Amazon kauft 20 schwere Elektro-Sattelzüge

Bis Ende des Jahres will Amazon in Deutschland 20 schwere Volvo FH Electric für den Frachtverkehr in den Dienst stellen. Die vollelektrischen Lkw sollen jährlich mehr als 1 Million Kilometer zurücklegen und dabei tüchtig CO2 einsparen helfen. Bewähren sich die bis zu 44 t schweren Sattelzüge beim Online-Riesen, könnte das eine Signalwirkung auch für die Bauindustrie haben.

E-Lkw: Amazon kauft 20 schwere Elektro-Sattelzüge von Volvo
Insgesamt 20 Volvo FH Electric-Sattelzüge für 40 t Gesamtgewicht ersetzen bis Ende des Jahres die Diesellaster von Amazon in Deutschland. | Foto: Anne Barth

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Mit diesem Schachzug betreibt der Onlinehändler hierzulande einen der größten Elektro-Lkw-Fuhrparks und nutzt für die teuren E-Fahrzeuge die Zuschüsse im Rahmen des Förderprogramm für klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur aus. Damit übernimmt der Bund bei Anschaffung von E-Lkw bis zu 80 Prozent der Mehrkosten gegenüber eines herkömmlichen Diesel-Lkw. Die Sattelzüge mit einer Batteriekapazitäten von je 540 kWh sollen an den Standorten in Düsseldorf und Dortmund zum Einsatz kommen und dort die Amazon-Lager bedienen. Mit einer vollständigen Akkuladung können sie bis zu 300 Kilometer auf der Straße abspulen und eignen sich für Tagesfahrleistungen von rund 500 Kilometer, sofern die Kraftfahrer in der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrpause nachladen können. Dank neuester Batterietechnik lassen sich die Elektrofahrzeuge mit 360 kW an Schnellladesäulen anschließen. So laden die 40-Tonner in weniger als zwei Stunden wieder komplett auf. Zehn dieser Schnelllader hat Amazon bereits an seinen deutschen Standorten installiert.
Die Fernverkehrszüge schaffen bis zu 300 km mit einer Akkuladung und können dank Zwischenladung an Schnellladesäulen rund 500 km am Tag zurücklegen. | Foto: Jan-Philipp Burmann/City-Press GmbH
Die Fernverkehrszüge schaffen bis zu 300 km mit einer Akkuladung und können dank Zwischenladung an Schnellladesäulen rund 500 km am Tag zurücklegen. | Foto: Jan-Philipp Burmann/City-Press GmbH

Signalwirkung für andere Branchen - auch für den Bau

Der Regional- und Fernverkehr lässt sich viel schwieriger elektrifizieren als Transporte in der City. Sollten sich die bis zu 44 t schweren Sattelzüge beim Online-Riesen bewähren, könnte das eine Signalwirkung auch für Bauindustrie haben. Schließlich beliefern auch Baustofftransporteure mit ihren Straßensattelzügen im nationalen Fernverkehr weiter entfernt liegende Baustellen mit Stahl, Holz, Steinen oder Dachziegeln. Sind dafür heute noch Diesel- und Gas-Lkw am Start, könnten das Geschäft künftig auch Elektro-Schwerlaster übernehmen.

Bislang sind in Deutschland kaum Schwer-Lkw mit Elektroantrieb zu finden. Nutzlasteinschränkungen wegen hoher Batteriegewichte, mangelnde Reichweiten, immense Anschaffungskosten und die fehlende Ladeinfrastruktur bremsen die Elektromobilität im Schwerlastverkehr zurzeit noch aus. Hinzu kommt ein geringes Angebot an geeigneten Serienfahrzeugen. Als einer der wenigen Hersteller kann Volvo Trucks bereits liefern und bietet ein breites Spektrum an E-Lkw an. Die mittelschweren FL und FE Electric für den Verteilerverkehr sowie Abfall- und Entsorgungstransporte bauen die Schweden bereits seit 2019 in Serie. Die Serienproduktion der schweren E-Baureihen mit FH, FM und FMX Electric ist im September dieses Jahres angelaufen. Europaweit lägen bei Volvo Trucks bereits rund 2.700 Bestellungen für Elektro-Lkw vor, so der Hersteller. Deutsche Lkw-Bauer wie Mercedes-Benz oder MAN wollen dagegen erst ab 2024 elektrische Fernverkehrs-Lkw serienmäßig anbieten.

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E-Lkw ersetzen Amazon-Diesel-Laster

Die vollelektrischen Volvo FH Electric ergänzen die wachsende Amazon-Flotte an emissionsfreien Lkw. Eigenen Angaben zufolge besitzt das Unternehmen in Deutschland bereits über 1.200 elektrisch angetriebene Lieferfahrzeuge und Lastenräder. Bis 2040 will der Onlinehändler im Lieferverkehr CO2-neutral arbeiten. Deshalb will Amazon seine Flotte emissionsfreier Fahrzeuge kontinuierlich ausbauen. Zur Unterstützung sollen alle Gebäude sukzessiv mit grünem Strom versorgt, Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern montiert und mehr Elektroladesäulen auf dem Betriebsgelände installiert werden.

Mit über 1.200 elektrisch angetriebenen Lieferfahrzeugen hat Amazon im letzten Jahr mehr als 40 Millionen Pakete ausgeliefert. | Foto: Anne Barth
Mit über 1.200 elektrisch angetriebenen Lieferfahrzeugen hat Amazon im letzten Jahr mehr als 40 Millionen Pakete ausgeliefert. | Foto: Anne Barth

Die 20 E-Lkw ersetzen bei Amazon demnächst die heutigen Diesel-Laster und nehmen eine Schlüsselrolle bei der Elektrifizierung sämtlicher Amazon-Transporte ein. „Wir sind bei Amazon bestrebt, unsere gesamte Lieferflotte zu dekarbonisieren. Dabei ist vor allem die Umstellung auf emissionsfreien Transport auf der mittleren Meile eine Herausforderung“, sagt Andreas Marschner, Vizepräsident Transportation Services Europe. Daher sei die Inbetriebnahme der ersten elektrischen Lkw ein wichtiger Meilenstein für den Onlinehändler. Und auch für Volvo Trucks hat die Großbestellung Leuchtturmcharakter. „Initiativen wie diese sind sehr wichtig, um auch andere zu ermutigen, den Schritt in Richtung Elektro-Trucks zu gehen“, unterstreicht Jessica Sandström, Senior Vice President of Product Management bei Volvo Trucks. Denn was für Amazon funktioniert, kann auch für andere Transport- und Logistikunternehmen unabhängig von der Größe und den zu transportierenden Gütern passen.


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