Länge läuft
Die Aufbau- und Anhängerhersteller für Schwer- und Sondertransporte zeigten auf der bauma 2025, was sich die Branche für effiziente und sichere Transporte mit Überlänge hat einfallen lassen. Leichtbau und Länge standen bei den vorgestellten Lösungen ebenso im Fokus wie Flexibilität und Nutzlastoptimierung.

Schwertransporte sind in der Baulogistik das Salz in der Suppe. Ohne die langen Lulatsche für hohe Gewichte und außergewöhnliche Dimensionen kommt kein Kettenbagger, kein Riesen-Dumper und kein mächtiger Radlader über öffentliche Straßen ans Ziel. Solche großen Baumaschinen müssen schnell, sicher und komfortabel auf Tieflader verfrachtet werden, um beim Wechsel zum Einsatzgebiet keine Zeit und kein Geld zu verlieren. Ähnliches gilt für überdimensionierte, unteilbare Bauteile mit außergewöhnlich hohem Gewicht wie Brückenteile, Dachbinder, Generatoren, Flugzeugkomponenten, Windkraftwerke oder große Druckkessel für Industrieanlagen.
Scheuerle: Länge im Baukasten
Schwerlastprofi TII Scheuerle bietet dafür eine ganze Armada an Transport- und Rangierlösungen für On- und Offroad-Einsätze an. Die verschiedenen Modellreihen decken Nutzlasten von 36 t bis theoretisch unbegrenztem Gewicht ab. Einen Schwerpunkt legt das Unternehmen auf die Weiterentwicklungen der EuroCompact-Baureihe, deren Pendelachsfahrwerk jetzt nicht nur mit 1.360 mm Radstand, sondern auch mit 1.500 mm Radstand zu haben ist. Bestseller der Tiefbettauflieger-Serie sind die zwei- und dreiachsigen EuroCompact U9 für den Transport von Baumaschinen, Stahl- und Betonteilen oder Containern. Sie wurden bei Länge und Gewicht nochmals optimiert. Neu sind ein Doppelteleskopdeck sowie ein individuell konfigurierbarer Schwanenhals.
Auch das Brückenprogramm des EuroCompact U9 wurde deutlich erweitert. Neben der einfach teleskopierbaren Plattenbrücke mit einer Ladelänge bis 12,61 m ist nun eine doppelt teleskopierbare Variante mit bis zu 17 m erhältlich. Eine zusätzliche Trennstelle vor dem Fahrgestell erlaubt ein präzises, lastgerechtes Vorspannen. Dadurch fährt das Fahrzeug stets mit der niedrigsten Fahrhöhe und ist gleichzeitig vorbereitet für eine Erweiterung der Ladelänge auf bis zu 30 m. Bei Bedarf lässt sich die neue Baggerbrücke zudem in eine Ladefläche für Landmaschinen umrüsten – ein echtes Zwei-in-Eins-Konzept.
Meusburger: Zwei Teleskope, sieben Achsen

Daneben zeigte Meusburger einen Fünfachs-Tiefladeanhänger für 50 t Gesamtgewicht. Ausgestattet mit hydraulischer Zwangslenkung inklusive Nachlenkfunktion eignet sich dieser für enge Platzverhältnisse, wie sie im Baualltag häufig anzutreffen sind.
Faymonville: Tieflader aus dem Baukasten

Mit Weltpremiere und modularen Highlights trat die Faymonville Gruppe mit den Marken Max Trailer, Faymonville und Cometto die Reise nach München an. Hier feierte der MAX710 als neue Nutzlast-Königsklasse von Max Trailer seine Premiere und erweitert das Angebot an Tiefbett-Sattelaufliegern. Das neue Modell basiert auf einem modularen Baukasten und besteht aus Schwanenhals, herausnehmbarem Frontfahrwerk mit zwei oder drei Achsen, Tiefbett und Heckfahrwerk mit vier oder fünf Achsen. Das Tiefbett ist auch als Baggerbrücke oder mit außenliegenden Trägern zu haben.
Der kompakte Tieflader soll im Vergleich zu ähnlichen Fabrikaten eine deutlich geringere Gesamtzuglänge ermöglichen. Zugleich verspricht der Hersteller ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis für höchste Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Die Max-Trailer-Baureihe gilt als Einstiegslösung in die Welt der modularen Schwerlastlogistik und deckt bereits viele klassische Transportaufgaben ab.
Zandt cargo: Neue Leistungsklasse mit Tiefgang
Auf eine hochwertige Ladungssicherung legt auch Zandt cargo größten Wert. Der Tirschenreuther Fahrzeugbauer präsentierte als Messedebüt den Sattel-Tieflader ST 480 und steigt damit in eine neue Leistungsklasse ein. Das besondere Rahmenkonzept der ST-Baureihe liegt in der Verknüpfung eines zentralen Kastenrahmens im Tiefbett mit außenliegenden Rahmenträgern im Hochbett. Dadurch lässt sich die nutzbare Ladelänge im Tiefbett maximieren und gleichzeitig das Eigengewicht für eine hohe Nutzlast optimieren.

Der dreiachsige Anhänger besitzt bei einer Sattellast von 18 t ein technisches Gesamtgewicht von 51 t (48 t in Deutschland). Die Bodenlänge insgesamt misst 12,91 m. Eine lang, breit und tief ausgeführte Baggerstielmulde erlaubt es, Ausleger variabel zu positionieren, ohne die gesetzlichen Höhenvorgaben zu überschreiten. Für einfache Rangiermanöver wurde an der dritten Achse eine elektrohydraulische Zwangslenkung verbaut.
Müller-Mitteltal: Mehr Plattform, weniger Lücke
Müller-Mitteltal hatte vor drei Jahren die MasterLine-Produktreihe mit flexibel nutzbaren Radmulden vorgestellt und zunächst die dreiachsigen Aufliegervarianten auf die neue modulare, gewichtsoptimierte Konstruktion umgestellt. Jetzt wurde die Linie um Anhängermodelle mit drei und vier Achsen erweitert.

Besonders auffällig war der Tiefladeanhänger PT 40 RM ML, der durch eine fast ebene Ladeplattform bis zur Stirnseite überzeugt – ein Vorteil beim Beladen langer, sperriger Maschinen. Serienmäßig besitzt der Anhänger eine breite Baggerstielmulde in der Tiefladeplattform. Zahlreiche integrierte Zurrpunkte sollen eine leichte Handhabung und die vorschriftsmäßige Ladungssicherung sicherstellen.
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Kässbohrer: Ausziehbar auf 12,74 Meter
Mit dem optimierten Vierachs-Tieflader K.SLA R4/2N-18/40 setzt Kässbohrer auf Details, die bei langen Transportgütern zählen. Der im Detail gepflegte Sattelanhänger mit 875 mm Plattformhöhe und 425 mm tiefen Radmulden startet bei 13,25 t Leergewicht und punktet mit einem vollständig verzinkten Chassis für verbesserten Korrosionsschutz.

In voll ausgezogener Position misst die Plattform 12,74 m in der Länge. Zwei starre Achsen vorne und zwei gelenkte Nachlaufachsen hinten bringen die nötige Wendigkeit des gut 13 m langen Fahrzeugs mit 8,10 m Radstand. Die hydraulisch klapp- und verschiebbare Hartholzbodenrampe mit 2,75 m Länge sorgt für einen optimalen Ladewinkel.
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