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Mercedes Arocs mit digitalem Upgrade

Fahrbericht Mercedes Arocs 2651 K 6x4: Die technischen Trends im Straßen-Lkw setzen sich jetzt Zug um Zug auch bei Baufahrzeugen durch. Zumindest Mercedes rüstet seinen Bauspezialisten Arocs digital auf. Mit 40 t muss er bei uns in die Grube.

Fahr-Test: Mercedes Arocs 2651 K 6x4 mit digitalem Upgrade
Universalkipper mit 40 t: Das Datenblatt bescheinigt dem Mercedes-Benz Arocs 2651 K sogar zulässige 80 t Zuggesamtgewicht. | Foto: Mercedes-Benz Trucks

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Das Mischen wird digital

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Der schwere Mercedes Arocs wurde mit den technischen Errungenschaften seines Straßenkollegen Actros aufgewertet. Doch wie bewährt sich die digitale Technik im robusten Einsatz? Deshalb geht hier auch kein weichgespülter Straßenroller an den Start, sondern ein robuster Universalkipper. Der taugt mit mittelhoher Bauart und zwei angetriebenen Außenplanetenachsen für Deponien und Baugruben, aber auch fürs Straßengeschäft. Mit 510 PS und 2.500 Nm nimmt er es locker mit 40 t auf. Oder mit den technisch zulässigen 80 t Zuggesamtgewicht, sogar auch mit mehr, wir haben extra nachgefragt: Technisch wären bis zu 120 t Zuggesamtgewicht möglich. Damit mutiert der dunkelblaue Arocs-Dreiachser zum Schwerlasttransporter, der auch schwere Baumaschinen transferiert.
Schüttguttransporte auf der Straße: Dreiachser mit Anhänger können zwei verschiedene Baustoffe zum Einsatzort bringen. | Foto: Mercedes-Benz Trucks
Schüttguttransporte auf der Straße: Dreiachser mit Anhänger können zwei verschiedene Baustoffe zum Einsatzort bringen. | Foto: Mercedes-Benz Trucks

Viel Platz, viel Übersicht im Fahrerhaus

Unser Testkandidat tritt noch mit richtigen Außenspiegeln an. Rudern die Bauspezialisten von Daimler hier zurück? Es ging wohl bei der Konfiguration um den Wunsch eines Kunden, also Entwarnung. Wir haben die Mirror Cams nicht vermisst, die konventionellen Mercedes-Spiegel sind prima. Und sofort sammelt das mittellange Arocs-Fahrerhaus bei uns Sympathiepunkte. Zuerst natürlich der Arbeitsplatz hinterm Volant, der Fahrern viel Platz und Verstellmöglichkeiten bietet. Und sehr viel Übersicht nach vorn und zur Seite, trotz des hohen Hauses. Platz schafft der nur 17 cm niedrige Motortunnel, der Umstieg nach rechts verlangt keine Kletterkünste. Dafür fällt der vierstufige Einstieg ins Fahrerhaus etwas höher aus, man kann eben nicht alles haben. Warum es bei Daimler noch kein Bordsteinfenster in der rechten Tür gibt, kann uns auch der Instruktor nicht erklären. Denn da steckt ein Teil des toten Winkels, und den aufpreispflichtigen elektronischen Abbiegeassistenten hat der Arocs nicht an Bord.
Großzügiges Raumangebot: Der Motortunnel ragt nur 170 mm nach oben, die Ausstattung ist kompetent und stabil. | Foto: Mercedes-Benz Trucks
Großzügiges Raumangebot: Der Motortunnel ragt nur 170 mm nach oben, die Ausstattung ist kompetent und stabil. | Foto: Mercedes-Benz Trucks

Das Lenkrad lässt sich nicht so steil stellen, wie wir es von den Skandinaviern kennen. Dafür ist der Instrumententräger digitalisiert. Mit einem Zentraldisplay, dem man verschiedene Ansichten und Informationen entlocken kann. Rechts daneben ein großes Display, das die meisten Fahrzeugfunktionen per Touchscreen bedienbar macht. Es gibt wieder einen Drehschalter fürs Fahrlicht, auf den Lichtsensor muss man sich bei Regen und diesigem Wetter nicht mehr verlassen. Ob man den Spurwächter während der Fahrt am Touchscreen einwandfrei abschalten kann, da sind wir uns nicht so sicher. Aber im Stand den Nebenabtrieb aktivieren, das klappt vorzüglich. Immerhin muss man nicht in den Menüs blättern, um beispielsweise den Freischaukelmodus zu finden.

