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Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) fordert bessere Baurohstoffversorgung
Rohstoffversorgung der Bauindustrie gefährdet: Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) sieht keinen Fortschritt bei der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Sand- und Kiesgruben sowie Steinbrüche. | Foto: MIRO

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Ein Jahr nach der Verabschiedung des Baubeschleunigungspakts zwischen Bund und Ländern (6. November 2023) zieht der Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) eine ernüchternde Bilanz. Wesentliche Forderungen der Baurohstoffbranche seien noch immer nicht erfüllt worden. Insbesondere die notwendigen Regelungen für eine zügige und sichere Verfügbarkeit mineralischer Massenbaustoffe blieben unberücksichtigt.

Der MIRO hatte von Anfang an deutlich gemacht, dass die erfolgreiche Umsetzung des Baubeschleunigungspakts von der Verfügbarkeit mineralischer Rohstoffe abhängt. Trotz der vereinfachten Genehmigungsverfahren und der Digitalisierung von Prozessen, die theoretisch den Weg für schnellere Bauprojekte ebnen sollen, sei jedoch der Kernpunkt der Baurohstoffversorgung bislang ignoriert worden, so der Verband. „Nach wie vor fehlen klare Regelungen zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Sand- und Kiesgruben sowie Steinbrüche“, kritisiert Susanne Funk, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation bei MIRO. „Solange dies nicht angegangen wird, bleibt der Pakt auf halbem Wege stehen.“

Potenzial von Solaranlagen in der Gesteinsindustrie noch weitgehend ungenutzt

Der Ausbau schwimmender Solaranlagen in Sand- und Kiesabbaustätten bleibt laut MIRO-Bundesverband weit hinter seinem Potenzial zurück. Der Grund: bürokratische Hürden und veraltete Vorschriften. | Foto: MIRO
Der Ausbau schwimmender Solaranlagen in Sand- und Kiesabbaustätten bleibt laut MIRO-Bundesverband weit hinter seinem Potenzial zurück. Der Grund: bürokratische Hürden und veraltete Vorschriften. | Foto: MIRO

Der MIRO kritisiert auch den stockenden Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Gewinnungsflächen der Gesteinsindustrie. Diese könnten einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten, indem sie Solarenergie auf Baggerseen und in Steinbrüchen bereitstellen. Doch aufgrund strenger gesetzlicher Vorgaben sei beispielsweise das Potenzial von schwimmenden Solaranlagen kaum ausgeschöpft. Aktuell darf nur maximal 15 Prozent der Oberfläche von Baggerseen für Solaranlagen genutzt werden, bei einem Uferabstand von 40 Metern.

Die Gesteinsindustrie könne eine Vorreiterrolle bei der Energiewende einnehmen und ihre Betriebsanlagen erneuerbar betreiben, aber solange bürokratische Hürden und veraltete Vorschriften bestünden, blieben diese Chancen ungenutzt. Dabei böten beispielsweise schwimmende Solaranlagen viele Vorteile wie die fehlende Flächenkonkurrenz, die natürliche Kühlung der Module, die eine höhere Effizienz ermöglicht, oder den Schutz des Wassers vor Verdunstung.

Auch auf dem Land sind die Bedingungen für PV-Freiflächenanlagen herausfordernd. Der Genehmigungsprozess zieht sich oft über fünf Jahre hin – eine Zeitspanne, in der andere europäische Länder ihre gesamte Solarenergie verdoppeln. Eine Privilegierung solcher Anlagen im Baugesetzbuch wäre ein notwendiger Schritt, um die Energiewende zu beschleunigen. Bis heute sind diese Änderungen nicht erfolgt, sodass viele Projekte nur für den Eigenbedarf der Betriebe realisiert werden können, anstatt gleichzeitig auch einen Beitrag zur öffentlichen Stromversorgung zu leisten.

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Gesteinsindustrie sieht dringenden Handlungsbedarf bei Baurohstoffversorgung

Der MIRO appelliert erneut an Bund und Länder, den Ausbau der mineralischen Rohstoffgewinnung und die Nutzung von Energiepotenzialen der Gesteinsindustrie umfassender in den politischen Fokus zu rücken. „Die heimischen Vorkommen und das nachhaltige Potenzial der Branche sind vorhanden, aber es braucht politische Entschlossenheit und klare gesetzliche Anpassungen, um diese Potenziale voll auszuschöpfen“, betont Susanne Funk. Der Baubeschleunigungspakt dürfe nicht nur ein Versprechen auf dem Papier bleiben – die Praxis müsse den ambitionierten Zielen folgen, um eine zukunftsfähige Infrastruktur und Energiewende sicherzustellen.


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