Ökobilanz-Studie: Ziegel-Bauweise übertrifft KfN-Fördervorgaben
Ein- und Mehrfamilienhäuser aus zweischaligem Ziegelmauerwerk übererfüllen die Vorgaben der Förderung für klimafreundlichen Neubau (KfN). Zu diesem Ergebnis kommt das Darmstädter Institut Life Cycle Engineering Experts in zwei Ökobilanzstudien. Die Nachhaltigkeits-Zertifizierung lohnt sich also, konstatiert der Bundesverband der Ziegelindustrie.
Das Mischen wird digital
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Verschiedene Musterhäuser mit EH40-Standard untersucht
Die Verfasser der Studien, Dr.-Ing. Sebastian Pohl und Projektingenieur Oskar Maria Wrese, untersuchten dafür zwei Beispielgebäudetypen nach den Rechenregeln des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) des Bundesbauministeriums. In den Blick genommen wurde sowohl ein Muster-Einfamilienhaus (EFH) als auch ein Muster-Mehrfamilienhaus (MFH), jeweils in mehreren Ausführungsvarianten. Der Betrachtungszeitraum lag bei 50 Jahren. Beide Gebäudetypen halten die Anforderungen des KfW-Energiestandards EH40 auf Grundlage der Berechnung nach DIN V 15899 und inklusive Bestimmung und Ausweis der monatsweisen Erzeugung und Eigennutzung von Solarstrom ein.
Beispiel Einfamilienhaus: Typengebäude der ARGE SH
Bei dem EFH handelt es sich um ein charakteristisches Typengebäude des Wohnungsbauinstituts „Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ aus Schleswig-Holstein (ARGE SH), mit unbeheiztem Keller. Seine Außenwände bestehen in einer Variante aus ungefüllten Mauerziegeln. Die massiven Innenwände sind mit Ziegeln errichtet, für die Decke wurde eine schwere Betonkonstruktion gewählt.
Beispiel Mehrfamilienhaus: Kieler Modell für sozialen Wohnungsbau
Das untersuchte MFH ist ein modular aufgebautes Typenhaus, entwickelt von Urban Thiesen Architekten (Kiel) nach dem Baukonzept des „Kieler Modells“ für den sozialen Wohnungsbau. Es ist teilweise unterkellert, wobei die Kellerräume unbeheizt sind. Die Außenwände bestehen in einer Variante aus dämmstoffgefüllten Mauerziegeln. Wie beim EFH bestehen die Innenwände aus Ziegelmauerwerk und die Decken aus Beton.
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Wände und Decken entscheiden über Ökobilanz
Die Studien kommen bei beiden Beispielgebäuden zu dem Schluss, dass die ermittelten Werte der Wände und Decken entscheidend sind für den Gesamtwert aller Baukonstruktionen in der Herstellungsphase. Betrachtet man den kompletten Gebäudelebenszyklus, gibt vor allem der Gebäudebetrieb den Ausschlag. Die CO2-Äquivalente und der nicht-erneuerbare Primärenergiebedarf für den letzten Existenzzustand (End of Life) sowie für die Erneuerung in der Nutzungsphase dagegen spielen laut Studie eine eher untergeordnete Rolle.
Fazit: QNG-Zertifizierungen lohnen sich für Ziegelbauten
Die Studien können hier heruntergeladen werden:
Ökobilanz-Studie EFH
Ökobilanz-Studie MFH
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Quelle: BVZi
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