Digitale Instrumentierung: Verschiedene Menüs sind wählbar, rechts darunter die elektronische Feststellbremse. | Foto: Mercedes Benz Trucks
Digitale Instrumentierung: Verschiedene Menüs sind wählbar, rechts darunter die elektronische Feststellbremse. | Foto: Mercedes Benz Trucks

Dieselmotor: Vorlaut unter der Kabine

Der moderne OM 471-Dieselmotor legt auf Knopfdruck mit Getöse los, erst warm gefahren lässt die Dominanz des Motorenklangs etwas nach. Aber ein Leisetreter ist der Reihensechszylinder nicht, weder außen noch innen. Unser erster Weg führt auf die Waage, wo sich der Dreiachser eher robust als besonders nutzlaststark zeigt. Der Mercedes wiegt leer, vollgetankt mit 290 l Diesel und stabilem Meiller-Dreiseitenkipper mit Bordmatik 12.500 kg, nur eine Tonne weniger als mancher Vierachser. Bei Leerfahrt lässt der parabelgefederte Arocs seine Insassen spüren, dass er hart im Nehmen ist. Mit einem stahlgefederten Fahrerhaus, das nur wenig wankt – nur gut, dass der Fahrersitz recht bequem ausfällt. Das teure vollklimatisierte Sitzmöbel lässt man sich gern gefallen. Die aufblasbaren Wangen bieten Arocs-Piloten aller Größen und Breiten den wichtigen Seitenhalt, gerade auf Geländepassagen, wo man tüchtig durchgeschüttelt wird.
Vierstufiger Einstieg: Die Konsequenz des niedrigen Motortunnels. | Foto: Mercedes Benz Trucks
Vierstufiger Einstieg: Die Konsequenz des niedrigen Motortunnels. | Foto: Mercedes Benz Trucks
An Traktion mangelt es nicht, dank zweier angetriebener AP-Achsen und mittelhoher Bauweise, so überrollt der Dreiachser auch mühelos mittelhohe Kieskegel oder Steine. Wenn er sich mit vollem Leistungseinsatz aus einer Baugrube schiebt, ist er in seinem Element. Jedenfalls dann, wenn der Getriebewählschalter auf „Manuell“ steht, die Powershift-Automatik macht uns hier weniger Freude. Immer wieder, auch unverhofft wechselt sie die Gänge, selbst im „Offroad“-Modus geht das Getriebe nicht sonderlich zackig zu Werke. Da freut man sich, dass der OM 471 so gut bei Kräften ist und sich bis tief in die Drehzahlniederungen ins Zeug legt. Wir bleiben in der Grubenauffahrt jedenfalls nicht stecken. Und kommt man auf lockerem Untergrund noch los? Mit der elektronischen Feststellbremse und manuellem Getriebemodus ziehen wir mit Längssperre und reichlich Motorsound den Hügel hoch. Auch bergab gibt sich der Arocs keine Blöße, die stämmige Hochleistungs-Motorbremse hält den beladenen Lastzug mit der vorgegebenen Geschwindigkeit im Gefälle. Allerdings wird es auch da recht laut in der Kabine, die Radbremsen braucht man nicht.

Geradeauslauf wenig optimiert

Mit vollem Ladungsträger federt der Arocs bekömmlich. Auf welligen Straßen fällt auf, dass der Dreiachser nicht stoisch geradeaus fährt. Ob es an den Michelin-Reifen liegt? Ein Quäntchen dürfte auch der kurze 3.300er Radstand dazu beitragen. Selbst im Straßenverkehr zeigt sich das Powershift-Getriebe nicht von der besten Seite. Es schaltet mehr, als es müsste und immer von Zugkraftverlusten begleitet. Das kann der leistungsstarke 12,8-l-Diesel auch nicht ausgleichen, der Antriebsstrang ist nicht so souverän, wie man eigentlich erwarten möchte. Ob es an der Konfiguration des Fahrzeugs liegt?

