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Zurück zu Hünnebeck

Hünnebeck GmbH, Thyssen-Hünnebeck, Hünnebeck RöRo, Harsco Infrastructure und wieder Hünnebeck - das Unternehmen und die Marke haben in den vergangenen 30 Jahren viel erlebt. Seit Juni 2014 wird der Name Hünnebeck wiederbelebt. Von Benno Stahn, Kiel

Schalungen und Gerüste: Zurück zu Hünnebeck
Die Platinum wurde entwickelt, um dem höheren Schalungsdruck der modernen Betone zu genügen. | Foto Hünnebeck

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Also wieder Hünnebeck. „Eine vernünftige Entscheidung“, findet Rainer Schötz, ein ehemaliger Hünnebeck-Geschäftsführer, denn der Name habe eine gute und lange Tradition. Die Anfänge des Unternehmens reichen ins Jahr 1929 zurück, als Emil Mauritz Hünnebeck die Rautennetz GmbH gründete, ein Unternehmen, das zunächst teleskopierbare Deckenträgern herstellte. Unter dem legendären HaJo Hünnebeck verlegte sich das Ratinger Unternehmen auf die Herstellung von Gerüsten und Schalungen. Ehemalige Mitarbeiter erinnern sich, dass das Unternehmen in den 70er und 80er Jahren eine quasi marktbeherrschende Position aufgrund seiner erfolgreichen Produkte für Schalungen und Gerüste hatte. Die Marktumstellung in den 80er Jahren auf das Vermietgeschäft traf das Unternehmen unvorbereitet. Es fehlte ausreichend Kapital, um die Umstellung schadlos zu überstehen. Abhilfe schaffte zunächst eine Minderheitsbeteilung des Thyssen-Konzerns, der schließlich 1988 das Unternehmen in den Konzern integrierte und zur Hünnebeck-RöRo verschmolz. Gerne erinnern sich ehemalige Mitarbeiter nicht an diese Zeit: Die Strukturen des ehemals familiengeführten Unternehmens Hünnebeck wollte offensichtlich nicht zur Struktur eines großen Konzerns passen. Hinzu kamen Investitionen, die nicht den erhofften Erfolg brachten. Von der Übernahme des Plauener Gerüstbaukombinates, des größten Gerüstbau-Staatsbetriebes der DDR, erhoffte sich der Konzern eine Ausdehnung des Gerüstgeschäftes auf die ehemaligen DDR-Kunden. Damals wurde viel in das Plauener Unternehmen investiert, erinnert sich Rainer Schötz. Der dann einsetzende Preisverfall machte dem Unternehmen zu schaffen.
Marketingleiterin Babette Bagatzky: „Der alte Name Hünnebeck verschafft Vorteile im Markt.“ | Fotos: bi/B. Stahn
Marketingleiterin Babette Bagatzky: „Der alte Name Hünnebeck verschafft Vorteile im Markt.“ | Fotos: bi/B. Stahn

Mit der Übernahme durch den amerikanischen Konzern Harsco verschwand der Name Hünnebeck, das Unternehmen hieß nun Harsco Infrastructure. Erst der erneute Eigentümerwechsel zum amerikanischen Konzern Brand Energy & Infrastructure im Juni 2014 brachte die Rückbesinnung auf die Marke Hünnebeck. „Mit Brand sind wir größer geworden, zusätzlich verschafft der alte Name Hünnebeck Vorteile im Markt“, sagt Marketingchefin Babette Bargatzky.

Produktphilosophie Langlebigkeit

Haben sich die Eigentümerwechsel und Umbenennungen negativ ausgewirkt? Christoph Lausch, Vertriebsleiter der Hünnebeck Deutschland GmbH, glaubt das nicht: „Nur der Name hat sich geändert, nicht das Produkt.“ Weil Geschäfte auf Langfristigkeit angelegt seien, spiele die Namengebung keine so große Rolle. Ähnlich sieht es auch Klaus Hagemes, Produktentwickler bei Hünnebeck: „An der noch von HaJo Hünnebeck entwickelten Produktphilosophie hat sich nie etwas geändert. Unsere Produkte waren immer auf Langlebigkeit und Qualität ausgelegt. Für Schalungen beispielsweise kamen nur feuerverzinkte Stahlschalungen infrage – auch wenn es durchaus günstigere Möglichkeiten gegeben hätte. Unsere Manto-Schalungen aus den 80er Jahren findet man heute noch auf den Baustellen.“ Langlebigkeit sei auch schon deswegen erforderlich, weil der Mietanteil mittlerweile 80% des Umsatzes ausmache. (...)

Vertriebsleiter Christoph Lausch: „Wir verstehen uns als Vermietdienstleister mit eigenem großen Mietpark mit Service wie Reinigung und Transport.“
Vertriebsleiter Christoph Lausch: „Wir verstehen uns als Vermietdienstleister mit eigenem großen Mietpark mit Service wie Reinigung und Transport.“

Irrwege und Zukunftspläne
Dass bei der Suche nach neuen Lösungen und Produkten auch mal ein Irrweg eingeschlagen wurde, leugnet auch Produktentwickler Klaus Hagemes nicht: Bei dem Versuch, eine Unterzugschalung passend zum Deckenschalsystem zu entwickeln, habe man sich vergaloppiert. Ähnlich ging es im Jahr 2000 dem Gerüstsystem Gekko, das nicht erfolgreich war, weil das System zu teuer gewesen sei und Kunden auf ein neues System hätten umsteigen müssen. Erfolgreicher war die Entwicklung von Nischenprodukten wie die Deckenschalung Topmax und die Wandschalung Platinum, die seit der letzten Bauma auf dem Markt ist. (...)

Was wird die Zukunft bringen? Vor allem gehe es darum, die körperliche Belastung für den Menschen zu reduzieren. In Skandinavien sei die Belastungsgrenze heute schon bei 12-15 kg, das werde auch in Deutschland bald kommen. Also müssen die Schalelemente leichter werden. Carbon könnte ein neuer Werkstoff sein, aber der sei noch zu unwirtschaftlich. Pilotprojekte gebe es allerdings, so Lausch und Hagemes. Weiterentwickeln will man im Hause den Service rund um die Produkte inklusive Engineering und Baustellenplanung. Am bewährten Vertrieb mit rund 40 eigenen Vertriebsmitarbeitern will man festhalten.

Auch beim Thema Sicherheit auf der Baustelle sieht man in Deutschland noch Entwicklungsbedarf. England beispielsweise oder Frankreich seien da weiter. Hünnebeck biete Sicherheitssysteme an, doch ob die angewandt werden, kontrolliere niemand oder zu selten. Das müsse und werde sich ändern. (...)

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