einer Entschädigung für die Wegezeiten zu den Baustellen fest. Wasser auf ihre Mühlen in den laufenden Tarifverhandlungen sind die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit.

Hohe Baunachfrage, kaum Kurzarbeit

Die Baugenehmigungen sind ein wichtiger Frühindikator für die Baukonjunktur. Und da sieht es zurzeit nicht so schlecht aus: So wurden im ersten Quartal 4,4 Prozent mehr Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser erteilt als im Vorjahreszeitraum. Zudem ist die Überhangrate auf einem Rekordhoch: Sie erreichte den höchsten Stand seit 1998. Es werden also viel weniger Wohnungen fertiggestellt als genehmigt – ein Zeichen für einen hohen Baubedarf.

Als weiteres Argument führt die Gewerkschaft den hohen Personalbedarf am Bau ins Feld. Kurzarbeit spiele auf dem Bau kaum eine Rolle. Obwohl die Bauwirtschaft im Vergleich zum Vorjahresquartal 4 Prozent mehr Beschäftigte eingestellt hat, seien nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zurzeit noch immer 2.800 Stellen offen. Zudem würden laut Soka-Bau 1.300 Auszubildende für Bauberufe gesucht.

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Auftragspipeline weiterhin voll

Schon bei der Auftaktverhandlung im Mai hatte die IG Bau der Auftraggeberseite darin widersprochen, dass die Baubranche einen „Konjunkturschock“ durch die Corona-Krise erleben werde. Das untermauerte sie jetzt mit einer Online-Umfrage unter Betriebsratsvorsitzenden von Unternehmen aus Bauindustrie und Baugewerbe sowie der Baustoffindustrie. Danach hätten fast drei Viertel der Befragten die tarifpolitische Linie der IG Bau befürwortet. Die Umfrage habe auch ergeben, dass die große Mehrheit keine Auswirkungen der Pandemie auf die Auftragslage sehe. Nur zwei Prozent der Befragten hätten „konkrete Sorgen für das zweite Halbjahr“. Auf die Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe wirft auch das ein günstiges Licht.


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