MAN überrascht mit neuen Antrieben
Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus hat auf der IAA Transportation in Hannover sein komplettes Lkw-Antriebsportfolio vorgestellt. Mit dabei war auch eine Überraschung: der erste Truck mit Wasserstoffverbrenner.
Auf der IAA Transportation in Hannover stellte der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus erstmals sein gesamtes Lkw-Antriebsportfolio der breiten Öffentlichkeit vor. Ausgewählte Fachjournalisten aus ganz Europa hatten schon im Vorfeld die Möglichkeit, sich in Tirol von der Innovationskraft der Münchener und ihren neuesten Diesel-, Strom- und Wasserstoff-Antrieben zu überzeugen. Sie konnten bei Testfahrten vor dem Panorama der österreichischen Alpen die Lastwagen des Herstellers mit allen drei Antriebsvarianten im direkten Vergleich unter die Lupe nehmen.
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Neuer MAN hTGX mit Wasserstoffverbrenner
Überraschend präsentierte MAN als erster Lkw-Hersteller einen Truck mit Wasserstoffverbrenner. Der sogenannte hTGX dient MAN als alternative Zero-Emission-Antriebsvariante für spezielle Anwendungen wie dem Transport schwerer Güter, im Baustelleneinsatz oder als Tank- und Holztransporter. Vor allem wenn eine spezielle Achskonfiguration nötig ist oder der Platz für den Anbau der großer Batteriepakete fehlt, könne der Wasserstoff-Antrieb punkten. Auch für Regionen ohne ausreichende Batterieladeinfrastruktur kann der MAN hTGX eine sinnvolle Alternative zum batterieelektrischen Lkw (BEV) sein. Der Wasserstoff-Verbrennungsmotor trägt die Bezeichnung H45 und basiert auf dem D38-Triebwerk aus dem MAN-Motorenwerk in Nürnberg. Der H45-Motor verfügt über eine Leistung von 383 kW (520 PS) und einem Drehmoment von 2.500 Nm bei 900-1.300 U/min. Die Direkteinspritzung des Wasserstoffs in die sechs Zylinder soll für eine besonders schnelle Leistungsentfaltung sorgen.
MAN hTGX: Schnelles Betanken wie beim Diesel-Lkw
MAN eTrucks in zahlreichen Konfigurationen
Bei den rein elektrisch angetriebenen eTrucks kann MAN dank des modularen Batteriekonzepts künftig mehr Radständen, Fahrerhäuser, Nebenantriebe und Branchenlösungen bieten. Über eine Million Konfigurationsvarianten will der Hersteller gezählt haben und damit fit für die Wünsche der Kunden aus allen Branchen sein. Das Aufladen der Akku-Pakete soll durch Installation des künftigen Megawattladestandard MCS mit 1000 kW und mehr innerhalb der Lenkzeitpause des Fahrers möglich sein. Bis zu 800 km Tagesreichweite verspricht MAN, was für typische Fernverkehrsanwendungen ausreichen würde. Das Kundeninteresse sei bereits sehr groß: 2.000 Bestellungen und Bestellanfragen für die MAN eTGX und MAN eTGS liegen laut Hersteller bereits vor. Bereits 2030 soll jeder zweite in Europa zugelassene MAN-Lkw batterieelektrisch unterwegs sein. Dafür komme der Ladeinfrastruktur eine hohe Bedeutung zu. Das Ladeinfrastruktur-Joint-Venture Milence habe erst kürzlich einen großen Lkw-Ladepark im Antwerpener Hafen eröffnet. An Milence sind MAN als Teil der Traton Group, Daimler Truck und Volvo Trucks beteiligt. Zusammen will man in den nächsten Jahren 1.700 Ladepunkte in Eigeninitiative errichten. Insgesamt 50.000 solcher Ladepunkten für Elektro-Lkw seien bis 2030 nötig.
Konventioneller Dieselantrieb im Übergang
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