Schalungsexpertise für die Thalaubachtalbrücke

Die Thalaubachtalbrücke südlich von Fulda ist der Verkehrsbelastung auf der A7 nicht mehr gewachsen und muss einem Neubau weichen. Das erste Teilbauwerk entsteht derzeit östlich der Bestandsbrücke im Taktschiebeverfahren. Mit der Ausführung hat die Autobahn GmbH die Kropp Bau GmbH beauftragt, die sich für die Schalungsplanung die Brückenexperten von Doka an Bord holte.

Brückenbau im Taktschiebeverfahren: Schalungsexpertise für die Thalaubachtalbrücke
Ersatzneubau der neuen Thalaubachtalbrücke auf der A7 bei Eichenzell-Döllbach südlich von Fulda | Foto: Doka
Die fast 60 Jahre alte Thalaubachtalbrücke ist eine siebenfeldrige Stahlbrücke auf der A 7. Sie überbrückt die Bundesstraße B 279, mehrere Feldwege und den namensgebenden Thalaubach. Sie überführt die beiden Richtungsfahrbahnen FR Kassel (Teilbauwerk 1) und FR Würzburg (Teilbauwerk 2) auf zwei getrennten Überbauten. Sie ist eine typische Talbrücke des Mittelgebirges: weite aber nicht allzu lange Täler, unter ihr Flüssen und Straßen – und kein konventionelles Traggerüst darunter möglich. Wegen dieser Gegebenheiten hatte die Autobahn GmbH des Bundes für den Brückenoberbau das Taktschiebeverfahren festgesetzt. Die Schalungsarbeiten starteten mit dem Neubau der östlichen Brückenhälfte Richtung Kassel, direkt neben der Bestandsbrücke. Zunächst mussten die sechs Pfeiler inklusive Pfeilerköpfe errichtet werden, die am Ende 12.000 Tonnen Überbau tragen werden. Der höchste Pfeiler ist um die 35 Meter hoch. Pro Takt werden rund 25 Meter und 6.500 Tonnen Brücke auf jeden Pfeiler geschoben.
Schalarbeiten bei den Brückenpfeilern in ihren verschiedenen Stadien: links mit Pfeilerschalung, in der Mitte mit Pfeilerkopfschalung, rechts fertig ausgeschalt. | Foto: Doka
Schalarbeiten bei den Brückenpfeilern in ihren verschiedenen Stadien: links mit Pfeilerschalung, in der Mitte mit Pfeilerkopfschalung, rechts fertig ausgeschalt. | Foto: Doka

Doka mit Erfahrung aus ähnlichen Brückenbau-Projekten

Für die Schalung holte sich die ausführende Kropp Bau GmbH mit Doka einen erfahrenen Brückenspezialisten an Bord. Denn die Thalaubachtalbrücke ist aktuell die dritte Talbrücke auf der A7, die die Ingenieure und Richtmeister von Doka im Taktschiebeverfahren planen und begleiten. Schon die Rothofbrücke und die Talbrücke bei Langenschwarz wurden von ihnen mit dieser Methode schalungstechnisch betreut. Das schafft Vertrauen, wie Marco Witzel, einer der beiden Geschäftsführer von Kropp, betont: „Wir wollen nicht einfach nur einen Dienstleister, der einen Auftrag abarbeitet, sondern einen echten Partner, auf dessen Spezialwissen wir uns verlassen können, um so am Ende ein gutes Ergebnis abzuliefern.“ Insbesondere bei Projekten wie diesem, mit einer engen Zeitschiene, sei ein gut funktionierendes Team das A und O. So habe Doka sehr früh, noch bevor es mit der Schalung überhaupt losging, auf viele Details hingewiesen. „Beispielsweise haben sie uns bei Schnittstellenthemen beraten, wie der Abstimmung mit dem Traggerüstanbieter für den Taktkeller“, so Kropp-Projektleiterin Sophia Hohmann. Auch bei der Schalungsplanung selbst hatten die Kollegen von Doka wertvolle Tipps aus vorangegangenen Projekten parat, ohne die mehr Zeit in die Lösungen geflossen wären, bestätigt ihr Kollege, Oberbauleiter Gernott Rott: „Etwa bei den Ausrundungen der Steganschnitte. Oder dass wir beim Überbau einen Knick in der Kragarm-Schalung brauchen, für die Einbauteile für die spätere Entwässerung. All das hatten sie im Projekt bei Langenschwarz schon herausgearbeitet.“
Im 25-Meter-Takt schiebt sich der Vorbauschnabel mit den Brückenteilen über die fertigen Brückenpfeiler. | Foto: Doka
Im 25-Meter-Takt schiebt sich der Vorbauschnabel mit den Brückenteilen über die fertigen Brückenpfeiler. | Foto: Doka

Kalkulationssicherheit für Bauunternehmen

Pro Jahr landen vier bis fünf Taktschiebebrücken auf dem Tisch des Doka-Brückenteams. „Das Taktschiebeverfahren ist eine unserer Lieblingsmethoden beim Großbrückenbau", sagt Paul Schimrosczik, der das Projekt seitens der Doka Deutschland GmbH federführend betreut. "Der Materialaufwand ist vergleichsweise gering, gemessen am Baufortschritt. Sie können ja bei Einhaltung des Wochentakts 100 Meter Brücke pro Monat herstellen, was immer wieder eine faszinierende Größenordnung ist.“ Besonders interessant für Bauunternehmen: Weil Doka schon so viele derartige Brücken betreut habe, wisse man einfach, was so eine Pfeiler- und Pfeilerkopfschalung sowie die Überbauschalung im Taktkeller bei diversen Gestaltungskonzepten kosten. „Dadurch können wir eine realistische Kostenkalkulation abgegeben, die auch die Nebenschauplätze der Schalung wie zum Beispiel Treppentürme oder zusätzliche Bedienbühnen an Pfeilerköpfen beinhaltet. Das gibt dem Kunden kalkulatorische Sicherheit.“
Im Taktkeller steckt viel Know-how aus vorangegangen Projekten im Taktschiebeverfahren. | Foto: Doka
Im Taktkeller steckt viel Know-how aus vorangegangen Projekten im Taktschiebeverfahren. | Foto: Doka

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Quelle: Doka

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