DAF ist der erste Lkw-Hersteller, der die neuen EU-Vorschriften zu Abmessungen und Gewichten von Kraftfahrzeugen umsetzt und mit XG und XG+ längere Fahrerhäuser anbietet. Alle drei DAF-Kabinen sind völlig neu gestaltet. Das XF-Fahrerhaus haben die Designer vorne um 160 mm verlängert und gegenüber der aktuellen Generation um 75 mm niedriger auf dem Rahmen positioniert. Das erleichtert den Einstieg und verbessert die Direktsicht auf das Verkehrsgeschehen. Je nach Position im Fahrerhaus verfügt der neue XF über eine Stehhöhe zwischen 1.900 und 2.075 mm.

Die neue Generation XG und XG+

Parallel zum XF führt DAF jetzt den XG und den XG+ ein. Die neue Oberklasse nutzt die geänderte Gesetzgebung für Maße und Gewichte optimal aus. Neben der ebenfalls 160 mm längeren Front sind die Fahrerhäuser der beiden Flaggschiffe auch hinten um ganze 330 mm länger geworden und bieten wesentlich mehr Platz im Innenraum. Die Kabinen von XG und XG+ liegen im Vergleich zum XF 125 beziehungsweise 220 mm höher. Ein halbflacher Boden erlaubt den Einstieg über nur drei Stufen. Innen weist der DAF XG eine Stehhöhe zwischen 1.980 und 2.105 mm auf. Der XG+ erreicht hier dank des höheren Dachs Maße von 2.220 mm und bietet ein Innenraumvolumen von 12,5 m³. Bei Wohnkomfort und Geräumigkeit soll das neue Spitzenmodell DAF XG+ einzigartig in der Branche sein.

Modernes Fahrerhaus-Design außen

Im gesamten Innenraum dominieren hochwertige Soft-Touch-Materialien und optional Leder. Auf Wunsch baut DAF auf der Beifahrerseite ein Bordsteinfenster ein. Zusammen mit dem neuen hochklappbaren Beifahrersitz verbessert das die Sicht im Stadtverkehr. Neue schlanke und speziell geformte Spiegelgehäuse unterstützen die bessere Rundumsicht. Optional können Haupt- und Weitwinkelspiegel durch das neue DAF-Kameraspiegelsystem ersetzt werden. Ähnlich wie bei der Mirror-Cam von Mercedes schwenkt das Kamerabild in Kurven automatisch mit dem Heck des Anhängers mit. Für das Manövrieren und Überholen werden zusätzliche Informationen zu Fahrzeuglänge und Abständen eingeblendet. Anders als bei Mercedes lassen sich die Spiegelkameras elektrisch einklappbar.

Kamera statt Rückspiegel

Ebenfalls gegen Aufpreis kommt eine Eckkamera statt Rampen- und Frontscheibenspiegel zu Einsatz. Sie soll ein weitaus größeres Sichtfeld als herkömmliche Spiegel bieten und die Verkehrssicherheit weiter verbessert. Das Display des Eckkameraspiegels von DAF befindet sich an der A-Säule auf der Beifahrerseite. Bei der Beleuchtung setzt DAF auf moderne Voll-LED-Scheinwerfer für Tagfahr-, Abblend-, Fern- und Abbiegelicht bei allen neuen Modellen. Selbst die optionalen Nebelscheinwerfer kommen mit LED-Technik. Für XG und XG+ gibt es serienmäßig noch LED-Skylights, die für jedes Baureihe unterschiedlich gestaltet wurden.

Moderner Arbeitsplatz mit digitalen Instrumenten

Für einen leichten Einstieg kann das neue Lenkrad weit nach vorn gekippt werden. Beide Sitze im XG und XG+ sind auf Wunsch drehbar erhältlich. Der hochklappbare Beifahrersitz ist Serie. Ein Blickfang ist die hochwertig gestaltete Armaturentafel. Sie verfügt über ein digitales 12“-Fahrerdisplay für alle fahrzeugbezogenen Informationen. Der Fahrer kann im zentralen Hauptdisplay zwischen zwei Ansichten und vier Informationsebenen wählen. Die Anzeigeeinstellungen lassen sich personalisieren. Als Option bietet DAF einen zusätzlichen 10“-Touchscreen für Navigation und Infotainment.

Elektrisch einstellbares Relax-Bett

Ein Novum stellen die Betten hinter den Sitzen dar. In allen Modellen beträgt die Länge der Liegefläche 2.220 mm. Zusätzlich sind bei den Modellen XG und XG+ die Betten über die gesamte Länge mindestens 800 mm breit. Insgesamt lassen sich drei Bettvarianten ordern. Sie reichen vom Bett mit mechanisch verstellbarem Kopfteil bis hin zu einem elektrisch verstellbaren Relax-Bett mit Topper. Unter dem Bett befindet sich viel Stauraum, der optional eine oder zwei Schubladen beherbergt. Somit sind bis zu zwei Kühlschränke möglich, in denen selbst 1,5-l-Flaschen aufrecht Platz finden. Für perfektes Klima sorgt im XG+ eine integrierte Standklimaanlage zum automatisch Kühlen und Heizen, die als Extra zu haben ist. Ansonsten kann zwischen einer Klimaanlage mit automatischer Temperaturregelung oder optional erhältlicher Klimaautomatik gewählt werden.

