Der neue VW Crafter
Mit dem neuen Großtransporter möchte Volkswagen größere Marktanteile gewinnen. Noch vor seinem Marktstart im Frühjahr 2017 darf er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die kurvenreichen Straßen in Südspanien kommen für ein erstes Kennenlernen gerade recht.
Das Mischen wird digital
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Wenn man Eckhart Scholz, den CEO von VW Nutzfahrzeuge, zuletzt reden hörte, sprach der gern und immer wieder von den „fabelhaften“ Fahreigenschaften seines neuesten Produkts. Da war es auch nur logisch, dass noch in diesem Jahr ein Fahrerlebnis nachfolgen musste. Jetzt nach zwei Monaten ist es soweit. Zwar stehen noch keine Hecktriebler zur Verfügung, aber immerhin frontgetriebene Kastenwagen und Doppelkabiner mit Pritsche, die in drei Leistungsklassen motorisiert an den Start gehen.
Der Crafter ist jetzt klar als VW-Produkt auszumachen, er tritt selbstbewusst als der große Bruder an die Seite des erfolgreichen VW-Transporters T6. Breitspurig, aber nicht großspurig steht er auf der Straße. Und wenn man einsteigt, schließt die Fahrertür mit einem satten Plopp, ein Geräusch, das Langzeitqualität verspricht. Man kennt sich auch sofort aus, ganz ohne Einweisung und ohne Betriebsanleitung. Prima Sitze, gut einsehbare Armaturen, auch die Spiegel sind einwandfrei und groß genug. Man möchte auch gleich den Zündschlüssel drehen – der Dieselmotor springt sofort an und fällt in einen sehr dezenten Gleichlauf.
Ein TDI für drei PS-Klassen
Fühlbar stärker tritt der Zweiliter-TDI mit 103 kW oder 140 PS an. Für ihn werden sich wohl die meisten Crafter-Kunden entscheiden. Mit 340 Newtonmeter Drehmoment ab 1.600 Umdrehungen reicht die Zugkraft für schwere Transportaufgaben, der Crafter darf damit bis zu 3 Tonnen schwere Anhänger ziehen. Und wer es eilig hat, beschleunigt seinen 3,5-Tonner auf 162 km/h. Der EA 288 „Nutz“, so heißt der Motor im VW-Jargon, bleibt unter allen Betriebsumständen dezent leise – und zwar innen und außen.
Neue elektromechanische Lenkung
Die 3,5-Tonner sind allesamt ordentlich motorisiert, auch an der Auslegung der Driveline gibt es nichts auszusetzen. Und noch weniger an der Straßenlage – die Crafter-Fronttriebler zeigen auch hier keine Schwächen. Mit der neuen elektro-mechanischen Lenkung lässt sich der Großtransporter zielsicher dirigieren, ob im engen Kurvenslalom oder bei schneller Fahrt auf der Autobahn. Der Kraftaufwand fürs Fahrpersonal ist minimiert, und dennoch fühlt der Crafter-Pilot die Fahrbahn. Und wenn der Seitenwind kräftig in die Transporterflanke bläst, hält der aktive Spurhalteassistent im Verein mit Einzelradbremsungen dagegen. Die VW-Techniker bringen im neuen Crafter eine ganze Palette an Assistenzsystemen in Stellung, die ihn momentan wohl zum sichersten Transporter seiner Klasse machen. Sogar eine Multikollisionsbremse ist an Bord, ihre Sensorik erfasst den Unfall und bringt auch dann, wenn der Fahrer nicht mehr kann, das Fahrzeug zum Stehen.
Vorerst nur Fronttriebler
Natürlich darf der neue Crafter auch bei den klassischen Transporter-Tugenden nicht patzen. Geht es um Laderaumlängen oder Ladevolumen, schlägt der neue Crafter seinen Vorgänger bei Weitem. Bis zu 18,4 Kubikmeter sind möglich und eine maximale Laderaumhöhe von 2.196 Millimeter. Bis zu 1.400 Kilogramm Nutzlast kann ein gewichtsoptimierter Crafter legal stemmen, hier kommt es auf die passende Konfiguration an. Der Crafter ist in mindestens sechs Grundvarianten verfügbar, die meisten aber noch nicht vom Verkaufsstart im Frühjahr 2017 weg.
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Etwas Aufmerksamkeit sollte man auch den vielfältigen Staumöglichkeiten in der Kabine schenken. Der breiten Ablage auf dem Armaturenträger oder dem Zollstockfach neben dem Schalthebel – es gibt Staufächer für Warnwesten und Köcher für große Wasserflaschen. Und man könnte vermutlich noch viele Seiten des VW Crafter entdecken, dafür bleibt auf der ersten Proberunde zu wenig Zeit. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben – der erste Crafter-Test ist bereits vereinbart.
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