Weniger Stahl, weniger Beton, weniger CO₂

Wie lassen sich Bauwerke langlebiger und ressourcenschonender herstellen? Eine Antwort darauf sind Stahlfasern, die Betonbauteile verstärken und klassische Bewehrung teilweise ersetzen können. Mit Stabils bringt Bilstein Steel Fiber eine Variante in den Markt, die im Hochbau ebenso überzeugt wie im Tunnel- und Kanalbau – und dabei Einsparungen bei Material, CO₂ und Arbeitszeit ermöglicht.

Stahlfaser Stabils für Betonbau: Einsatz im Hochbau, Tunnel- und Kanalbau
Frisch produzierte Stabils-Fasern auf dem Förderband – die gleichmäßige Geometrie sorgt für eine homogene Verteilung im Beton. | Foto: B_I MEDIEN/Mira Jacobsen

Stahlfasern werden zunehmend als Alternative oder Ergänzung zur klassischen Bewehrung eingesetzt. Weniger Bewehrungsstahl, vereinfachte Bauabläufe und eine bessere Kontrolle des Rissverhaltens sind die zentralen Argumente. Mit Stabils hat die Bilstein Steel Fiber GmbH eine Variante entwickelt, die seit Oktober 2023 auf dem Markt ist. „Wir wollten eine Faser entwickeln, die sich effizient verarbeiten lässt und gleichzeitig Ressourcen einspart“, erklärt Geschäftsführer Jörg von Prondzinski.

Eigenschaften und Verarbeitung von Stabils

Stabils ist eine gerade Stahlfaser aus vergütetem Bandstahl. Sie erreicht Zugfestigkeiten von bis zu 2.000 Megapascal. Im Unterschied zu herkömmlichen Drahtfasern sei für die gleiche Leistung im Beton in vielen Fällen eine geringere Dosierung nötig, betont das Unternehmen. Das senke den Materialbedarf und erleichtere die Verarbeitung. Praktisch bedeutsam sei außerdem, dass es auch bei höheren Dosierungen nicht zu Ballungen (sog. Igel) im Frischbeton komme.

Anwendungsbeispiel Fertigtreppe mit Stabils

Ein Beispiel für den Einsatz ist die Herstellung einer Halbschwungtreppe. Mit Stabils konnte die Stegdicke von 18 auf 10 Zentimeter reduziert werden. Dadurch verringerte sich die Betonmenge deutlich, ebenso das Eigengewicht des Bauteils. Auch der Arbeitsaufwand für die Bewehrung sank spürbar. Belastungstests bestätigten die Tragfähigkeit der Treppe trotz schlankeren Querschnitts.

Stabils-Stahlfasern im Musterkit: 60 mm Länge, 0,86 mm Durchmesser, Zugfestigkeit 2.000 MPa. | Foto: B_I MEDIEN/Mira Jacobsen
Stabils-Stahlfasern im Musterkit: 60 mm Länge, 0,86 mm Durchmesser, Zugfestigkeit 2.000 MPa. | Foto: B_I MEDIEN/Mira Jacobsen

Einsatz von Stabils im Tunnel- und Kanalbau

Neben Anwendungen im Hochbau spielt die Stahlfaser auch im unterirdischen Bau eine Rolle. In der Tübbingproduktion, also der Herstellung von Betonsegmenten für den Tunnelvortrieb, lasse sich Stabils gleichmäßig im Bauteil verteilen. Der Vorteil liegt dabei vor allem im Rissverhalten nach Belastung.

Darüber hinaus ist die Faser auch für den klassischen Kanalbau interessant. Dort können Stahlfasern zum Beispiel bei Rohren und Schachtbauteilen eingesetzt werden, wo sie helfen, Rissbildung zu begrenzen und die Dauerhaftigkeit zu erhöhen.

Recycling und Nachhaltigkeit

Blick in die Produktionshalle von Bilstein Steel Fiber in Hagen: moderne Anlagen für die Herstellung der Stabils-Stahlfaser. | Foto: B_I MEDIEN/Mira Jacobsen
Blick in die Produktionshalle von Bilstein Steel Fiber in Hagen: moderne Anlagen für die Herstellung der Stabils-Stahlfaser. | Foto: B_I MEDIEN/Mira Jacobsen

Die Frage der Wiederverwertung spielt für Bilstein Steel Fiber eine wichtige Rolle. Derzeit werde daran gearbeitet, wie Stahlfasern nach Ende der Nutzungsdauer wieder in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können. „Wir wollen erreichen, dass die Faser nach ihrem Einsatz im Beton nicht zum Abfall wird, sondern als Rohstoff erneut genutzt werden kann“, sagt von Prondzinski. Parallel verfolgt die Bilstein Group als Muttergesellschaft das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu produzieren – unter anderem durch CO₂-neutrale Wärmebehandlungen mit grünem Wasserstoff.

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Familienunternehmen mit Tradition

Die Bilstein Group ist ein Familienunternehmen in dritter Generation mit Hauptsitz in Hagen-Hohenlimburg. Gegründet 1911, beschäftigt die Gruppe heute rund 1.400 Mitarbeiter an sieben Standorten und erzielt einen Jahresumsatz von etwa 700 Millionen Euro. Die familiengeführte Bilstein Group bündelt umfangreiche internationale Expertise in der Herstellung und dem Vertrieb von technischen Lösungen aus kaltgewalztem Bandstahl. Seit 1911 sorgen sie mit moderner Anlagentechnik, zukunftsweisenden Fertigungsprozessen und der Entwicklung des CO2-neutralen Kaltbandes für kompromisslose Nachhaltigkeit – hocheffizient und mit dem Blick für das Wesentliche: das Kaltband von morgen. Bilstein Steel Fiber ist eine Tochtergesellschaft, die den Bausektor gezielt adressiert.

Ausgangsmaterial der Stahlfasern: kaltgewalzter Bandstahl in Coils, gelagert im Werk der Bilstein Group. | Foto: B_I MEDIEN/Mira Jacobsen
Ausgangsmaterial der Stahlfasern: kaltgewalzter Bandstahl in Coils, gelagert im Werk der Bilstein Group. | Foto: B_I MEDIEN/Mira Jacobsen

Am 13. November lädt das Unternehmen zum Stahlfaserbeton-Tag nach Hagen ein. Dort sollen Erfahrungen aus Forschung und Praxis zum Einsatz von Stahlfasern im Bauwesen vorgestellt und diskutiert werden. Eine Anmeldung ist hier möglich.

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