Granaten, Giftgas, Munition – gefährliche Altlasten aus zwei Weltkriegen liegen im Dethlinger Teich, einer ehemaligen Kiesgrube in der Lüneburger Heide. Die Sanierung soll im Oktober starten. Dabei werden verschiedene gepanzerte Baumaschinen eingesetzt. Eine davon war zuletzt auf der Nordbau in Neumünster zu sehen: der Atlas Raupenbagger 225LC. Über eine Million Euro kostet die Spezialanfertigung - der teuerste Bagger der Messe.

Der Bagger ist so gepanzert, dass er einer Minendetonation mit 6 kg TNT standhalten kann. Die komplette Kabine wurde von PSV Shield, ebenfalls Aussteller auf der Nordbau in diesem Jahr, inklusive Boden, Rückwand und Dach mit einer Panzerung nach Stanag Level 2 versehen. Die Heckscheibe kann als Fluchtweg dienen. Für eine bessere Übersicht bei der Arbeit lässt sich die Kabine hochfahren und neigen. Der Bagger verfügt über Diesel- und Stromantrieb und ist mit einer Schutzbelüftung und Druckluft ausgestattet. Sollten bei der Räumung der Kampfmittel giftige Gase austreten, kann der Fahrer so unbeschadet 30 Minuten lang in der Kabine bleiben, sagt Ronald Figiel von Atlas von der Wehl.

Noch in diesem Jahr soll mit der Kampfmittelräumung des Dethlinger Teichs, über dem eine Schutzhalle errichtet wurde, begonnen werden. Der Atlas 225LC übernimmt das Ausbaggern des "giftigsten Lochs der Welt". Unterstützt wird er dabei von einem Radlader der Schwesterfirma Atlas Weyhausen, einem Weycor AR480 mit Panzerglaskabine.