Geändertes Fahrgestell mit weniger Gewicht

Überarbeitete Motoren, Getriebe und Hinterachsen

Basis für den Antrieb bilden nach wie vor die Paccar MX-11- und MX-13-Dieselmotoren mit 370 bis 530 PS. Die 10,8 l und 12,9 l großen Verbrenner haben die US-Amerikaner grundlegend überarbeitet. Neue Einspritzdüsen, neuer Zylinderkopf und neuer Motorblock für höhere Zylinderdrücke sowie optimierte Kolben und Laufbuchsen sind das Ergebnis. Für eine optimale Luftzufuhr sorgt der HE400-Turbolader der neuesten Generation. Ferner drücken neue Druckluftkompressoren, Ölpumpen und Lichtmaschinen die Verlustleistung auf ein Minimum. Insgesamt sind die Triebwerke jetzt 10 bis 15 kg leichter und verbrauchen bis zu 3% weniger Sprit. In Summe verspricht DAF für die neuen Fernverkehrsmodelle eine Treibstoffersparnis um 10%.

Gleiche Leistung und mehr Drehmoment

Während die Leistungsdaten von MX-11 und MX-13 unverändert blieben, hat sich das maximale Drehmoment um 50 bis 100 Nm im größten Gang bei Direktganggetriebe erhöht (Multi Torque). Die Spitzenversion mit 530 PS wuchtet jetzt 2.550 Nm in jedem niedrigeren und 2.700 Nm im höchsten Gang auf die Kurbelwelle. Diese Kraft liegt neuerdings bereits ab 900 statt bisher 1.000/min an. Die DAF-Motorbremse liefert jetzt bis zu 20% mehr Power bei niedrigeren Drehzahlen und soll damit Maßstäbe in der Branche setzen. Die Wartungsintervalle haben die Holländer auf nur einmal pro Jahr und bis zu 200.000 km verlängert.

Traxon-Getriebe mit vielen Finessen

Die neuen DAF-Modelle XF, XG und XG+ sind serienmäßig mit dem automatisierten Traxon-Getriebe gekoppelt, das eine automatische Gangwahl beim Anfahren, verbesserte vorausschauende Funktionen und den „Urge-to-move“-Modus umfasst. Manuell schaltbare Getriebe stehen nicht zur Verfügung. Für mehr Effizienz im Antriebsstrang nutzt DAF Hinterachsen mit neue Ritzellager und reduziertem Ölstand. Die Abgasnachbehandlung haben die Ingenieure ebenfalls neu konzipiert, um den Weg vom Motorauslass so weit wie möglich zu verkürzen und damit die Abgastemperatur so hoch wie möglich zu halten.

Intelligente Funktionen für aktive Sicherheit

Für XF, XG und XG+ stehen verschiedene Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme zur Wahl. Dazu zählen Bremsassistent, Spurhalteassistent und Notbremsleuchten. Der neueste Notbremsassistent (AEBS-3) ermöglicht vollautonome Notbremsungen, um einen Aufprall auf stehende und sich bewegende Fahrzeuge bei einer Geschwindigkeit bis zu 80 km/h zu verhindern. Der Abbiegeassistent erkennt Verkehrsteilnehmer und feststehende Objekte auf der Beifahrerseite. Ferner können die Lkw mit dem vorausschauenden GPS-Tempomaten Predictive Cruise Control 3 samt erweiterter EcoRoll-Funktionen und Vorschau der Geschwindigkeitsregelung für Bergabfahrten ausgerüstet werden.

Die neue elektronische Feststellbremse gehört bei DAF zur Sonderausstattung. Sie wird automatisch beim Abstellen des Motors betätigt. Die Anhängerbremse für niedrige Geschwindigkeiten gewährleistet ein sicheres An- und Abkuppeln von Trailern. Ein Feststellbremsassistent aktiviert mit Betätigung der Feststellbremse alle Bremsen zusammen. Das sorgt für hohe Standsicherheit beim Be- und Entladen der Lkw mit Kran oder mit Kipperaufbau.

Zukunftsfähig für alle alternativen Antriebsarten

Die neue Fahrzeuggeneration von DAF ist bereits für zukünftige alternative Energieträger wie Batterien und Wasserstoff sowie Antriebsstränge mit E-Motor, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzellen oder Wasserstoffverbrenner vorbereitet. Wann neue Fahrzeuge mit diese Antriebsarten auf den Markt kommen, verrät DAF noch nicht. Hier müssen sich die Kunden noch ein paar Jahre gedulden. Die Serienproduktion der neuen XF, XG und XG+ soll dagegen bereits im Oktober mit Sattelzugmaschinen und Fahrgestellen anlaufen. Eine limitierte Auflage der neuen Modelle sei aber schon Anfang September verfügbar.

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