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Gasbetriebene Lkw fahren bis Ende 2023 mautfrei

Schwere Lkw mit Erdgasantrieb dürfen bis Ende 2023 in Deutschland mautfrei fahren. Das hat der Deutsche Bundestag beschlossen und damit die bestehende Förderung von Lastwagen mit CNG- oder LNG-Motoren um weitere drei Jahre verlängert. Über die ausgedehnte Mautbefreiung stimmt der Bundesrat im Juni ab.

Gasbetriebene Lkw fahren bis Ende 2023 mautfrei
Seit Einführung der Kaufprämie von 12.000 Euro für jeden neuen LNG-Lkw sowie der Befreiung von der Maut ist der Absatz von Gas-Lkw gestiegen. | Foto: Volvo

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Ursprünglich war eine Mautbefreiung für die vergleichsweise klimafreundlichen Erdgas-Lkw nur bis Ende dieses Jahres vorgesehen. Mit der Entscheidung soll der finanzielle Anreiz für Transportunternehmer bestehen bleiben, in eine klimafreundlichere Flotte zu investieren. Die Mautbefreiung um weitere drei Jahre dürfte jetzt auch verstärkt Bauunternehmer auf den Plan rufen, die nun mehr Planungssicherheit für ihre Investitionen bekommen.

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Seit Einführung der Kaufprämie von 8.000 Euro pro CNG-Laster und 12.000 Euro für jeden neuen LNG-Lkw sowie der Befreiung von der Maut ist der Absatz von Gas-Lkw gestiegen. Allein in 2019 legte der Markt bei Lkw über 12 t zGG um mehr als 70% zu. Bei Sattelzugmaschinen hat sich der Absatz sogar fast vervierfacht. Von den gut 3 Mio. Nutzfahrzeugen in Deutschland sind bislang aber nur etwa 14.000 Einheiten mit einem Erdgas-Antrieb unterwegs. Mit dem Bundestagsbeschluss dürfte die Zahl rasch weiter ansteigen. Schließlich sparen schwere Lkw mit mehr als vier Achsen 18,7 ct pro Kilometer im Vergleich zu einem modernen Euro 6-Lastwagen.

Experten bezweifeln, dass Erdgas eine ökologische Alternative zu Diesel ist. | Foto: Iveco
Experten bezweifeln, dass Erdgas eine ökologische Alternative zu Diesel ist. | Foto: Iveco

Kritik: klimaschädlich und teuer

Nicht überall stößt die Verlängerung der Fördermaßnahme auf Verständnis. Experten bezweifeln, dass Erdgas eine ökologische Alternative zu Diesel ist. Protest hagelte es von der Bahn-Lobby, von den Grünen und sogar von Daimler. Einige von ihnen bezeichnen die verlängerte Mautbefreiung für Erdgas-Lkw als „klimaschädlich und teuer“. Immerhin rechnen die Kritiker mit Mauteinnahmeverlusten von rund 850 Mio. Euro über die Jahre. Laut einer Studie des Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes leisten erdgasbetriebene Lkw gegenüber Diesel-Lkw zudem praktisch keinen Beitrag zur CO2-Minderung. Deshalb solle die Mautbefreiung wie geplant Ende 2020 auslaufen.

Auch Martin Daum, Chef von Daimler Trucks übt Kritik an der Maßnahme der Bundesregierung. Die Klimavorgaben der EU für schwere Lkw könnten nur durch batterieelektrisch oder brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge erreicht werden, so seine Argumentation. Die Mautbefreiung plus Kaufzuschüssen sieht der Manager als falschen Anreiz, der die Einführung von CO2-neutralen Fahrzeuge wesentlich verzögern oder gar verhindern könnte.

Wichtiges Signal für die Hersteller

Viele Logistikverbände, die FDP und die Brancheninitiative „Zukunft Erdgas“ begrüßten dagegen die Entscheidung des Bundestages in einem gemeinsamen Statement. Die verlängerte Mautbefreiung für Erdgas-Lkw sei „ein richtiges und wichtiges Signal für die Logistikbranche und die Herstellerindustrie“. Für diese Brückentechnologie bestehe nun mehr Planungssicherheit. Die dringend erforderliche Investitionsbereitschaft in diese Technik würde damit steigen. Auch der Weltverband des Straßengüterverkehrs (IRU) lobte die verlängerte Förderung. Für ihn haben vor allem Flüssiggas-Lkw (LNG) eine Schlüsselfunktion im umweltfreundlichen Gütertransport.


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