Gut geschützte Aggregate: Massive Bleche bewahren Kühler und Ölwanne vor Bodenkontakten. | Foto: Mercedes Benz Trucks
Gut geschützte Aggregate: Massive Bleche bewahren Kühler und Ölwanne vor Bodenkontakten. | Foto: Mercedes Benz Trucks

Mit Luftfederung anstelle der 10-t-Blattfedern an den Antriebsachsen fährt der Arocs komfortabler, so viel ist sicher. Bauartbedingt schiebt er im Gelände über die Vorderräder, eine elektronische Lenkbremse wie im MAN könnte Abhilfe schaffen. Auch beim Aufbau gibt es Licht und Schatten: Einerseits die bewährte Meiller-Qualität, dann aber eine Rollplane, die sich kaum über einen Schüttkegel spannen lässt. Vorbildlich allerdings der federunterstütze Heckunterfahrschutz, der sich ohne Kraftanstrengung hochklappen lässt.

Traktion im Gelände: Die parabelgefederten Antriebsachsen verschränken sich stark. | Foto: Mercedes Benz Trucks
Traktion im Gelände: Die parabelgefederten Antriebsachsen verschränken sich stark. | Foto: Mercedes Benz Trucks

Mercedes Arocs - Unsere Meinung

In Sachen Digitalisierung ist der Arocs einsame Spitze. Von den Instrumenten im Cockpit über Lenk- und Regensensor bis zum GPS-Tempomat und dem umfassenden Sicherheitspaket stimmt alles. Nur der Antriebsstrang mit seinem eher mittelmäßig agierenden Automatikgetriebe und einem kräftigen Motor, der aber mit seiner Lautstärke nervt, könnte wesentlich besser auf den Dreiachser mit Anhänger angepasst sein.

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Technische Daten zum Mercedes Arocs 2651 K

Fahrerhaus

Typ

M-Fahrerhaus Classic Space, mittellang

Breite/Länge

2.300 / 2.000 mm

Lagerung

Vierpunkt-Stahlfederung

Motor

Motorbezeichnung

OM 471 LA, 2. Generation

Bauart

Sechszylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung und Ladeluftkühlung, vier Ventile pro Zylinder, elektronisch geregelte Hochdruck-Einspritzung über druckverstärktes Common-Rail-System, Euro 6 Step E, AGR, DPF und SCR

Hubraum

12.809 cm³

Nennleistung

375 kW/510 PS bei 1.600/min

Max. Drehmoment

2.500 Nm bei 1.100/min

Kraftübertragung

Getriebe

Automatisiertes Zwölfgang-Getriebe G 330-12 Powershift 3, Dreigang-Grundgetriebe mit synchronisierter Range- und Split-Gruppe

Fahrprogramm

Offroad

Übersetzung

i=11,63 - 0,77

Achsen

Vorderachse

Gerade Faustachse mit 2-Blatt-Parbelfedern, Stabilisator, Achslast: 7,5 t

Hinterachsen

Außenplanetenachsen mit 3-Blatt-Parabelfedern, Achslast: 2 x 10,0 t

Sperren

Längs- und Quersperren

Übersetzung

i=4,333

Reifen

Lenkachse

Michelin X Multi 385/65 R 22.5

Antriebsachsen

Michelin X Multi 315/80 R 22.5

Fahrgestell

Rahmen

Gespreizter U-Profil-Leiterrahmen mit schmaler Rahmenspur, verwindungsfreudig

Bremsen

vorn und hinten Scheibenbremsen

Tankinhalt

290 l Diesel / 60 l Adblue

Maße und Gewichte

Länge/Breite/Höhe

7.505/2.548/3.653 mm

Radstand

3.300/1.350 mm

Rahmenhöhe unbeladen

1.075 mm

Böschungs-/Rampenwinkel

25°/25°

Leergewicht / Nutzlast

12.500 / 13.500 kg

zul. Gesamtgewicht (Solo)

26.000 kg

Testgewicht mit Anhänger

40.400 kg

Aufbau

Hersteller

Meiller

Typ

Dreiseitenkipper D316

Muldenmaße Länge/Breite/Höhe

4.900/2.380/800 mm

Besonderheiten

Bordmatik links, mechanische Rollplane

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