Die Transaktion war von langer Hand vorbereitet und sollte eigentlich schon in der zweiten Jahreshälfte 2022 in trockenen Tüchern sein: Im November 2021 kündigte Sika an, die MBCC Group übernehmen zu wollen. Am 2. Mai hat Sika bekannt gegeben, dass nach anderthalb Jahren nun alle nötigen Genehmigungen der Wettbewerbsbehörden vorliegen. Damit ist die größte Übernahme der Unternehmensgeschichte vollzogen. Die Behörden hatten zur Auflage gemacht, dass das Zusatzmittelgeschäft der MBCC Group in Europa, Großbritannien, den USA, Kanada, Australien und Neuseeland verkauft wird.

Die MBCC Gruppe mit Hauptsitz in Mannheim gehörte bislang den Lone Star Funds und ist aus dem ehemaligen Bauchemie-Geschäft der BASF hervorgegangen. Das jetzt übernommene Geschäft erwirtschaftete im letzten Jahr mit 6.200 Beschäftigten in über 60 Ländern einen Umsatz von zusammen 2,1 Milliarden Schweizer Franken (2,14 Mrd. Euro). Für dieses Jahr erwartet Sika einen Gesamtumsatz von über 12 Milliarden Franken (12,25 Mrd. Euro). Bis zum Jahr 2026 rechnet Sika mit jährlichen Synergien in Höhe von 160 bis 180 Millionen Franken (163-183 Mio. Euro).

In Deutschland ist PCI der größte MBCC-Brocken

In Deutschland sind jetzt 1.400 Beschäftigte an elf Standorten von der MBCC Gruppe zur Sika-Familie gewechselt. Allein die PCI Augsburg GmbH mit ihren Marken PCI und Thomsit hat 1.150 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 350 Millionen Euro. Weitere wichtige MBCC-Marken hierzulande sind Master Builders Solutions, Thermotek, Wolman, Fire Protectors, Colorbiotics, Watson Bowman Acme, TPH und Nautec.

Sika-CEO Thomas Hasler sprach von einem „historischen Tag“ für Sika: „Dank unserer großen Erfahrung in der Integration von Unternehmen werden wir Sika und MBCC erfolgreich zusammenführen. Ich freue mich darauf, künftig mit vereinten Kräften unsere Wachstumsgeschichte fortzuschreiben und einen neuen Maßstab in der Bauchemie-Industrie zu setzen.“