E-Lkw: Volvo startet Serienproduktion schwerer Elektro-Trucks
Mit der IAA Transportation startete Volvo Trucks die Serienfertigung der schweren E-Modelle FM Electric, FH Electric und FMX Electric (v.l.). | Foto: Volvo Trucks

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Mit den vollelektrischen Schwer-Lkw rundet der schwedische Lkw-Hersteller sein Stromer-Programm nach oben ab. Die FH Electric für den Fernverkehr, der FM Electric für den Fern- und Regionalverkehr und der FMX Electric für das Bausegment können mit bis zu 44 t Gesamtgewicht unterwegs sein und Tagesfahrleistungen von 500 km absolvieren, sofern die gesetzlich vorgeschriebene Fahrpause mit zum Nachladen der Akkus genutzt wird.

Für das Baugeschäft hat Volvo einen FMX Electric mit vier Achsen, Ladekran und Pritsche konzipiert. | Foto: Quatex
Für das Baugeschäft hat Volvo einen FMX Electric mit vier Achsen, Ladekran und Pritsche konzipiert. | Foto: Quatex
Bereits seit 2019 verkauft Volvo die mittelschweren FL Electric und FE Electric mit bis zu drei Achsen und für 27 t Gesamtgewicht serienmäßig als Verteiler-Lkw oder Müllsammler. Mit den Neuzugängen verfügt Volvo Trucks weltweit über sechs serienmäßig hergestellte Lkw-Modelle mit E-Antrieb. Die Fertigung der schweren Elektro-Lkw für Europa findet im Tuve-Werk in Göteborg statt. Im kommenden Jahr soll das Werk im belgischen Gent mit der E-Fahrzeug-Produktion folgen. Dort findet auch die Montage der Fahrbatterien statt. Ziel von Volvo Trucks ist es, im Jahr 2030 rund 70% aller neu verkauften Lastwagen in Europa mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb auf die Straße zu bringen. Global sollen es die Hälfte der produzierten Einheiten sein.
Die Sattelzugmaschine Volvo FM Electric eignet sich auch für den Baustoff- und Baumaschinentransport. | Foto: Quatex
Die Sattelzugmaschine Volvo FM Electric eignet sich auch für den Baustoff- und Baumaschinentransport. | Foto: Quatex

Bis zu drei E-Motoren für maximal 666 PS

Die neue E-Flotte mit den Radformeln 4x2, 6x2-, 6x4-, 8x2- oder 8x4 basiert auf identischer Plattform wie ihre Diesel-Brüder. Während FH und FM Electric rundum luftgefedert auf die Straße kommen, sind für die FMX-Modelle auch Parabelfedern lieferbar. Zwei Fahrgestellhöhen und mehrere Radstände von 3,80 bis 6,70 m erhöhen die Varianten-Vielfalt. Den Antrieb übernehmen Elektromotoren, die auch in der mittelschweren Lkw-Reihe ihren Dienst tun. Für die schweren Stromer schaltet Volvo je nach Anforderung zwei oder drei dieser E-Motoren zusammen. Dadurch ergibt sich eine kombinierte Elektromotorleistung von 330 oder 490 kW (450 oder 666 PS) im Dauerbetrieb. Für ein Drehmoment bis zu 28.000 Nm an den Antriebsrädern greifen die Schweden auf das bewährte I-Shift-Getriebe mit zwölf Gängen und angepasster Schaltstrategie zurück. Die sorgt immer für ein Anfahren im höchstmöglichen Gang. Das minimiert Schaltvorgänge, verbessert das Fahrverhalten und spart Energie. Die niedrigeren Gänge greifen erst, sobald das Terrain schwieriger und die Wege steiler werden.
Statt Verbrenner schieben die Volvo-Werker in Tuve diesmal einen Elektroantrieb zum Fahrgestell ans Montageband. | Foto: Volvo Trucks
Statt Verbrenner schieben die Volvo-Werker in Tuve diesmal einen Elektroantrieb zum Fahrgestell ans Montageband. | Foto: Volvo Trucks

Drei unterschiedliche Nebenantriebe für E-Lkw

Drei unterschiedliche Nebenantriebe für die elektrifizierten Zwei-, Drei- und Vierachser gewährleisten den sicheren Betrieb der jeweils aufgebauten Müllsammler, Absetz-, Abroll- oder Krankipper. Ihre Hydraulikpumpe treibt wahlweise ein rein elektrischer Nebenantrieb mit 40 kW, ein elektromechanischer mit 70 kW oder ein getriebeseitiger Abtrieb mit 150 kW an. Damit sollten nahezu alle Spezialaufbauten nebst Tankfahrzeugen, Saug- und Spülwagen oder Betonpumpen realisierbar sein. Die Traktionsbatterien basieren auf Lithium-Ionen-Technik und besitzen laut Hersteller eine Lebensdauer von acht bis zehn Jahren. Zwei bis sechs Energiespeicher mit je 90 kWh Kapazität lassen sich am Lkw unterbringen. Die maximale Pufferkapazität von 540 kWh in Summe erlaubt je nach Wetter, Topografie, Beladung, Rekuperation und Fahrverhalten Reichweiten bis etwa 300 km. Das Nachladen der Stromspeicher erfolgt entweder langsam und schonend über Nacht mit Wechselstrom bei maximal 43 kW oder deutlich schneller mit Gleichstrom bei 250 kW. Im ersten Fall dauert es zirka 8-10 h bis zur vollen Ladung. Mit der Turboaufladung haben die Akkus in etwa 90 min wieder rund 80% ihrer Batteriekapazität erreicht.
Die neue Volvo E-Achse kommt ohne Kardanwellen aus. Die E-Motoren (links oben im Bild) sind direkt an den Achskörper angeflanscht. | Foto: Volvo Trucks
Die neue Volvo E-Achse kommt ohne Kardanwellen aus. Die E-Motoren (links oben im Bild) sind direkt an den Achskörper angeflanscht. | Foto: Volvo Trucks

Neue E-Achse für mehr Reichweite

Die internationale Fachmesse nutzte Volvo Trucks zudem, um mit der neuen E-Achse einen Ausblick in die Zukunft zu gewähren. Bei dieser neuen Hinterachse für E-Lkw sind die Elektromotoren direkt an der Achse angeflanscht. Dieses Prinzip verfolgt Nikola bereits mit dem E-Modell Tre. Der Vorteil: Der Antrieb mit einer E-Achse ist nicht nur effizienter, sondern macht zusätzlich den Einbau einer Kardanwelle überflüssig. Außerdem lässt sich so mehr Bauraum für zusätzliche Akkus oder Anbauteile der BEV-Fahrzeuge gewinnen. Das könnte die Reichweite nochmals erhöhen. Noch sind Gelenkwellen bei den Volvo-Modellen nötig. Derzeit befindet sich die neue E-Achse in der Erprobungsphase. Bis sie auf den Markt kommt, dauert es nach Aussagen von Volvo noch einige Jahre.

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